
Beim SDV-Rennen treten China, Deutschland und die USA im Technologie-Wettlauf gegeneinander an. (Bild: Heinrich Schwarze-Blanke)
Wir schreiben das Jahr 2025, wohlgemerkt nicht 2015. Und wir schauen auf die Automobilelektronik, deren führender europäischer Branchentreff in diesen Tagen stattfindet. Eines der zentralen Themen dort: das Software Defined Vehicle, kurz SDV. Sie sind überrascht? Ich auch. Wie kann es sein, dass das SDV fast 15 Jahre nach seiner Entstehung noch derart unbeackert sein soll? Schaut man über Europa hinaus, wird schnell offensichtlich, warum: das SDV schickt sich an, die Märkte zu erobern.
Die Vorreiter dafür sitzen in China und den USA, während man hierzulande der Entwicklung über Jahre hinweg mit einer eigentümlichen Mischung aus Arroganz und Trägheit zugesehen hat. Wer brauchte schon OTA, hinzubuchbare Features oder die Integration des Autos ins digitale Ökosystem der Kunden? Glücklicherweise ist mittlerweile die Erkenntnis gereift, dass die eigene Wettbewerbsfähigkeit maßgeblich von der Beherrschung der Software abhängt. Zwar ist der Rückstand nach wie vor groß, teuer und imageschädlich, doch es gibt Lichtblicke, und das ist gut so.
Dr. Lederers Management Tipps
Management-Profi Dr. Dieter Lederer gibt in seiner Kolumne "Frisch vom Lederer" Einblicke in die Management-Welt deutscher und internationaler Unternehmen. Und Einblick hat der Unternehmensberater sicherlich: Coaching und Beratung von Führungskräften und Managern gehört zum Alltagsgeschäft.
Bisher gab es seine Kolumne nur in der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK, allerdings werden sie künftig auch hier auf all-electronics zu finden sein:
- Lügen haben kurze Beine
- Was den Erfolg von Tesla ausmacht
- Soforthilfe im Transformations-Chaos
- Projekte an der Wand? Kein Wunder!
- Empathie im Business – wirklich?
- Neues Jahr, neues Agilitäts-Glück?
- Mit dem Kollegen Roboter per du?
- Vertrauen wirkt!
- Der Nokia-Moment
- Keine Emotionen, keine Bewegung
- Strukturwandel? So nicht!
- Gewohnheiten ändern – geht nicht!?
- Vorbild Taskforce?
- Mehr miteinander reden?
- Wohin mit der Autoindustrie?
- BANI ist das neue VUCA
- KPIs forever?
- Und täglich grüßt der Change
- Tradition oder Innovation?
Mit aller Kraft voran
Darauf kann und soll aufgebaut werden. Was es jetzt braucht, ist das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels. Noch ist es nicht zu spät, sich an die Fersen der Vorreiter zu heften und ihnen von hinten Druck zu machen. Die folgenden Punkte helfen dabei.
- Als Late-Mover erfolgreich sein: Es gibt in der Wirtschaftsgeschichte Unmengen an Beispielen für den Erfolg von Late-Movern. Die PCs von IBM gehören dazu wie auch die Lithotripter von Siemens. Eine starke Marke kann den Markt auch von hinten aufrollen. Allerdings muss der Schuss dann sitzen und darf nicht zögerlich daherkommen.
- Trägheit überwinden: Dass Trägheit der denkbar schlechteste Ratgeber fürs Vorankommen in puncto SDV ist, haben die vergangenen 15 Jahre gezeigt. Es ist an der Zeit, mit voller Kraft voranzugehen und etwaige Zweifel hintenanzustellen. Floskeln zur Selbstberuhigung, wie „es wird schon nicht so schlimm werden“ oder „es ist noch immer gut gegangen“, haben definitiv ausgedient.
- Zukunft visionieren: Wie sieht es aus und wie fühlt es sich an, das SDV? Eine attraktive, greifbare und stimmige Zukunftsvision ist ein überaus starker Motivator, der der Trägheit entgegenwirkt. Ihrem Unternehmen fehlt diese? Dann wissen Sie, was zu tun ist.
Sind die Vorreiter des SDV noch einzuholen? Ja, wenn ohne weiteres Zögern angepackt, Bedenken über Bord geworfen und auf Vollgas geschaltet wird. Dabei ist es nicht ehrenrührig, wenn der Erfolg spät kommt, so er denn kommt. In diesem Sinne gilt: Catch them, you can!
Save the date: 30. Automobil-Elektronik Kongress
Am 16. und 17. Juni 2026 findet zum 30. Mal der Internationale Automobil-Elektronik Kongress (AEK) statt. Dieser Netzwerkkongress ist bereits seit vielen Jahren der Treffpunkt für die Top-Entscheider der Elektro-/Elektronik-Branche und bringt nun zusätzlich die Automotive-Verantwortlichen und die relevanten High-Level-Manager der Tech-Industrie zusammen, um gemeinsam das ganzheitliche Kundenerlebnis zu ermöglichen, das für die Fahrzeuge der Zukunft benötigt wird. Trotz dieser stark zunehmenden Internationalisierung wird der Automobil-Elektronik Kongress von den Teilnehmern immer noch als eine Art "automobiles Familientreffen" bezeichnet.
Sichern Sie sich Ihr(e) Konferenzticket(s) für den 30. Automobil-Elektronik Kongress (AEK) im Jahr 2026! Folgen Sie außerdem dem LinkedIn-Kanal des AEK und #AEK_live.