Teambesprechung

Im Fall der Digital Product Factory 3 am Smart Systems Hub, geht es darum, ein Testbed für die Effizienzsteigerung von Robotern aufzubauen und auf Basis einer Software-Lösung ein „Asset as a Service“-Geschäftsmodell zu entwickeln. Daran arbeitet ein interdispziplinäres Team aus Unternehmen wie Infineon, SAP und Wandelbots. (Quelle: Smart Systems Hub)

Sie kennen das vermutlich: Viele IoT-Projekte sind zeitaufwändig, beschwerlich und scheitern am Ende häufig aufgrund ihrer Komplexität. Die Herausforderungen der virtuellen Zusammenarbeit haben diesen Prozess nicht gerade vereinfacht. Kommen die Teilnehmer sogar aus unterschiedlichen Unternehmen und müssen Industrie und Startups effizient zusammenarbeiten, verkompliziert sich der Prozess weiter. Dass dies auch anders aussehen kann, zeigt der Smart Systems Hub in Dresden. Die Vorgabe der Challenge-Owner für ein aktuelles Projekt lautet: Es darf nicht länger als 3 Monate dauern! Spätestens dann muss es ein Minimum Viable Product (MVP) geben, das grundsätzlichen Markthypothesen und technologischen Voraussetzungen standhält und damit eine schnelle Entscheidungsgrundlage für die Produktentwicklung ist.

Embedded Berichterstattung am Smart Systems Hub

Wie diese Entwicklung im Detail aussieht, begleiten Redakteure von all-electronics in den nächsten Wochen – direkt aus den Teams heraus. Wir dürfen an Sitzungen teilhaben und sitzen so in der ersten virtuellen Reihe, wenn Probleme vorgestellt, diskutiert und gelöst werden. Die Mitglieder der beteiligten Firmen versorgen uns mit Erfahrungen aus erster Hand und wir sprechen mit ihnen über die Herausforderungen, die ein solches Projekt mit sich bringt; von der technischen wie auch der organisatorischen und sozialen Seite.

Warum machen wir das? Zum einen ist es für uns und den Smart Systems Hub eine völlig neue Erfahrung und auch ein Experiment. Denn: Wie lässt sich über ein solch komplexes Thema berichten, das sonst eine Pressemeldung am Ende des Projekts zusammenfasst. Diese kann jedoch niemals alle Prozesse, die Hintergründe und natürlich auch die Tiefschläge in den drei Monaten abdecken, die bei einem solchen Projekt dazu gehören.

Darum geht es in dem Projekt DPF#3

Im Fall der DPF #3, also der dritten Ausgabe der Digital Product Factory am Smart Systems Hub, geht es darum, ein Testbed für die Effizienzsteigerung von Robotern aufzubauen und auf Basis einer Software-Lösung ein „Asset as a Service“-Geschäftsmodell zu entwickeln. Hierbei ist die Steigerung der Laufzeit von Robotern zentral. Die Frage hiernach entstand beim Challenge-Owner Infineon. Trotz bereits hoher Automatisierung weisen die Roboter in der Dresdner Chip-Produktion noch deutliche Potentiale auf – z.B. bei einer nahtloseren Interaktion mit den im selben Bereich arbeitenden Menschen. Die Herausforderung der DPF #3 ist deshalb die interaktive Gestaltung der Zusammenarbeit von Mensch und Roboter, bei der die Frage im Raum steht: Wie kann ein Roboter verstehen, was ein Mensch als nächstes machen möchte? Und wie kann er darauf entsprechend reagieren und seine Arbeit beispielsweise an einem anderen Punkt fortsetzen?

Gerade im Bereich der Cobots und der interaktiven Robotik sind auch nur kurze Wartezeiten eine Herausforderung. In zukünftigen Szenarien, in denen Roboter nur für einzelne Produktionsschritte gemietet werden, ist die effiziente Arbeit des Roboters und die Kenntnis darüber essenziell für neue Serviceangebote und eine korrekte Abrechnung. Hier kommt auch das Konzept des digitalen Zwillings der Industrie-4.0-Verwaltungsschale zum Tragen, das die Handlung des Roboters vom Erkennen der Aufgabe bis zur Abrechnung der Tätigkeit mithilfe einer Softwarelösung erfasst.

