Vor drei Jahren kündigten Nichia und Infineon die gemeinsame Entwicklung einer High-Definition Light Engine mit mehr als 16.000 Mikro-LEDs für Scheinwerferanwendungen an. Jetzt bringen beide Unternehmen die erste voll integrierte Mikro-LED-Light-Engine für hochauflösende adaptive Fernlichtanwendungen auf den Markt. Die Mikro-LED-Matrixlösung wird ab 2023 in einem deutschen Premiumfahrzeug zu sehen sein.
Die µPLS micro-Pixelated Light Solution mit 16.384 Pixeln verspricht ein neues Beleuchtungserlebnis im Fahrzeug, mit viermal breiterem Sichtfeld und höherer Lichtleistung als andere HD-Matrix-Lichtlösungen auf Basis von Mikrospiegeln. Das HD-Licht kann Personen oder Objekte auf oder neben der Straße hervorheben, um Fahrer vor Gefahren zu warnen; Markierungen auf die Straße projizieren, um durch eine Baustelle oder eine Kreuzung zu leiten, und bietet blendfreies Fernlicht oder Abbiegelicht.
Jede Mikro-LED separat überwachen
Die HD-Light-Engine nutzt die Mikro-LED-Technologie von Nichia und ein integriertes LED-Treiber-IC von Infineon, das alle 16.384 Mikro-LEDs einzeln mit Pulsweitenmodulation (PWM) ansteuern kann. Darüber hinaus überwacht das IC jede Mikro-LED separat und bietet eine Onchip-Temperaturüberwachung. Integrierte Videoschnittstellen ermöglichen die Hochgeschwindigkeitsübertragung des Videosignals von der Einheit, die die Lichtmuster generiert. Im Gegensatz zu aktuellen HD-Matrix-Lösungen aktiviert das Treiber-IC nur die LEDs, die tatsächlich für ein Lichtmuster erforderlich sind, und erhöht damit die Energieeffizienz der Light-Engine.
Daneben gibt es Einstellungen, die sich werkseitig digital programmieren und vom Fahrzeughersteller oder auf Wunsch vom Fahrer aktivieren lassen. So können beispielsweise die unterschiedlichen Anforderungen von Links- und Rechtshändern berücksichtigt werden.