Die Zukunft ist da – auch in der Intralogistik: Mit Augmented Reality werden Kommissionierarbeiten zum Kinderspiel.

Die Zukunft ist da – auch in der Intralogistik: Mit Augmented Reality werden Kommissionierarbeiten zum Kinderspiel.Ubimax

Auf der internationalen Fachmesse treffen Besucher aus der Logistik-Branche auf Aussteller aus den Bereichen Distribution, Material- und Informationsfluss. Die nunmehr 13. Ausgabe der Messe hat sich von knapp 75 000 m² im Vorjahr auf 84 000 m² in erstmals sieben Hallen ausgeweitet. Neben Industrie 4.0 werden die Themen Ressourceneffizienz sowie Integration und Flexibilität hervorgehoben. Die immer größer werdende Komplexität in der Branche zeigt sich vor allem in den wachsenden Herausforderungen durch den E-Commerce, aber auch im Konzept des Internet der Dinge sowie der Industrie 4.0.

Die Hallenbelegung ist nach Branchensegmenten strukturiert. Dies soll direkte Anlaufstationen mit einem kompakten Überblick über das aktuelle Produkt- und Leistungsangebot schaffen. So bleiben die Laufwege trotz 12 % Zuwachs der Ausstellerfläche kurz. In den Hallen 1, 3 und 5 zeigen die Aussteller aus dem Maschinen- und Anlagenbau der Intralogistik ihr Portfolio. Software-­Anbieter stellen in den Hallen 5 und 7 ihre Lösungen für Warehouse- und Transport-Management, Prozesssimulation und Prozessoptimierung vor. In Halle 4 erhalten die Besucher einen Überblick über Kennzeichnungs-, Identifikations- und Verpackungstechnik und in den Hallen 6 und 8 stellen die Stapler-Hersteller ihre Neuheiten vor.

Flexibel und effizient mit vernetzten Anwendungen

Für Besucher, die sich über Antriebstechnik informieren wollen, lohnt sich beispielsweise ein Besuch am Stand von SEW Eurodrive (Halle 3, Stand C12). Das Unternehmen zeigt unter anderem die Drive Power Solution: Das System speichert bei zyklischen Lastspielen die Bremsenergie und gibt sie im motorischen Betrieb wieder ab. In Kombination mit der kontaktlosen Energieübertragung Movitrans lassen sich damit auf bestimmten Streckenabschnitten Fahrzeuge energieautark betreiben.

Auf der Messe werden die unterschiedlichsten Transportmöglichkeiten vorgestellt – wie frei fahrende Kufensysteme.

Auf der Messe werden die unterschiedlichsten Transportmöglichkeiten vorgestellt – wie frei fahrende Kufensysteme.Redaktion IEE

Ein Transportsystem der kompakten Art finden die Besucher am Stand von Eisenmann (Halle 3, Stand C34): Der Logi­mover ist ein fahrerloses Doppelkufensystem, das aus zwei parallelen, ohne feste Verbindung arbeitenden Transportkufen besteht. Die Kufen fahren selbständig unter Euro-Paletten, heben sie an, und befördern sie mit bis zu 1 m/s per optischem Spurführungssystem gesteuert an den Lager­platz. Damit die beiden Kufen synchron auf Kurs bleiben, kommunizieren sie über Infrarot miteinander. Die Fahr­befehle erhalten die Mover via Wlan von der Kopfsteuerung beziehungsweise vom MES oder dem Lagerlogistik-System. Das Kufenpaar wiegt unter 100 kg und kann Lasten von bis zu 1 000 kg anheben und transportieren. Jede Einzelkufe verfügt über zwei bewegliche Antriebseinheiten. Das ermöglicht enge Kurvenfahrten bis hin zu Punktdrehungen. In den Kufen setzt Eisenmann das modulare Steuerungssystem S-Dias der Firma Sigmatek ein, inklusive der notwendigen Safety-Funktionen.

