Wirtschaftsminister Peter Altmaier kündigt eine Batteriezellenproduktion in Deutschland an.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier kündigt eine Batteriezellenproduktion in Deutschland an. (Bild: BMWi)

Die europäische Kommission hat ein großes europäisches Projekt zur Batteriezellfertigung genehmigt. Damit ist in Deutschland der Weg frei für die Förderung von fünf Unternehmen durch das Wirtschaftsministerium:

  • So will zum Beispiel BASF in einem Projekt mit seinen Batteriematerialien zum Aufbau einer nachhaltigen Batterie-Wertschöpfungskette für Elektrofahrzeuge in Europa beitragen. Dabei sollen neue Kathodenmaterialien die Leistung und die Kosteneffizienz von Batterien steigern.
  • Die BMW Group möchte durch die im Projekt verfolgten Forschungsthemen bis ins Detail die chemische Zusammensetzung, Zellmechanik, Zelldesigns und den Produktionsprozess weiterentwickeln. Batteriezellenhersteller sollen auf dieses Know-how aufbauen und dieses in eine erfolgreiche Industrialisierung überführen.
  • Ein geplantes Projekt von Opel umfasst eine Batteriezellenproduktion am Standort Kaiserslautern im Rahmen eines Joint Ventures zusammen mit der Muttergesellschaft PSA und dem französischen Batteriehersteller Saft, einem Unternehmen der Total Group. Die Projektpartner wollen zunächst das Projekt prüfen, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
  • Die Firma Umicore will zur Entwicklung einer nachhaltigen Batterie in Europa beitragen. Dabei seien innovative Technologien, eine verantwortungsvolle Beschaffung und das Schließen des Materialkreislaufs durch Recycling Schlüsselfaktoren für den Erfolg.
  • Mit neuartigen Batterielösungen im Bereich der Lithium-Ionen-Technologie will Varta künftig weitere Märkte und Anwendungen adressieren und die Batteriezellproduktion auch von größeren Zellformaten vorantreiben.

Anfang 2020 werden der französische Minister Bruno Le Maire und der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier gemeinsam den Grundstein für die Pilotanlage einer Batteriezellfertigung in Frankreich legen. Spätestens Mitte der 20er Jahre sollen auch in Deutschland Batteriezellen im industriellen Maßstab hergestellt werden.

Aktuell arbeitet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit der deutschen und europäischen Industrie an zwei Großprojekten zur Batteriezellinnovation. Sie werden als sogenannte „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) realisiert und umfassen Projekte aus zahlreichen europäischen Mitgliedstaaten.

Der zweite Unternehmensverbund wurde Ende November 2019 bei der Europäischen Kommission zur Prä-Notifizierung eingereicht. An ihm sind neun deutsche Unternehmen sowie Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus weiteren zehn europäischen Mitgliedstaaten beteiligt.

Die Vorhaben aus den beiden IPCEIs decken die Batterie-Wertschöpfungskette von den Rohstoffen und Funktionsmaterialien über die Zellfertigung und -integration bis hin zur Zweitnutzung und dem Recycling umfassend ab. Ziel ist es, dass die in Deutschland und Europa geplante Wertschöpfungskette neue Technologien nutzt, aber auch hohe Ansprüche an Nachhaltigkeit und CO2-Intensität der Produktion erfüllt. Daher sind Forschung und Innovation ebenso wie die Industrialisierung neuer Technologien Gegenstand der Vorhaben. Das BMWi fördert die beiden IPCEIs mit über einer Milliarde Euro.

 

(gk)

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