
Stefan Rathgeber, amtierender Autosar-Sprecher: Autosar Adaptive wird in mehrfacher Hinsicht den Anforderungen moderner Software gerecht. (Bild: KD Busch)
Entwicklungsziele wie autonomes Fahren und Cloud-Anbindungen, die noch nicht existierten, als Autosar konzipiert wurde, stellen neue Anforderungen an Softwarearchitekturen und Entwicklungsprozesse. Neue Technologien sind hinzugekommen wie etwa der De-Facto-Industriestandard Ethernet für die Breitband-Datenkommunikation im Auto. Rechenleistung wurde seitdem nicht nur sehr viel preiswerter, auch die Rechnerarchitekturen haben sich geändert: An die Stelle von Microcontrollern mit sehr kleinen Arbeitsspeichern traten leistungsstarke Mikroprozessoren mit vergleichsweise riesigen Speichern; heterogene Multiprozessorarchitekturen ermöglichen die gezielte Zuteilung rechenintensiver Aufgaben auf einzelne Rechenkerne.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, war es nötig, neben die bisherige Autosar-Softwareumgebung eine neue Plattform zu stellen: Autosar Adaptive. Diese Plattform wird in mehrfacher Hinsicht den Anforderungen moderner Software gerecht: Sie erlaubt eine Dynamisierung der Laufzeitumgebung durch Nachladen und Abmelden von Komponenten. Darüber hinaus gestattet sie die Übertragung von Softwarestandards, die ihre Wurzeln außerhalb des Fahrzeuggeschäfts haben, auf die Laufzeitumgebung im Auto – zumindest sofern es nicht um sicherheitskritische Anwendungen geht. Hinsichtlich der Kritikalität ihrer Anwendungen ist sie zwischen der weiterhin existierenden Autosar-Umgebung und der noch weniger sicherheitskritischen Infotainment-Domäne angesiedelt – jenem Bereich, in dem beispielsweise autospezifische Daten zusammenlaufen und für die Weiterverwendung in Cloud-Umgebungen vorverarbeitet werden. Das Betriebssystem wird auf dem Posix-Standard aufsetzen.
Es ist geplant, ab 2017 jährlich zwei neue Releases dieser neuen Plattform auszurollen, sagte Rathgeber. Existierende Verträge innerhalb der Autosar-Partnerschaft werden Ende 2016 auslaufen; die Partner werden neue Verträge erhalten.
Christoph Hammerschmidt
(Freier Journalist)
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