
Neben der Technologie Space Drive sollen auch die Aktivitäten zum autonomen Kleinfahrzeug Mover in das Joint Venture übernommen werden. (Bild: Schaeffler)
Eine Grundlagenvereinbarung zur Gründung des Joint Ventures Schaeffler Paravan Technologie unterzeichneten beide Unternehmen am 6. August. Über die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart. Das Gemeinschaftsunternehmen erwirbt die Space-Drive-Technologie der Paravan GmbH und hat sich deren Weiterentwicklung zum Ziel gesetzt. Dabei soll Schaeffler Technologies 90 Prozent der Unternehmensanteile halten.
Ein Kernelement dieser Drive-by-wire-Technologie ist die sogenannte Steer-by-wire-Funktion, welche die Spurführung des Fahrzeugs zuverlässig und rein über elektronische Stellsignale ermöglicht. Das Lenkrad und die mechanische Verbindung der Lenksäule können also vollständig entfallen. Steer-by-wire gilt als Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren, welches insbesondere auf eine sichere und hochzuverlässige Lenkfunktion angewiesen ist. Space Drive ist dreifach redundant und erfüllt den anspruchsvollen funktionalen Sicherheitsstandard ISO 26262 ASIL D. Damit verfügt das System über weltweite Straßenzulassungen.
Die Geschäftsführung des neuen Gemeinschaftsunternehmens, das seinen operativen Sitz in Aichelau und Herzogenaurach haben wird, sollen Paravan-Gründer Roland Arnold als Vorsitzender sowie Schaeffler-Fahrwerkchef Dr.-Ing. Dirk Kesselgruber und ein weiterer noch zu bestimmender Mitarbeiter der Schaeffler Gruppe übernehmen.
„Mit dem Erwerb der erprobten ‚Drive-by-wire‘-Technologie erschließen wir der Schaeffler Gruppe eine Schlüsseltechnologie, die es uns ermöglichen wird, den Unternehmensbereich Chassis zu einem ‚Fahrwerksystem-Integrator‘ zu entwickeln“, sagt Prof. Dr.-Ing. Peter Gutzmer, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands und Vorstand Technologie bei Schaeffler. Der Bereich Rolling Chassis sei für Schaeffler die entscheidende Möglichkeit, im stark wachsenden Zukunftsmarkt Autonomes Fahren technologisch Fuß zu fassen und so die Diversifikation zwischen Powertrain und Chassis voranzutreiben.
Eine besondere Rolle kommt in dem neuen Joint Venture auch dem „Schaeffler Mover“ zu, den die Schaeffler-Gruppe in das neue Unternehmen einbringt. Das kleine und wendige Fahrzeugkonzept funktioniert rein elektrisch und kann lässt sich in urbanen Räumen für flexible Transportaufgaben einsetzen.
(tm)
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