Weltweit kann der Anwender über ein Portal auf seine Anlagen zugreifen, sie überwachen und instandhalten. Unterstützung erhält er dabei aus einer Hand.

Weltweit kann der Anwender über ein Portal auf seine Anlagen zugreifen, sie überwachen und instandhalten. Unterstützung erhält er dabei aus einer Hand.Schildknecht

Das Konzept sich selbst adaptierender Fertigungsanlagen stößt mit kabelgebundenen Kommunikationsstrecken nicht nur dort an seine Grenzen, wo sich Maschinenkomponenten oder die gefertigten Teile bewegen und dabei Daten austauschen müssen. Auch Daten vom anderen Ende der Welt können nicht ohne Weiteres per Kabel übertragen werden. Für Fertigungsanlagen sind daher verstärkt drahtlose Technologien erforderlich, die hinsichtlich Stabilität und Echtzeitfähigkeit kabelähnliche Leistungsdaten aufweisen müssen – beispielsweise Funkmodule. Oft ist der Mobilfunk der einzig mögliche Weg, beispielsweise beim Ankoppeln von Sensoren oder wenn die Infrastruktur eine Internetverbindung über andere Wege nicht möglich macht.

Alles von Einem

Der Anwender sieht sich schnell vielen kleinen Baustellen gegenüber, die er beachten muss, damit die Anlage am Ende zuverlässig läuft – von Geräten über die passende Verbindung bis zum Datenportal. Komplettanbieter sind daher häufig gefragte Ansprechpartner. Der Industrieelektronik-Hersteller Schildknecht bietet mit seinen M2M-Funkmodulen im Bereich der Kommunikation die komplette Dienstleistungskette an: von der Sensorankopplung bis zur Parametrierung und Visualisierung der Daten in einem Portal, für das der Anwender einen eigenen Zugang erhält.

Über das Portal kann der Anwender seine Anlage von überall auf der Welt beobachten.

Über das Portal kann der Anwender seine Anlage von überall auf der Welt beobachten.Schildknecht

Das Unternehmen hat mit seiner Dataeagle-Serie schon viele Anwender beim Einstieg in M2M-Applikationen unterstützt. Von Kundenseite gab es immer wieder konkrete Wünsche bezüglich erweiterter Eigenschaften der Geräte sowie für den Umgang mit den übermittelten Daten. Daraus entwickelten sich nach und nach praktische Erfahrungen im Bereich der gesamten Produktbegleitung. Beispielsweise forderte ein Kunde die Möglichkeit, seine Anlage in Deutschland mit einem Mobilfunk-Gateway zur Sensordaten-Übertragung auszurüsten. Zum Zeitpunkt der Montage war allerdings noch nicht klar, in welchem Land die Anlage eingesetzt werden soll. Es bestand keine Möglichkeit, im jeweiligen Land eine geeignete SIM-Karte zu montieren. Die Lösung war die Off-the-shelf-Aktivierung der Mobilfunk-Verbindung und SIM-Karte bei der Inbetriebnahme der Anlage. Sprich: Die SIM-Karte wird direkt bei der Herstellung fest in das Gerät eingebaut.

Systemintegration als Geschäftsmodell 

Das Unternehmen entwickelt anhand solcher Erfahrungen nicht nur die Gerätetechnik weiter, sondern erweitert nun auch das Geschäftsmodell in Richtung Systemintegration und Single Point of Contact (SPOC). Schildknecht agiert damit als Systemanbieter von international einsetzbaren M2M-Lösungen, der mit Produkten und Applikationserfahrung Unternehmen im Maschinenbau, in der verarbeitenden Industrie sowie in den Bereichen Smart Home oder Logistik beim Aufbau von eigenen M2M-Anwendungen unterstützt. Dabei berät und plant das Unternehmen, erstellt eine detaillierte Systemanalyse, stellt Hardware und Software bereit und übernimmt weitere Aufgaben zur Umsetzung. Unter den neuen Aufgabenbereich fällt auch das gesamte Dienstleistungs-Management wie die Datenauswertung, aber auch die Verantwortung über System-Security und System-Verfügbarkeit. Vom Engineering inklusive Visualisierung in allen Bereichen und das Portal-Hosting oder die Funktionen des Portals wie externem Datenaustausch über das gesamte Management der SIM-Karte bis zur Hardware bekommt der Kunde alles aus einer Hand. Für den Anwender bedeutet das Zeit- und Kosteneinsparung beim Einstieg in das Thema und Sicherheit sowohl in der Entwicklungs- als auch der Betriebsphase.

Die Module arbeiten mit zwei Verschlüsselungsverfahren und einem Cloud-Server. Es werden lediglich die Messdaten übertragen.

Die Module arbeiten mit zwei Verschlüsselungsverfahren und einem Cloud-Server. Es werden lediglich die Messdaten übertragen.Schildknecht

Flatrate für weltweite Verbindung

Mit den Funkmodulen der DE7000-Serie startet das Unternehmen offiziell das Geschäftsmodell. Die Gateways übertragen weltweit in einstellbaren Zeitzyklen Signale von Datenquellen aller Art, wie Diagnosemeldungen von Maschinen oder Pegelstände von Gewässern, über Mobilfunk und Ethernet an das eigene Portal. Dabei soll die technisch höchstmögliche Verfügbarkeit der Funkstrecke realisiert werden. Die fest im Gerät eingebaute SIM-Karte ermöglicht mittels des Karten-Managements unabhängig vom Standort eine weltweite, stabile Konnektivität zum Festpreis. Der Hintergrund: Auch innerhalb eines Landes schwanken Mobilfunknetze in ihrer Verfügbarkeit. Gerade in der Industrie sollte immer das beste zur Verfügung stehende Netz genutzt werden. Die feste SIM-Karte bucht sich in 130 Ländern mit 385 Providern im jeweils stärksten Netz ein und wechselt selbstständig in ein anderes, wenn die Verbindung schwächer wird. Die Verbindungskosten bleiben dabei immer gleich. Vom Umschalten zwischen den Anbietern merkt der Kunde nichts. Das führt zu stabilen, zuverlässig kalkulierbaren und niedrigen Betriebskosten.

Die übermittelten Daten stehen berechtigten Nutzern auf einem Portal zum Abruf durch baugleiche M2M-Module oder direkt über internetfähige Geräte bereit oder werden automatisch an einen festen Empfängerkreis gesendet. Die Datenübertragung läuft über die Verschlüsselungsverfahren AES (Advanced Encryption Standard) und RSA (Rivest, Shamir und Adleman) sowie einen gesicherten Cloud-Server. Mit den Messdaten werden außerdem keine zusätzlichen erklärenden Informationen übertragen; die Daten bieten daher nur den autorisierten, über deren Bedeutung informierten Empfängern eine konkrete Aussage. Die DE7000-Geräte sind in den Schutzarten IP 20, IP 67 sowie in einer ex-geschützten Ausführung erhältlich. Das gilt gleichermaßen auch für die Geräte der Serien DE3000 für Profibus-Kommunikation und DE4000 für Ethernet-Kommunikation.

Der Anbieter weitet seine anwenderunterstützenden Dienstleistungen auch auf die anderen Dataeagle-Geräteserien aus. Denn Schildknecht sieht sich mit dem neuen Geschäftsmodell neben seiner Funktion als Produktlieferant als Komplettanbieter für Beratung, Planung, Support bei der Inbetriebnahme und für den Service während der Anwendung.

Thomas Schildknecht

ist Gründer und Vorstand der Schildknecht AG

(su)

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