Die Kommunikation der Kufen mit der Kopfsteuerung erfolgt per Wlan mit 2,4 oder 5 GHz. Bei einer Not-Halt-Situation, sendet die Safety-Steuerung der Kopfstation per Broadcast einen zentralen Not-Halt an die Kufen. Im Normal­betrieb sorgt die Kopfsteuerung für die synchronen Bewegungen der Kufenpaare. Die manuelle Bedienung des Logimover ist über Wlan mit einem Standard-Tablet oder einem mobilen Industrie-Panel von Sigmatek möglich. Da über ein optisches Spurerfassungs-System gesteuert, lassen sich die Fahrwege ohne großen Aufwand an neue Produktionslayout anpassen.

Das Unternehmen Datasensor (Halle 5, Stand C01) zeigt seine kompakten Optosensoren der S100-Serie (20 mal 32 mal 12 mm). Diese sind mit universellen optischen Funktionen ausgestattet – darunter beispielsweise Einweg- und Reflex-Lichtschranken, letztere in zwei polarisierten Varianten, diffusem Reflextaster oder Hintergrundausblendung bis 100 m. Sie eignen sich unter anderem für Produktions- und Verpackungsmaschinen, Förderbänder oder für die Automatisierung von Logistik-Stationen.

Auch Entwicklungen aus Bereichen, die noch vor einigen Jahren als Zukunfts­musik galten, werden vorgestellt: etwa Datenbrillen, mit denen der Anwender mithilfe von Augmented Reality (AR) vor Ort Informationen zu Artikeln oder Mengen erhält, sowie dazu entwickelte Software – wie xPick von Ubimax (Halle 7, Stand A70) für die manuelle Kommission. Die Applikation lässt sich auf allen Smart Glasses nutzen. Um eine AR-Umgebung darzustellen, setzt das Unternehmen eine binokulare AR-Brille von Meta ein, die aufgrund eines Tiefensensors Entnahme- und Ablageerkennung ermöglicht. Auch navigieren und mit dem User-Interface agieren kann der Anwender mit dieser Brille. So arbeitet er freihändig, hat aber dennoch Zugriff auf Informationen und grafische Anweisungen zum Arbeitsablauf.

Ein umfassendes Rahmenprogramm – darunter 25 Fachforen – erwartet die Besucher in Stuttgart.

Ein umfassendes Rahmenprogramm – darunter 25 Fachforen – erwartet die Besucher in Stuttgart.Euroexpo

Den Intralogistik-Wissenshorizont erweitern

Als Teil des Rahmenprogramms wird es insgesamt 25 Fachforen geben, in denen rund 100 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft über Themen aus der Logistik informieren – darunter die wachsenden Herausforderungen durch E-Commerce, das Konzept vom Internet der Dinge und Industrie 4.0. Zu letzterem Thema startet die Forenreihe am Dienstag, den 10. Februar 2015 um 11:00 Uhr in Forum I, Halle 1 mit einem Vortrag zum aktuellen Stand der Dinge. Darin beleuchtet der Referent, was von den Visionen zur Industrie 4.0 aus der IT in der Logistik bereits umgesetzt wurde und wo noch Handlungsbedarf besteht. Am Mittwoch findet der IFT-Tag – der Informationstag des Instituts für Fördertechnik und Logistik der Universität Stuttgart – im Forum VI in Halle 6 statt. An allen drei Messetagen gibt es außerdem Live-Events, diesmal zu den Themen Prozessoptimierung über die Wertschöpfungskette, Ladungssicherung sowie Auto ID und Lokalisierung in Echtzeit mit Barcode, 2D Code, RFID, NFC, Sensoren und RTLS (Real Time Locating Systems) zur lückenlosen Verfolgung von Produkten und Transportmitteln. Im Rahmen der Logimat wird in Halle 5 außerdem wieder die Tradeworld, Fachmesse für Handelsprozesse stattfinden. Dieser Messeteil richtet sich vor allem an Besucher aus dem Groß- und Einzelhandel sowie dem Multichannel-Vertrieb – mit Themen rund um den Entwicklungstreiber E-Commerce.

Sonja Utsch

ist Volontärin bei der Zeitschrift IEE

(su)

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