
Nur durch Kopfbewegungen steuerte Rennfahrer Sam Schmidt das semi-autonome SAM Car auf der Testfahrt. (Bild: @2024 Scott Robinson)
In Zusammenarbeit mit NVidia hat Arrow Electronics ein KI-gestütztes Lenksystem entwickelt, mit dem sich das semi-autonome Fahrzeug SAM Car mithilfe von Gesichtserkennung steuern lässt. Die Technologie nutzt einen NVidia-Prozessor.
Der querschnittsgelähmte Rennfahrer Sam Schmidt hat vor kurzem das neue System getestet und dabei Renngeschwindigkeit erreicht. Er steuerte das Fahrzeug ausschließlich durch Kopfbewegungen. Die Ingenieure von Arrow haben das Lenksystem mit dem NVidia-Modul Jetson AGX Orin entwickelt – der nach eigenen Angaben aktuell einzigen Plattform mit der hohen Genauigkeit und geringen Latenzzeit, die für die Steuerung eines Fahrzeugs bei Geschwindigkeiten von bis zu 342 km/h (213 mph) erforderlich sind.

Intelligenz statt Infrarot
Ein Stereokamerapaar am Armaturenbrett erfasst Sam Schmidts Bewegungen in Echtzeit und leitet die Daten an das Modul weiter. Das System verarbeitet die Informationen mithilfe von maschinellem Lernen und passt den Lenkwinkel innerhalb weniger Tausendstelsekunden automatisch an.
Die neue KI-Lenkung ersetzt die ursprüngliche Vier-Kamera-Lenkung des Autos, die eine auf Infrarot-Bewegungserfassung basierende Technologie nutzte. Die verbesserte Lenkung könnte im Alltag weit über die Rennstrecke hinaus Anwendung finden und beispielsweise zur Steuerung von Fahrzeugen und Maschinen in der Landwirtschaft, in Lagerhallen, im öffentlichen Nahverkehr oder auch im Bauwesen dienen. So könnten auch körperlich eingeschränkte Nutzer mehrere Aufgaben gleichzeitig erfüllen.