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(Bild: Siemens)

Autotelefone, einst in den 1980er und frühen 1990er Jahren ein Symbol für Status und Luxus, waren fest im Fahrzeug installierte Telefone, mit denen die Insassen während der Fahrt telefonieren konnten. Mir persönlich war ein solches Vergnügen nie vergönnt. Zugegeben, mein Drang beim Autofahren zu telefonieren – bzw. generell telefonieren – ist nicht besonders ausgeprägt. Aber von Bildern und Erzählungen weiß ich, dass diese Geräte in der Regel wesentlich größer waren als das, was wir heute mit uns herantragen. Zudem waren für ihren Einbau häufig umfangreiche Anpassungen am Fahrzeug erforderlich, einschließlich einer festen Verkabelung und einer externen Antenne.

Mit der raschen Entwicklung und Miniaturisierung der Mobiltelefontechnologie in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren ging die Ära der Autotelefone jedoch zu Ende. Der Übergang zu tragbaren Mobiltelefonen, die leicht aus dem Auto mitgenommen werden können, hast fest eingebaute Autotelefone weitgehend überflüssig gemacht. Heute sind Autotelefone in ihrer ursprünglichen Form nahezu vollständig von der Bildfläche verschwunden. Kein Wunder, wenn man an Smartphones, Bluetooth und entsprechende Infotainmentsysteme denkt.

Aktuelle Fahrzeuge verfügen heute über Freisprecheinrichtungen und Sprachsteuerungsfunktionen, die es dem Fahrer ermöglichen, Anrufe zu tätigen und entgegenzunehmen, ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen. Die Integration von Smartphones in Fahrzeugsysteme durch Technologien wie Apple CarPlay und Android Auto hat den Bedarf an separaten Autotelefonen weiter reduziert, indem sie eine nahtlose Verbindung zwischen dem Smartphone des Benutzers und dem Fahrzeug für Telefonate, Musik, Navigation und mehr ermöglicht.

In Kürze: Geschichte der Mobilfunknetze

Netz (Deutschland) Einführungsjahr Hauptvorteile gegenüber dem Vorgänger
A-Netz 1958 Erstes mobiles Telefonnetz in Deutschland; ermöglichte Autofahrern mobile Anrufe, allerdings mit manueller Vermittlung und begrenzter Teilnehmerzahl.
B-Netz 1972 Automatische Vermittlung und direkte Wahl; erweiterte Abdeckung und Teilnehmerkapazität.
C-Netz 1985 Einführung digitaler Dienste, bessere Sprachqualität, Roaming innerhalb Deutschlands, automatische Handover-Funktion zwischen Funkzellen.
D-Netz (GSM) 1992 Einführung des digitalen GSM-Standards, deutlich verbesserte Sprachqualität, SMS-Funktion, internationales Roaming, höhere Sicherheit und Datenübertragung.
E-Netz (GSM 1800) 1994 Bietet zusätzliche Kapazitäten durch den Einsatz im 1800 MHz Band, verbesserte Netzabdeckung und Dienstverfügbarkeit.
3G (UMTS) 2004 Ermöglichte höhere Datenraten für mobiles Internet, Videotelefonie und verbesserte Internetservices.
4G (LTE) 2010 Brachte deutlich höhere Datenübertragungsraten, reduzierte Latenz, verbesserte Effizienz und Kapazität im Netzwerk für bessere Internetdienste und Multimedia-Streaming.
5G 2019 Führt ultrahohe Datenraten, extrem niedrige Latenz, massives IoT (Internet der Dinge), verbesserte Kapazität und Zuverlässigkeit für fortschrittliche Anwendungen wie autonomes Fahren, erweiterte Realität und smarte Städte ein. Hier geht es zur Übersicht über 5G.
6G 2030 Erweiterte globale Abdeckung, Verbesserte mobile Netzwerke, Geringerer Kohlenstoff-Fußabdruck, Effizientere drahtlose Zugangspunkte, Verbesserte Sicherheitsmaßnahmen für Regierung und Industrie, Neue Möglichkeiten für aufstrebende Technologien, Schnellere Netzwerke, Warum 6G die Erwartungen erfüllen wird, die 5G geweckt hat

Die Bildergalerie stammt von Markus Sigmund, Pei-Tel

Der Autor: Dr. Martin Large

Martin Large
(Bild: Hüthig)

Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.

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