R&S_Applus_eCall-System_EMV-Test

In der EMV-Testhalle haben Applus Laboratories und Rohde & Schwarz die Funktionalität des eCall-Systems mit einem Fahrzeug erprobt. (Bild: Rohde & Schwarz)

Im Rahmen der geplanten Aktualisierung der Norm UN ECE R10 entstanden verschiedene eCall-Testszenarien, um die Sicherheit von Fahrern, Passagieren und anderen Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Die Einhaltung der Norm UN ECE R10 ist entscheidend für Fahrzeuge mit eCall-Systemen und gewährleistet, dass diese Systeme keine anderen elektronischen Komponenten im Fahrzeug stören und ihrerseits gegen Störeinstrahlungen resistent sind.

Applus Laboratories verfügt über große EMV-Kammern für Full-Vehicle-Tests und bat Rohde & Schwarz um Unterstützung bei der Vorbereitung einer Demonstration von eCall-Tests in den EMV-Anlagen. Für die Demonstration kamen der R&S Mobilfunknetz-Emulator CMW500 zusammen mit der eCall-Testsoftware CMW-KA09x und einer Notrufzentrale (Public Safety Answering Point, PSAP) zum Einsatz. Die eCall-Testsoftware unterstützt 2G-, 3G-, 4G- und 5G-basierende Notrufsysteme und bietet die Möglichkeit, eCall über Long Term Evolution (LTE) und 5G NR zu testen, auch bekannt als Next Generation eCall oder NG eCall. eCall-Konformitätstests gemäß EU eCall, NG eCall, UN-R144 und anderen nationalen Normen sind abgedeckt.

 

Einwandfreie Verbindung trotz Funkstörungen

Mit einem realen Fahrzeug wurde die Funktionalität des eCall-Systems in einer EMV-Testhalle erprobt. Wichtigstes Ziel war es, die verschiedenen Szenarien für die Integration von eCall-Testfunktionen in eine EMV-Testumgebung zu zeigen. Mit einem Testfahrzeug wurden Notrufe abgesetzt, ohne Fehlalarme bei der Notrufnummer 112 auszulösen.

Im Rahmen der Demonstration erfolgte ein Störfestigkeitstest in einer Schirmkammer bei Applus in Spanien, für den Funkstörungen erzeugt wurden. Der Test bestätigte die Möglichkeit und Einfachheit der Herstellung einer Notrufverbindung zwischen dem Fahrzeug und dem simulierten PSAP-Server unter Verwendung der eCall-Testlösung. Der Minimaldatensatz (Minimum Set of Data, MSD) gelangte erfolgreich und ohne Datenverlust vom Testfahrzeug zum Mobilfunknetz-Emulator. Darüber hinaus gelang die Sprachkommunikation zwischen dem Fahrzeug und der Testlösung mit einwandfreier Audioqualität, und die empfangene GNSS-Position des Fahrzeugs wurde korrekt übertragen.

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