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Erster seiner Art: Die Drucksensoren PS+ mit kapazitiver Bedieneinheit und erhöhtem Dichtungskonzept. (Bild: Turck)

Auf die Schnelle

Das Wesentliche in 20 Sek.

  • Plattform-Konzept für Sensor-Familie entwickelt
  • Touch-Bedienung am Sensor
  • Höhere Dichtigkeitsklassen realisiert
  • IODD-Emulation ermöglicht herstellerübergreifenden Sensorwechsel
  • flexible Monategmöglichkeiten

Mit der Drucksensor-Familie mit Messbereichen bis 600 Bar beginnt Turck mit der Modernisierung des kompletten Produktbereichs Fluidsensorik. Dementsprechend folgen in den kommenden Monaten Sensoren mit dem gleichen Look-and-Feel für die Messgrößen Temperatur und Strömung/ Durchfluss.

Wichtige Anforderungen bei der mehrjährigen Entwicklung waren ein reibungsloser Einbau der Drucksensoren und eine Menüstruktur, in der sich die Anwender schnell zurechtfinden. Die Verfügbarkeit marktüblicher Prozessanschlüsse und elektrischer Ausgangssignale sowie die Abdeckung von Druckbereichen bis 600 Bar standen ebenfalls im Lastenheft. Bei der Montage sind Anwender flexibel, da der Sensorkopf zum einen um 340° frei drehbar ist und zum anderen das Display für einen Überkopfeinbau umkehrbar ist. Die Sensoren erkennen automatisch, ob die Steuerung oder das Busmodul PNP- oder NPN-Signale erwartet beziehungsweise Strom- oder Spannungswerte bei Analaogausgängen. Ein weiteres Feature ist ein bislang einzigartiger Kompatibilitätsmodus innerhalb von IO-Link-Systemen: Die PS+ Serie unterstützt nämlich nicht nur das Turck-Datenprofil, sondern emuliert bei Bedarf auch andere marktübliche Profile. Der Vorteil: Bei einem Sensoraustausch muss die IODD in der Steuerung nicht geändert werden.

Bedienung mit Smartphone-Haptik

Die Bedienung des Sensors ähnelt der eines Smartphones. Die berührungsempfindlichen Tastenfelder sind auch mit diversen Handschuhtypen zu bedienen. Ein Klartext-Menü, dessen Struktur wahlweise entweder dem Turck- oder dem VDMA-Standard folgt, führt den Bediener. Für zusätzliche Sicherheit sorgt der Sperrmechanismus des Displays: Zum Freischalten der Bedienung ist eine Wischbewegung und gegebenenfalls ein Passwort nötig. Informationen über den Betriebszustand und eventuelle Fehler liefern derweil Status-LEDs. Wem das zu wenig ist, etwa bei einer eingeschränkten Sicht auf das Display, kann einen Farbwechsel des kompletten Displays von Grün auf Rot programmieren, wenn beispielsweise definierte Schaltpunkte überschritten wurden. Ein weiterer Vorteil der kapazitiven Touchbedienung: Es gibt keinerlei mechanische Bedienelemente und Tastenabdeckungen, die durch Verschleiß ihre Funktion oder Dichtigkeit einbüßen.

Hochbelastbare Metalldruckzellen

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Drucküberwachung an einer Hydraulikpresse: Mit ihren variablen Montagemöglichkeiten lassen sich die Sensoren in jeder Einbausituation positionieren und auswerten. Turck

Eine noch größere Rolle als die Nutzerfreundlichkeit spielte eine hohe Anlagenverfügbarkeit. Schließlich müssen Drucksensoren über viele Jahre hinweg zuverlässig messen. Das Dichtungskonzept macht die PS+ Serie enorm widerstandsfähig, sodass die Sensor-Familie die ISO-Schutzarten IP6K6K, IP6K7 und IP6K9K allesamt erfüllt. Außerdem sind die verwendeten Werkstoffe beständig gegen UV-Strahlung und Salzsprühnebel, weshalb auch einer Verwendung im Außenbereich nichts im Wege steht.

Die Drucksensoren gibt es sowohl mit klassischen Keramikmesszellen (PS310) als auch mit vollverschweißten Metallmesszellen (PS510). Letztere weisen eine bis zu siebenfache Überdruckfestigkeit auf. Optional lassen sich die Sensoren mit Druckspitzenblenden ausstatten.

Die Möglichkeit, gemessene Minimal- und Maximaldrücke auszulesen, entspricht einem digitalen ‚Schleppzeiger mit Langzeitspeicherung‘. Im Rahmen des Condition Monitorings ist diese Funktion relevant. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen konnten die Entwickler zudem durch Verzicht auf eine voll vergossene Elektronik auch das Gewicht der Drucksensoren reduzieren.

Plattform-Strategie: Mit Druck fängt es an

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Das kapazitive Touchpad steigert den Bedienkomfort und die Zuverlässigkeit. Turck

Die zur Hannover Messe präsentierten Drucksensoren markieren den Beginn eines Generationenwechsels. Auf dem Fluidsensorik-Portfolio basierend werden in den kommenden Monaten zusätzlich Temperatur- und Strömungssensoren auf den Markt kommen. Zu einem späteren Zeitpunkt folgen Sensoren zur Füllstandmessung. Der modulare Aufbau gibt allen Sensoren der Fluid-Familie ein einheitliches Aussehen und eine ebenso vertraute Handhabung. Kunden können ihre Anlagen somit weitaus einfacher erweitern und warten, da die Mitarbeiter nur auf ein einziges Bedienkonzept geschult werden müssen.

Das Plattformkonzept begünstigt zudem eine hohe Variantenvielfalt und verkürzte Lieferzeiten, so dass besonders gefragte Sensoren bereits binnen weniger Tage verfügbar sind.

Hersteller-übergreifend Geräte tauschen

Sensoren emulieren IODD-Profile anderer IO-Link-Sensoren

Mit ihrem Kommunikationskonzept sind die PS+ Sensoren ein weiteres Werkzeug in Turcks Baukasten für Industrie 4.0. Für Turck sind die Durchgängigkeit und die Transparenz von Sensordaten zentrale Anforderungen. Daher unterstützt das Unternehmen offene Standards wie IO-Link 1.1, über den die PS+ Geräte bidirektional mit der Steuerung kommunizieren. Dabei überträgt der Sensor nicht nur digitale Prozesswerte, sondern kann auch Parameter wie zum Beispiel Schaltpunkte empfangen. Die Geräte der PS+ Serie bieten als einzige Drucksensoren unterschiedliche IO-Link-Prozessdatenprofile, die eine flexible Einbindung des Sensors in bestehende Systemlandschaften durch einen 1:1-Austausch vorhandener Geräte erlauben – auch von Fremdherstellern. So entfallen aufwändige Anpassungen in der Steuerung.

Dr. Bruno Gries

ist Leiter Produktmanagement Fluidsensorik bei Turck in Mülheim.

(sk)

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