Mit der Investition in Feelit will Continental seine Industrie-4.0-Kompetenz in den Bereichen vorausschauende Wartung und Fernüberwachung für Automobil-, Industrie- und Fertigungsanwendungen erweiter. Das Start-Up bietet Lösungen für die vorausschauende Wartung von Industrieanlagen und Maschinen.
Feelit hat eine Sensor-Technologie entwickelt, die laut eigenen Angaben bis zu 50-mal empfindlicher ist als aktuelle marktübliche Anwendungen. Dafür nutzt Feelit gedruckte, auf Nanomaterialien basierende, voll integrierte Sensoren sowie Cloud-Analytik mit Algorithmen, um in Echtzeit und aus der Ferne Rückmeldungen über Struktur- und Leistungsänderungen zu ermöglichen. Die Sensoren lassen sich beispielsweise in Batteriekühlsysteme für Elektrofahrzeuge integrieren, um die Lebensdauer der Batterie und die erzielbare Reichweite zu erhöhen. Continental sieht zudem Potenzial für die Fernüberwachung und vorausschauende Wartung bei Industrieschläuchen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, bei Hydraulik- und Energielösungen sowie bei der Vermeidung ungeplanter und kostspieliger Ausfallzeiten in der Fertigung.
„Die Integration von Sensoren in neue und bestehende Produktlinien unterstützt unseren kontinuierlichen Wandel hin zu intelligenteren und nachhaltigeren Lösungen über Kautschuk hinaus. Produkte wie Schläuche werden zu Detektoren und geben in Echtzeit Auskunft über ihren Zustand“, erklärt Philip Nelles, Mitglied des Continental-Vorstands und verantwortlich für das Geschäftsfeld ContiTech mit dem Schwerpunkt Industrie. Diese Technologie trage dazu bei, die Lebensdauer von Batterien in Elektrofahrzeugen zu verlängern und die erzielbare Reichweite zu erhöhen, Wartungsbedarf vorherzusagen und die Sicherheit in Produktionsumgebungen zu erhöhen.
Das ist die Technologie von Feelit
Das 2017 gegründete Unternehmen Feelit hat einen hochsensiblen, flexiblen, gedruckten Sensor aus Nanomaterialien entwickelt, der an statischen und rotierenden Maschinenteilen angebracht werden kann, sowohl auf ebenflächigen als auch auf gewölbten Oberflächen. Er misst neben der Dehnung in hoher Auflösung auch andere Parameter wie Temperatur, Vibration und Druck.
Das System beruht auf einer industriellen IoT-Plattform zur Fernerkennung in Echtzeit von strukturellen Veränderungen in mechanischen Anlagen und dient sozusagen als „elektronische Haut“. Sobald sie kritische strukturelle und betriebliche Anomalien erkennt, gibt sie Alarm. Die Technologie ist laut Feelit bis zu 50-mal genauer als derzeitige, marktgängige Standardanwendungen. Sie ermöglicht in Echtzeit die Fernüberwachung des Zustands und die vorausschauende Wartung von Anlagenkomponenten wie Ventilen, Rohren und Pumpen. Auf diese Weise sollen ungeplante und kostspielige Ausfallzeiten von Maschinen verhindert werden.
Auch Henkel und Vasuki Global Tech Fund investieren in Feelit
Über die Höhe der Beteiligung haben beide Unternehmen Stillschweigen vereinbart. Am 12. Juli 2021 verkündete Feelit, dass es ein Series A Funding in Höhe von 7 Millionen US-Dollar erhalten hat. Die Geldgeber waren Henkel und Vasuki Global Tech Fund. Dabei hatte Henkel im Januar 2021 ebenfalls eine Investition in Feelit bekannt gegeben.