
Seat Sonic Bedienoberfläche im Infotainment-Bildschirm eines Demo-Fahrzeugs. (Bild: Harman)
Die Zeiten, in denen bei der Kaufentscheidung für ein Auto technische Parameter wie die Motorleistung im Vordergrund standen, sind längst vorbei. Käuferinnen und Käufer legen heute größeren Wert auf ein außergewöhnliches Fahrerlebnis mit den Schwerpunkten Komfort und Unterhaltung, Sicherheit und Vernetzung. Um diese neuen Anforderungen erfüllen zu können, müssen Hersteller neue sowie aktualisierte Funktionen und Inhalte schnell, effizient und verbraucherorientiert während der gesamten Lebensspanne eines Fahrzeugs anbieten. Darüber hinaus wird bei zukünftigen Autos auch die Konnektivität eine wichtige Rolle spielen.
Die Zusammenarbeit zwischen Harman Automotive und Samsung kombiniert die Expertisen beider Unternehmen aus dem Automobilbereich sowie der Unterhaltungselektronik und ermöglicht die Entwicklung von innovativen Produkten für die genannten Schwerpunktbereiche.
Harman Ready-Care-System ist nach eigenen Angaben das branchenweit erste Überwachungssystem für die Fahrerkabine, welches die visuelle und kognitive Belastung des Fahrers in Echtzeit misst, um Ablenkungen oder potenzielle Müdigkeit zu erkennen und durch Interventionen die Sicherheit zu maximieren. Ready Vision projiziert wichtige Fahrinformationen in den unteren Bereich der Windschutzscheibe oder zeigt sie als Augmented-Reality-Objekt an geeigneten Positionen im Blickfeld. Dadurch bleibt der Fokus der Fahrerinnen und Fahrer stets auf der Straße und Ablenkungen werden minimiert.
Ready Connect ist ein Portfolio von 5G-Telematiksteuergeräten (TCUs), mit denen Hersteller ihre Fahrzeuge durch schnelle, nahtlose Software-Upgrades zukünftig auch noch nach der Auslieferung immer auf dem neuesten Stand halten, sowie die Vernetzung für aktuelle und künftige V2X-Kommunikations-Szenarien ermöglichen können.
In Bezug auf Komfort und Unterhaltung schaffen Harman und Samsung gemeinsam Erlebnisse im Fahrzeug, die Nutzer bereits von ihren Home-Entertainment-Geräten kennen. Die Ready-Displa-Serie bringt OLED-Bildqualität in Autos, während Harmans Audiosysteme ein authentisches Klangerlebnis schaffen, bis hin zum Erzeugen einer Konzertsaal- oder Open Air-Atmosphäre im Wageninneren.
Konsumentenwünsche und Herstellerbedürfnisse bei Audiosystemen
Seat Sonic löst sich von der traditionellen Architektur von Audiosystemen im Fahrzeuginnenraum. Es verlagert die Lautsprecher von den bislang üblichen Platzierungsorten wie Türen, Kofferraum und Verkleidungen und integriert sie stattdessen direkt in die Sitze. Dadurch wird an jedem einzelnen Platz im Fahrzeug ein hochwertiges, personalisiertes Hörerlebnis ermöglicht.
Ausgangspunkt für die Entwicklung von Seat Sonic waren umfangreiche Markttrendanalysen und Kundenbefragungen von Harman, die zeigen, dass Endkundinnen und Endkunden, unabhängig von ihrem Sitzplatz im Auto, zunehmend Wert auf immersive, individuell einstellbare Klangerlebnisse legen. Gleichzeitig muss die Audioinfrastruktur weitere Anforderungen über die reine Unterhaltungsfunktion hinaus erfüllen, wie Telefonanrufe, Warnsignale, Navigationshinweise sowie die Kommunikation im Fahrzeug individuell an einzelne Fahrgäste weiterleiten und unerwünschte Störgeräusche unterdrücken.
Die festgestellten Kundenwünsche können nur mithilfe von dedizierten Benutzer-Audiozonen erfüllt werden. Dafür wurde eine effizientere Methode zur individuellen Ansteuerung der Sitzplätze nötig, als dies bei bisherigen Kfz-Sound-Systemen der Fall ist. Harman orientierte sich an diesen Wünschen und entwickelte ein System, das auf die jeweils individuell beste Klangqualität für jeden einzelnen Sitzplatz fokussiert ist, anstatt das Audioerlebnis gemeinsam für die gesamte Kabine zu optimieren, was einen Kompromiss für verschiedene Sitzpositionen bedingt.
