Warum sich die Moderatoren des 17. Fachkongresses (Dr. Willibert Schleuter, rechts, und Helmut Schinagel) sich nach dem Kongress so freuen, wissen wohl alle, die in Ludwigsburg mit dabei waren.

Warum sich die Moderatoren des 17. Fachkongresses (Dr. Willibert Schleuter, rechts, und Helmut Schinagel) sich nach dem Kongress so freuen, wissen wohl alle, die in Ludwigsburg mit dabei waren.Fotografie Nathalie Balleis

Die Schwerpunkte der technischen Vorträge auf dem 17. Fachkongress „Fortschritte in der Automobil-Elektronik“ haben der Fachbeirat und sein Vorsitzender Dr. Willibert Schleuter mit den Themen Elektromobilität, Architekturen, Fahrerassistenzsysteme, Connectivity und HMI zielgenau abgedeckt. Sieben der insgesamt 23 Vorträge waren Keynote-Vorträge, wobei das Spektrum der Keynotes von der zukünftigen Struktur der Automobil-Elektronik im Jahr 2025 über detaillierte Beschreibungen brandneuer Fahrzeuge wie BMW i3, Mercedes S-Klasse und Volkswagen Golf bis zu Infotainmentsystemen im vernetzten Fahrzeug und Halbleitern im Auto reichten. Details zu den Inhalten der Keynote-Vorträge finden Sie unter diesem Link. Über die anderen Vorträge werden wir in der nächsten Ausgabe der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK sowie auf all-electronics.de berichten.

Diverse E/E-Leiter und Vertreter deutscher OEMs stellten teilweise sehr konkret ihre Strategie vor, und viele Zulieferer informierten über die Lösungen von/für heute, morgen und übermorgen. Im Mittelpunkt stand jedoch auch in diesem Jahr wieder das Knüpfen und Pflegen von Branchenkontakten. Wie in den Vorjahren führte Dr. Willibert Schleuter, der emeritierte E/E-Leiter von Audi, durch den ersten Tag. Durch den zweiten Kongresstag begleitete Helmut Schinagel, der als Consultant für Fahrzeugelektronik und Infotainment tätig ist, die Teilnehmer.

Übrigens: Der 18. Fachkongress Fortschritte in der Automobil-Elektronik wird am 3.6. und 4.6.2014 in Ludwigsburg stattfinden.

Die Dinner Speech

Elke Strathmann hielt die Dinner Speech: „Wir reden sehr häufig über Märkte wie BRIC, aber über den Frauenmarkt reden  wir sehr wenig.“

Elke Strathmann hielt die Dinner Speech: „Wir reden sehr häufig über Märkte wie BRIC, aber über den Frauenmarkt reden wir sehr wenig.“Fotografie Nathalie Balleis

Dr. Willibert Schleuter stellte Elke Strathmann, Personalvorstand und Arbeitsdirektorin der Continental AG, mit folgenden Worten als Rednerin der Dinner Speech vor: „Das Thema ist ‚Diversity – Die Continental Sicht der Dinge‘ und wenn man hier in den Raum hineinschaut und die Anzahl der Frauen im Raum sieht, dann wissen Sie, warum wir dieses Thema haben. Herzlich Willkommen!“

Zunächst gab Elke Strathmann binnen weniger als drei Minuten einen Überblick über den Continental-Konzern, wobei sie unter anderem folgendes bemerkte: „Am beeindruckendsten finde ich, dass auch der Papst mit einem Elektromotor von Continental fährt. Das macht unsere Produkte zwar noch nicht heilig, aber doch schon ziemlich göttlich.“ Auch für die Always-On-Philosophie der Division Interior, deren Vorstand Helmut Matschi wie jedes Jahr wieder die Konferenz besuchte, hatte sie ein positives Echo und zusätzlich eine Anregung: „Das einzige, was ich gerne noch hätte, wäre eine Gestensteuerung, dass ich in Zukunft einen Stau vor mir oder rote Ampeln einfach wegwischen kann.“ Diese Einführung endete mit einem Kommentar zur Continental Division Reifen: „Wenn Sie irgendwann einmal an Ihrem Profil arbeiten wollen, haben wir…“ – der Rest des Satzes ging im Lachen der Zuhörer unter.

Nicht nur in den Kaffeepausen gab es viele Möglichkeiten, das geschäftliche Netzwerk zu pflegen und zu erweitern.

Nicht nur in den Kaffeepausen gab es viele Möglichkeiten, das geschäftliche Netzwerk zu pflegen und zu erweitern.Fotografie Nathalie Balleis

Aus dem großen Themenbereich „Diversity“ hat sich Elke Strathmann das Thema „Frauen“ ausgewählt, „weil das die hier Anwesenden nach einem langen anstrengenden Tag gleichermaßen interessiert wie aufregt“. Getreu dem von ihr zitierten Motto „Es ist immer gut aus Fehlern zu lernen – speziell wenn andere sie gemacht haben“ berichtete sie, wie Continental sich auf den Weg machte, ab dem Jahr 2010 den Anteil der weiblichen Mitarbeiter auch in Führungspositionen zu erhöhen, ohne dabei die männlichen Mitarbeiter zu frustrieren.

Über 500 Teilnehmer besuchten auch in diesem Jahr wieder den Fachkongress Fortschritte in der Automobil-Elektronik in Ludwigsburg.

Über 500 Teilnehmer besuchten auch in diesem Jahr wieder den Fachkongress Fortschritte in der Automobil-Elektronik in Ludwigsburg.Fotografie Nathalie Balleis

Es habe sich nämlich gezeigt, dass divers aufgestellte Teams erheblich effektiver arbeiten als homogene Teams, wobei die Diversität dabei sowohl kulturell als auch in punkto Geschlecht sein kann. Sie erwähnte aber auch, dass sich das Einkommen von Frauen innerhalb der letzten fünf Jahre um mehr als 50 % erhöhte und Frauen somit eine höhere Wirtschaftsmacht darstellen als die BRIC-Länder, um dann festzustellen: „Wir reden sehr häufig über Märkte wie BRIC, aber über den Frauenmarkt reden wir sehr wenig. Ich war in diesem Jahr auf dem Genfer Autosalon und habe schon das erste Produkt gesehen, das speziell für Frauen konzipiert war. [Gelächter; die Redaktion] … Das reicht nicht.“ Zum Abschluss zeigte sie dann noch ein Beispiel für ein Produkt, dessen Design mehr auf Frauen zugeschnitten ist – einen vollelektronischen „Autoschlüssel“, der so flach und schlank war, dass er sich auch als Schmuckstück an der Halskette tragen lässt.

Alfred Vollmer

ist Redakteur der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK.

(av)

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