Sie werden wieder ausgerufen, die Sparprogramme. Stellenabbau ist en vogue, bei Herstellern wie bei Zulieferern. Es wird geklotzt, nicht gekleckert. Dabei geht es um die Anpassung an Zukunftstechnologien und sich verändernde Märkte. Ist das der seit Jahren kolportierte größte Umbruch aller Zeiten der Autoindustrie? Fühlt er sich so an, der prophezeite Strukturwandel?
Dr. Lederers Management Tipps
Management-Profi Dr. Dieter Lederer gibt in seiner Kolumne "Frisch vom Lederer" Einblicke in die Management-Welt deutscher und internationaler Unternehmen. Und Einblick hat der Unternehmensberater sicherlich: Coaching und Beratung von Führungskräften und Managern gehört zum Alltagsgeschäft.
Bisher gab es seine Kolumne nur in der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK, allerdings werden sie künftig auch hier auf all-electronics zu finden sein:
- Lügen haben kurze Beine
- Was den Erfolg von Tesla ausmacht
- Soforthilfe im Transformations-Chaos
- Projekte an der Wand? Kein Wunder!
- Empathie im Business – wirklich?
- Neues Jahr, neues Agilitäts-Glück?
- Mit dem Kollegen Roboter per du?
- Vertrauen wirkt!
- Der Nokia-Moment
- Keine Emotionen, keine Bewegung
- Strukturwandel? So nicht!
- Gewohnheiten ändern – geht nicht!?
- Vorbild Taskforce?
- Mehr miteinander reden?
- Wohin mit der Autoindustrie?
- BANI ist das neue VUCA
- KPIs forever?
- Und täglich grüßt der Change
- Tradition oder Innovation?
Dass Technologien wie Elektrifizierung, Konnektivität, autonomes Fahren, Software-Zentrierung unaufhaltbar kommen, ist seit Langem klar. Dass mit Schmackes darauf hin gearbeitet wurde, kann den Auto-Bossen hingegen nicht attestiert werden. Zögern und Zaudern in guten Zeiten addieren sich gerade zu veränderten politischen Rahmenbedingungen, erstarktem Wettbewerb aus Fernost und Innovationen, die von den Kunden zu wenig angenommen werden. Kein Wunder also, dass ehemals erfolgreiche Marktsegmente wegbrechen und traditionelle Geschäftsmodelle in Frage stehen.
Wo also hinsteuern im Spagat zwischen dem Festhalten an der rückwärtsgewandten Sicherheit des Heute und der Ungewissheit des Morgen? War der eigene Kodak-Moment schon da, hat die Realitäts-Verzerrung bereits eingesetzt? Oder ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Herumreißen des Ruders wirkt und neue Strukturen entstehen?
sa
Save the date: 29. Automobil-Elektronik Kongress
Am 24. und 25. Juni 2025 findet zum 29. Mal der Internationale Automobil-Elektronik Kongress (AEK) in Ludwigsburg statt. Dieser Netzwerkkongress ist bereits seit vielen Jahren der Treffpunkt für die Top-Entscheider der Elektro-/Elektronik-Branche und bringt nun zusätzlich die Automotive-Verantwortlichen und die relevanten High-Level-Manager der Tech-Industrie zusammen, um gemeinsam das ganzheitliche Kundenerlebnis zu ermöglichen, das für die Fahrzeuge der Zukunft benötigt wird. Trotz dieser stark zunehmenden Internationalisierung wird der Automobil-Elektronik Kongress von den Teilnehmern immer noch als eine Art "automobiles Familientreffen" bezeichnet.
Sichern Sie sich Ihr(e) Konferenzticket(s) für den 29. Automobil-Elektronik Kongress (AEK) im Jahr 2025! Folgen Sie außerdem dem LinkedIn-Kanal des AEK und #AEK_live.
Ungünstige Muster
Der Strukturwandel lässt sich nicht aufhalten. Allzu oft vernebelt jedoch die Aussicht auf eine derart fundamentale Transformation unsere Wahrnehmung. Wir empfinden sie als Bedrohung und reagieren mit ungünstigen Denk- und Verhaltensmustern. Diese drei sind unbedingt zu vermeiden:
- Verniedlichung: „Es wird schon nicht so schlimm kommen“, ist die Nummer Eins der Ausweichstrategien, die unser Gehirn so gut beherrscht. Die heraufziehende Gefahr ist über lange Zeit kaum sichtbar. Wenn dann doch, ist bereits viel wertvolle Zeit verstrichen.
- Egozentrik: „Egal, was dort draußen los ist, meine Marschrichtung stimmt!“ Das ist der Kern des Kodak-Moments. Was daher kommt wie Stärke, ist nichts anderes als ein Übermaß an egozentrischer Fehleinschätzung und damit brandgefährlich.
- Besitzstandswahrung: „Beschäftigungsgarantie!
Tarifvertrag! Mein Bonus! Meine Mitarbeiter!“ So verständlich das Festhalten an lang erkämpften Pfründen ist, so sehr verstellt es den Blick auf die davon ausgehende Starre und Rückwärtsorientierung.
Sich dem Strukturwandel trotzig entgegenzustellen ist aussichtslos, wie ein Blick in die Wirtschaftsgeschichte zeigt. Der einzige Ausweg ist die berühmte Flucht nach vorn, auch wenn sie schmerzhaft sein mag.