Neben den Wünschen der zukünftigen Käuferinnen und Käufer orientierten sich die Harman-Ingenieure bei der Entwicklung von Seat Sonic auch an den Bedürfnissen der Fahrzeughersteller. Diese benötigen für ihre neuen Fahrzeuggenerationen flexible und skalierbare Lösungen, die, vor allem mit Blick auf die Energieeffizienz von Elektrofahrzeugen, Gewicht sowie Stromverbrauch reduzieren und insgesamt mehr Gestaltungsfreiheit beim Innenraumdesign bieten.
Neuer Planungsansatz für Audiosysteme
Durch die Architektur traditioneller Soundsysteme ist die Klangentfaltung der beteiligten Schallquellen bei den Zuhörerinnen und Zuhörern auf den einzelnen Sitzplätzen uneinheitlich. Dies liegt unter anderem an zeitlichen Unterschieden sowie den verschiedenen Abhörwinkeln, unter denen das Audiosignal von jedem spezifischen Lautsprecher innerhalb der Gesamtkonfiguration zu den verschiedenen Sitzplätzen gelangen muss. Gleichzeitig werden, etwa durch die Lehnen oder weitere Passagiere, Übertragungswege physisch blockiert. Eine individuelle Aufteilung und Trennung der Audioinhalte pro Sitzplatz ist auf diese Weise nicht möglich, darüber hinaus gelten alle Balance- und Fader-Einstellungen für alle Insassen gleichzeitig und erlauben keine persönliche Klangkonfiguration.
Save the date: 29. Automobil-Elektronik Kongress

Am 24. und 25. Juni 2025 findet zum 29. Mal der Internationale Automobil-Elektronik Kongress (AEK) in Ludwigsburg statt. Dieser Netzwerkkongress ist bereits seit vielen Jahren der Treffpunkt für die Top-Entscheider der Elektro-/Elektronik-Branche und bringt nun zusätzlich die Automotive-Verantwortlichen und die relevanten High-Level-Manager der Tech-Industrie zusammen, um gemeinsam das ganzheitliche Kundenerlebnis zu ermöglichen, das für die Fahrzeuge der Zukunft benötigt wird. Trotz dieser stark zunehmenden Internationalisierung wird der Automobil-Elektronik Kongress von den Teilnehmern immer noch als eine Art "automobiles Familientreffen" bezeichnet.
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Der neue Ansatz für Seat Sonic ermöglicht modulare, sitzbasierte Audiolösungen, die flexibel an die Anzahl der Sitzplätze angepasst werden können. Die akustischen Pfade bleiben für jede Zuhörerin und jeden Zuhörer weitgehend konstant und die Audioquellen bewegen sich sogar mit jeder Sitzverstellung mit. Einzelne Sitze können bei Nichtgebrauch abgestellt werden und große Tieftöner aus den Türen und dem Kofferraum werden nicht benötigt. So senkt Seat Sonic auch den Stromverbrauch und das Gewicht der Fahrzeuge.
Die Benutzerinnen und Benutzer werden bei Seat Sonic in den Mittelpunkt eines hochwertigen, immersiven sowie personalisierten Hörerlebnisses gestellt, das darüber hinaus bidirektionale Kommunikation, und verschiedene Audioinhalte für die einzelnen Sitze (beispielsweise Warnungen und Prompts für den Fahrer) sowie eine bessere Geräuschunterdrückung ermöglicht.
Alle Infos zum Bordnetze im Automobil Kongress

Der 13. Kongress "Bordnetze im Automobil" wird am 6. bis 7. Mai 2025 in Ludwigsburg, stattfinden. Die Vorbereitungen sind bereits im Gange. Sind Sie gespannt? Registrieren Sie sich jetzt und sichern Sie sich Ihr Ticket. Mit dem Code "82510115-AE15" sparen Sie 15 % auf den regulären Preis.
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Innovative Technologie direkt in der Kopfstütze
Jede Kopfstütze beinhaltet proprietäre Nahfeld-Wandler mit 50 mm Durchmesser in Stereoanordnung. Diese sind sicherheitskonform in einem geschlossenen Gehäuse im Kopfstützenrahmen integriert, akustisch optimiert angekoppelt und decken eine akustische Bandbreite von 150 Hz bis 20 kHz ab. Da die Lautsprecher näher an den Ohren des Nutzers positioniert sind, erreicht Seat Sonic trotz geringerer Eingangsleistung die gleiche wahrgenommene Lautstärke, Dynamik und Klangtreue wie herkömmliche Systeme mit einer kleineren benötigten Leistung mit nur maximal 8 W pro Lautsprecher. Die unmittelbare Nähe zu den Ohren der jeweiligen Person auf dem Sitzplatz macht es zudem einfacher, den Klang für jeden Sitzplatz zu personalisieren.
