Beides wird durch die zunehmende Anzahl von Hochleistungsdisplays mit ihren höheren Anforderungen an Bandbreite und funktionale Sicherheit für ADAS, ADS und IVI in Fahrzeugen der nächsten Generation erforderlich. Die Fertigstellung des Display-Spezifikationen ist daher ein wichtiger Schritt im übergreifenden MASS-Rahmenwerk, das die Anbindung von Sensoren und Displays im Automobil standardisiert. Mit den MASS-Display-Stack-Spezifikationen können die Automobilhersteller und OEMs nunmehr deutliche Einsparungen bei der Stücklistenverwaltung, den Herstellungskosten, der Beschaffung und der Dauer zur Markteinführung erreichen.
Die drei neuen Spezifikationen bauen auf MIPI A-PHY, der ersten standardisierten, asymmetrischen SerDes-Schnittstelle sowie auf den branchenführenden Display-Protokollen MIPI Display Serial Interface 2 (MIPI DSI-2), VESA Embedded DisplayPort und DisplayPort (VESA eDP/DP) auf. Damit wird eine Source-to-Sink-Konnektivität mit hoher Reichweite zwischen Fahrzeug-Displays und den zugehörigen elektronischen Steuergeräten (ECUs) geschaffen. Die neuen Spezifikationen, die den Display-Stack vervollständigen, sind: Die erste Spezifikation ist MIPI Protocol Adaption Layers (PALs) für MIPI DSI-2 und VESA eDP/DP; damit können Display-Komponenten, die auf diesen Protokollen basieren, ihre Video-, Audio- und Steuerdaten für die Übertragung über MIPI A-PHY-Netzwerke mit großer Reichweite über das A-Packet-Format abbilden. Die zweite Spezifikation ist die MIPI Display Service Extensions (DSE) v1.0; sie bietet funktionale Sicherheitsfeatures und Unterstützung für HDCP (High-Bandwidth Digital Content Protection). Die Dritte ist MIPI Display Command Set (DCS) v1.5, eine Aktualisierung des Standard Command Sets für DSI-2.
Für Displays unterstützen die Spezifikationen sowohl Punkt-zu-Punkt- und Daisy-Chain-Topologien als auch heterogene Displays. Zu den Anwendungsoptionen gehören unter anderem Displays für Spurhalteassistenzsysteme, ‚virtuelle‘ Seitenspiegel- und Rückfahrkameras sowie für Beifahrer-Infotainment-Systeme.
Die Automobilindustrie hat damit „endlich einen standardisierten Ansatz für die Integration neuer, leistungsstarker Displays“, erklärte Joel Huloux, Vorstandsvorsitzender der MIPI Alliance. Diese seien die für Fortschritte bei der Sicherheit, der Automatisierung und dem Fahrerlebnis im Fahrzeug entscheidend. Bill Lempesis, Executive Director bei der VESA, kommetntierte: "VESA und die MIPI Alliance arbeiten seit langem bei der Entwicklung und Implementierung unserer Standards zusammen, um das Ökosystem für mobile Displays zu verbessern.“ Dazu gehört beispielsweise die Übernahme des VESA-Display-Kompressionscodecs DSC und VDC-M in den MIPI DSI-2 Standard. Zudem unterstütze die VESA die jüngsten Bemühungen der MIPI Alliance, das Tunneling der DisplayPort- und Embedded DisplayPort-Videostandards über MIPI A-PHY zu erweitern. Dadurch könne eine höhere Videobandbreite, ein geringerer Stromverbrauch und eine höhere Designflexibilität für Display-Anwendungen in Fahrzeugen erzielt werden, sagte Lempesis.
Eine neue Version von MIPI DSI-2, v2.0, mit Aktualisierungen, die den Video-to-Command Modus, ein adaptives Refresh-Panel, die neuesten VESA Display Stream Compression (DSC) und Display Compression-M (VDC-M) Codecs beinhalten, soll Mitte des Jahres 2021 veröffentlicht werden.
Webinar zu den neuen Schnittstellen-Spezifikationen
Eine Einführung in die neuen Spezifikationen bietet die MIPI Display Working Group am 19. Mai um 8.00 Uhr PDT im Rahmen des Webinars ‚Integrating Advanced Automotive Displays with the MASS Display Stack‘ an. Zur Registrierung: https://bit.ly/3gQkOsN