Drei Tage lang gewährten BMZ und batteryuniversity.eu beim mittlerweile 8. Entwicklerforum Akkutechnologien in Aschaffenburg Einblicke in die Batteriewelt von morgen.

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Den gut 600 Kongressbesuchern gab BMZ-Chef Sven Bauer dann auch gleich den Rat mit auf den Weg, für jede Applikation mindestens Zellen von zwei unterschiedlichen Herstellern einzusetzen, weil diverse größere Projekte im Automotive-Bereich sehr schnell den gesamten Produktionsausstoß eines Zellenherstellers langfristig binden können – und dann bliebe die Belieferung der Kleinabnehmer, die weniger als eine Million Zellen im Jahr abnehmen, auf der Strecke. „Neue Hersteller sind aktuell nicht zu sehen, so dass die Verfügbarkeit bei den Zellenherstellern eher kritisch zu sehen ist“, erläuterte Sven Bauer. Allein die Deutsche Post nutze fast 90.000 Fahrzeuge für Überland- und Regionalverkehr sowie für die letzten Kilometer der Zustellung. Hinzu kämen in Deutschland etwa 15.400 Betriebe im Garten- und Landschaftsbau sowie viele andere Handwerker und Dienstleister, die ein immenses Potenzial für E-Fahrzeuge darstellten.

Wie deutlich sich die Zellen der einzelnen Hersteller unterscheiden können, das zeigte Sven Bauer anhand von Eingangstest-Statistiken mit Zellen von Samsung, Sony und LG, die BMZ bei allen seinen verarbeiteten Zellen durchführt. „Aktuelle Prognosen gehen von einer Preissenkung der Lithium-Ionen-Batterie von bis zu 80 % bis zum Jahr 2030 aus“, extrahierte Bauer aus zehn Marktstudien.

Für den Zeitraum von 2020 bis 2025 erwartet Sven Bauer den „Sprung auf neue Technologien wie Lithium-Schwefel“, wobei er den Einsatz dieser Li-S-Zellen in BEVs (batteriebetriebene Elektrofahrzeuge) erst „im Zeitraum zwischen den Jahren 2025 und 2030″ sieht. Dabei gibt er zu Bedenken, dass „die kalendarische Lebensdauer des Systems derzeit kaum seriös abschätzbar ist“ und auch die „Sicherheit angesichts des eingesetzten Anodenmaterials noch ein großes Problem darstellt“.

Zwar seien Lithium-Luft-Batterien „in punkto Energiedichte das Optimum der lithium-basierten Systeme“, aber er sieht bei dieser Technologie „bislang noch kein schlüssiges technologisches Konzept“.

Vom 3. Bis 4. November 2015 veranstaltet BMZ in Hamburg übrigens ein separates kleines Entwicklerforum Akkutechnologien. Das Programm wird voraussichtlich im Juni feststehen.

(av)

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