Die Challenge stellen Infineon Dresden und SAP Deutschland gemeinsam. Die Lösung soll in nur 3 Monaten entstehen. Der Smart Systems Hub gestaltet dafür die virtuellen und physischen Räume, leitet methodisch die Lösungsfindung und Produktentwicklung und übernimmt die Organisation. Zusätzlich stellt der Hub ein Experten- und Developer-Team mit Projekterfahrung in den Bereichen AI, Edge-Hardware und Embedded-Programming zusammen.

Roboter neben Laptop
Der Roboter soll zukünftig die Bewegung von Menschen in der Nähe erkennen und per KI entscheiden, ob der Mensch ihm näher kommen möchte oder nicht. Abhängig davon ändert der Roboter sein Verhalten. (In zahlreichen Meetings werden die nächsten Schritt besprochen und die Aufgaben verteilt. (Quelle: Smart Systems Hub)

Über den Smart Systems Hub

Die Digital Product Factory (DPF) des Smart Systems Hub setzt auf Co-Innovation und moderierte Startup-Industrie-Kooperationen für schnelle Innovationen und einen beschleunigten Go-to-Market. Verzögerungen bei Projekten entstehen meist dadurch, dass ein Unternehmen sein geistiges Eigentum schützen möchte und Innovationen lieber allein angeht. Dass dies nicht überall sinnvoll und auch notwendig ist, zeigen die beiden vorangegangenen erfolgreichen DPFs

Die Unternehmen erhalten im Hub einen geschützten Raum, in dem sie mit den anderen Teilnehmern kooperieren können und von der gegenseitigen Expertise profitieren. Grundlage dafür ist natürlich, dass die Unternehmen ein gewisses “Mindset” mitbringen, also verstanden haben, dass ein gemeinsamer Prozess und eine offene Kommunikation alle Partner schneller voranbringt.

Beim Herangehen an ein großes Projekt, bei dem zu Beginn noch nicht klar ist, ob und wie es lösbar ist, scheint die Projektaufgabe zunächst als ein gigantischer Berg an Problemen oder Herausforderungen. Es müssen weitreichende Entscheidungen getroffen werden, etwa auf welche Funktechnologie setze ich, welchen Cloud-Service benutze ich, etc. Das sind für ein Unternehmen allein wichtige und schwierige Entscheidungen, denn einmal entschieden, gibt es meist noch schwerlich ein Zurück. Der Smart Systems Hub öffnet den Innovationsraum deshalb mit einer Ideation-Phase, um Offenheit für Ideen und mögliche Lösungswege zuzulassen. Es folgt die Konkretisierung der Ideen und die Evaluierung und Entscheidung für Technologiebausteine. Den größten Raum nimmt dann die Implementierungsphase ein. Parallel dazu werden Businessmodelle erarbeitet und geprüft, bevor nach drei Monaten ein MVP präsentiert wird.  Dieses mag noch nicht perfekt sein, aber ist meist der Eisbrecher dafür, eine umsetzbare und auch industrialisierbare Lösung zu finden.  

Diese Technik kommt beim DPF#3 zum Einsatz

Zum Aufbau des Demonstrators ist die richtige Technologie-Architektur essenziell. Für die Umfeldüberwachung des Roboters werden Radar- und Time-of-Flight-Sensoren verwendet. Gewonnene Daten werden direkt am Sensor (on Edge) vorverarbeitet und mittels Sensorfusion zusammengeführt. Mithilfe eines KI-Modells werden dann Interaktionsszenarien analysiert, verstanden und an die Robotersteuerung zurückgemeldet. Damit kann der Roboter intelligent auf seine Umgebung und menschliche Hindernisse in seinem Arbeitsbereich reagieren. Unnötige Stillstände werden vermieden, Kosten gesenkt.

Was wir planen und uns von Ihnen, liebe Leser, erhoffen

Wie kam es zu der Kooperation? Warum sind die Teilnehmer überzeugt, das Problem in 3 Monaten zu lösen? Wie wurden die Teams zusammengestellt? Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen finden Sie zukünftig hier auf all-electronics.de sowie auf unseren Social-Media-Kanälen. Folgen Sie uns auf Twitter und LinkedIn, um auf den Laufenden zu bleiben.

Sie sind herzlich eingeladen, uns Ihre Fragen zu schicken, welche Aspekte Sie am Projekte interessieren. Einfach Kommentieren oder eine Mail an: martin.large@huethig.de senden.

Seien Sie auf die nächsten Schritte gespannt – wir sind es auch!

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