In die Sitze sind Tieftöner ebenfalls in einem geschlossenen und schwingungsdämpfenden Gehäuse integriert. Die Subwoofer haben einen Durchmesser von 145 mm und eine Belastbarkeit von 70 W. Das Gehäuse ist so mit der Sitzstruktur gekoppelt, dass eine taktile Rückmeldung an die Person auf dem jeweiligen Sitz übertragen wird und so den Basseindruck noch verstärkt, ohne die hörbare Lautstärke in der Fahrzeugkabine zu erhöhen.

Einsparungen und mehr Gestaltungsfreiraum
Durch die energieeffizienten Nahfeldlautsprecher, den kürzeren Weg vom Lautsprecher zum Hörer und die Möglichkeit, nicht genutzte Sitze abzuschalten, lassen sich gegenüber traditionellen Audiosystemen bis zu 60 Prozent Energie einsparen.
Der Wegfall der Tieftöner in den Türen verringert den Platzbedarf in der Türverkleidung um bis zu 20 Liter sowie das Gesamtgewicht der Türen. Gleichzeitig gewinnen die Designerinnen und Designer zukünftiger Innenräume an den Türinnenseiten Einbauräume für neue Technologien sowie freie Verkleidungsflächen für die Optimierung des Benutzererlebnisses.
Der neu gewonnene Gestaltungsspielraum betrifft nicht nur optische und haptische Elemente, sondern bietet den Entwicklungsabteilungen der Hersteller auch die Möglichkeit, den Innenraum des Fahrzeugs mit mehr Sicherheitsmerkmalen auszustatten oder gemäß spezifischen Wünschen der Insassen zu optimieren.


Audioerlebnis mit hoher Klangtreue
Harmans Seat Sonic ermöglicht in zukünftigen Fahrzeuggenerationen ein außergewöhnliches Audioerlebnis. Hierzu gehört die Klangpersonalisierung unabhängig von den anderen Sitzen durch individuell anpassbare Hörpräferenzen, etwa bei den Klang- und Lautstärke -Einstellungen. Telefongespräche sind auf jedem Sitzplatz führbar, wobei Kabinengeräusche deutlich reduziert und dadurch weniger störend wahrgenommen werden und im Gegenzug die Unterhaltung oder das Hörerlebnis anderer Fahrzeuginsassen weniger beeinträchtigt wird. Aufgrund der spezifischen Einstellmöglichkeiten jedes Sitzplatzes sind auch direkte Gespräche zwischen einzelnen Reisenden möglich, während die anderen Insassen weiterhin ihr Audioerlebnis genießen können.
Der komplett hindernisfreie und durchgängige Klangpfad zu jeder Hörerin und jedem Hörer sorgt für eine in dieser Form bislang nicht erreichbare Klangqualität. Da Seat Sonic auch die Wiedergabe von individuellen Audioquellen durch unabhängig Subsysteme ermöglicht, können unterschiedliche Audiosignale zu den einzelnen Sitzen geleitet und so jedem Passagier ein eigenes Klangerlebnis geboten werden. Seat Sonic ermöglicht eine effizientere Integration von Geräuschunterdrückungsalgorithmen, die nun ebenfalls für die jeweilige Sitzposition optimiert werden kann und auf Wunsch Straßenlärm und Ablenkungen durch andere Passagiere im Auto aus der jeweils individuellen Klangwelt der Fahrzeuginsassen filtert.
Wandel der Audiosystemarchitektur im Fahrzeug
Harmans Seat Sonic ersetzt oder ergänzt die herkömmliche Systemarchitektur für Fahrzeugaudiosysteme, bei der die Hardware-Komponenten in den Türen und Armaturenbrettern untergebracht sind. Zukünftig können die Lautsprecher hauptsächlich in die Sitze eingebaut und so jedem Fahrgast ein eigenes Sound-Subsystem geboten werden. Seat Sonic ermöglicht dadurch ein personalisiertes Audioerlebnis für jeden Passagier und verwandelt die bisherige statische Audiosystemarchitektur in eine sitzbasierte Architektur. Diese überwindet die inhärenten Einschränkungen bisheriger Lösungsansätze und ermöglicht viele wichtige und verbesserte Funktionen, die herkömmliche Audiosysteme im Innenraum nicht bieten können.
Seat Sonic ist modular sowie flexibel skalierbar und eignet sich daher sowohl für einzelne oder mehrere Sitze als auch für komplett neue Sitzkonzepte, etwa für selbstfahrende Autos. Harman kooperierte bei der Entwicklung von Seat Sonic mit Partnern wie Adient und Gentherm, führend für innovative Sitztechnologien, um zu ermöglichen, dass alle Komfort-Funktionen im Fahrzeug von der Klimaanlage über die Belüftung bis zur Massage- und Heizfunktion der Sitze reibungslos zusammenarbeiten - für ein rundum besseres Nutzer- und Hörerlebnis für alle Fahrzeuginsassen.