
Bid 2: Der Microsnap soll unter anderem als "just-in-time" Lieferfahrzeug eingesetzt werden. (Bild: Rinspeed)
Getreu dem Motto „Think mighty micro!“ schnürte die Schweizer Ideenschmiede Rinspeed rund um Firmenchef Frank M. Rinderknecht den Snap auf die Größe eines Renault Twizy zusammen. Als Resultat daraus entstand der 2019 erstmals gezeigte Microsnap. Bestandteil des gesamten Snap-Ökosystems ist außerdem eine vollautomatisierte Roboterstation (Bild 1), die Fahrgestell und Aufbauten selbständig zusammenfügen und trennen kann. Fachleute sprechen bei diesem Prozess auch von Hochzeit, nur eben nicht auf Dauer, da die verschiedenen Fahrzeugteile eine unterschiedlich lange Lebensdauer haben.

Bild 1: Eine vollautomatisierte Roboterstation fügt Fahrgestell und Aufbau selbständig zusammen. Rinspeed
Ob Snap oder Microsnap, die Grundidee bleibt die Gleiche: Das Fahrwerk enthält alle verschleiß-und alterungsanfälligen Komponenten wie die IT-Technik für das automatisierte Fahren, während die Aufbauten so lange halten wie ein Auto heute. Skateboards und Pods sind also nur Kurzzeitpartner.

Bid 2: Der Microsnap soll unter anderem als "just-in-time" Lieferfahrzeug eingesetzt werden. Rinspeed
Firmenchef Rinderknecht sieht die Zeit der großen Lieferwagen ohnehin als abgelaufen an. Geht es nach dem Schweizer, sollen in Zukunft kleine autonome Fahrzeuge ausschwärmen und ohne Umwege ihr Gut „just in time“ zum Zielort transportieren (Bild 2). Teil seiner Vision sind zudem zweisitzige, individuell anpassbare „Robo-Units“, die als komfortable und effiziente Alternative zu Sammeltaxis dienen. Folgerichtig ist die Ausgliederung eines Start-ups bereits in Planung, um den Snap und den Oasis in Zukunft auf die Straße zu bringen. Erste Gespräche mit potenziellen Investoren haben bereits stattgefunden.
Jede Menge (internationale-)Technik im Innern
Im Microsnap sind eine Vielzahl verschiedener technischer Systeme von derzeit über 20 internationalen Partnern und Zulieferern verbaut, wie unter anderem Robotik-Systeme und der automatische Ladehilfe-Assistent von Kuka aus Augsburg oder die gesamte Beleuchtungstechnik inklusive digitalem Kennzeichen und Mikro-Pixel-LED für blendfreies Fernlicht von Osram.
Sicheres autonomes Fahren soll die Verbindung zur Harman Ignite Cloud Plattform via 5G-Telematik gewährleisten. Insgesamt kommen noch zahlreiche weitere Connected-Car-Technologien und Sensoren im Microsnap zum Einsatz. So zum Beispiel können die Laserscanner-Sensoren (Lidar) von Ibeo Automotive Systems Hindernisse und Personen auf der Fahrbahn frühzeitig erkennen, während eine smarte Antenne von NXP Software-Updates, Car-2-X-Kommunikation oder Infotainment ermöglicht.
Trotz aller technischen Finessen darf bei einer Fahrzeugstudie aus der Schweiz aber eines mit Sicherheit nicht fehlen: eine Uhr mit Schweizer Kreuz, die sich über den die gesamte Fahrzeugbreite ausfüllenden Bildschirm erstrecken kann. Nun denn, wer hat‘s erfunden?
(aok)
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuellste Beiträge

Was bei Elektronik fürs Weltall zu beachten ist
Die Anforderungen an Elektronik im Weltraum sind hoch: klein, leicht und vor allem strahlungsfest muss sie sein. Warum das nötig ist, wie es funktioniert und mehr, liefert Ihnen unsere Übersicht.Weiterlesen...

Smart Grids – Alles Wichtige zum Stromnetz der Zukunft
Smart Grids machen den Strom nicht smarter, sorgen aber dafür, dass er schlau verteilt wird. Nur so lässt sich die Energiewende erst umsetzen. Was ein Smart Grid ist, was es macht und was es braucht – das und mehr haben wir hier gesammelt.Weiterlesen...

Yokogawa führt neue optische Spektrum-Analysatoren ein
Die neue optische Spektrum-Analysatoren (OSA) von Yokogawa decken einen großen Wellenlängenbereich ab. Der AQ6375E und der AQ6376E bedienen den nahen und mittleren Infrarotbereich.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit