Kernkomponenten der Audio-Plattform Summit-Next sind ein modularer vernetzter Audioverstärker und ein – als Novum im Car Audio Bereich – skalierbares SoC-Konzept (System-on-Chip), die in Kombination den OEMs die Freiheit einer wirklich skalierbaren Systemstrategie geben. Durch die modulare Prozessor-Architektur können OEMs die Komplexität senken, dabei aber gleichzeitig umfangreiche Konnektivität, Skalierbarkeit sowie zusätzliche Möglichkeiten der Personalisierung der Audiotechnologien im Fahrzeug realisieren.
Aktuell dank Over-the-Air-Updates
Der vernetzte Audioverstärker ist nicht nur die Schnittstelle für mehrere Geräte im Fahrzeugsystem und bietet die Möglichkeit, Audioinhalte von jedem Sitz aus zugänglich und kontrollierbar zu machen, sondern er verbindet das Audiosystem auch mit der digitalen Umwelt, mit dem Internet der Dinge (IoT). So kann das System mit Internetanbindung über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs stets aktuelle Softwarelösungen und -angebote erhalten. Durch die so gegebene Möglichkeit zur Einbindung von Applikationen, wie zum Beispiel Apps vom OEM oder von Drittanbietern, bleibt der Automobilhersteller mit dem Käufer in Kontakt und kann dem Kundenwunsch nach den neusten Features stets nachkommen.
Aktualisierungen bestehender Software beziehungsweise der Zugriff auf gänzlich neue Inhalte über Over-the-Air-Updates (OTA). Mithilfe von OTA-Updates lässt sich das System über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs mit neuen software-basierten Features und Sicherheitsupdates aufwerten. So ist die Plattform nicht nur aktuell, sondern auch ein Qualitätsversprechen des OEM an den Autokäufer.
Bei Aktualisierungen wird in der Regel entgegen herkömmlicher Updates lediglich ein Delta-Datenpacket erstellt. Dies bedeutet, dass die aktuellen Softwaredaten mit den neuen Softwaredaten abgeglichen werden und nur ein Delta-Software-Release ohne die Daten der „Schnittmenge“ für das OTA-Update erstellt wird. Dadurch ergeben sich kleinere Datenpakete, die Übertragungsrate und -dauer werden effizienter. Updates von Drittanbietern oder dem Automobilhersteller selbst lassen sich beispielsweise über einen OEM-App-Store anbieten. Neben dem langfristigen, dynamischen Kontakt zum Kunden kann dies auch für den OEM auch zusätzliche Umsätze bringen.
Eckdaten
Die Audio-Plattform Summit-Next-Smart ermöglicht es den OEMs, die jeweils neusten Audiofeatures über die Lebensdauer eines Fahrzeuges hinweg anzubieten. Dank des modularen Charakters des Audioverstärkers und der hohen Skalierbarkeit durch den SoC-Ansatz sinkt die Komplexität der Bauteile. Die Möglichkeit, per OTA-Updates das Angebot an Features stetig zu erweitern und aktuell zu halten, ermöglicht den OEMs eine Differenzierung im Markt und den Endkunden ein hohes Maß an Personalisierung und Qualität des Audioerlebnisses.
Welche Bestandteile hat die SoC-Architektur und welche Vorteile ergeben sich dadurch?
Kompakte Hardware durch SoC-Architektur
Das System-on-Chip-Konzept hat sich bereits in vielen Headunits etabliert, doch nun bildet es erstmals das Kernstück eines Audio-Verstärkers. Bei der SoC-Architektur erfolgt die Integration verschiedener Funktionen eines Audioverstärkers – beispielsweise Signalverarbeitungsalgorithmen, Diagnosefunktionen, Temperaturmanagement oder Spannungsüberwachung – auf nur einem Chip. Während bei herkömmlichen Systemen Mikroprozessoren und mehrere Prozessoren zur digitalen Signalverarbeitung (DSP) zum Einsatz kommen müssen, um die Komplexität der Audio-Algorithmen verarbeiten zu können, benötigt das SoC-Design nur etwa ein Drittel der Platinenfläche bei gleichzeitig zehnmal höherer Rechenleistung.
Die Prozessorfamilie zeichnet sich vor allem durch hohe Leistung und große Speicherkapazität aus. Der SoC-Prozessor integriert Mikroprozessoren, Gleitkomma-DSP-Cores sowie interne Speicherbausteine in nur einem Chip. Die Interface-Architektur bietet mit dem Einsatz von SoCs die aktuellen Infotainment-Technologien wie Ethernet, AVB (Ethernet Audio Video Bridging), A2B, USB, Bluetooth- und Wi-Fi-Funktionalität.
Mit dem Einsatz von SoCs geht Harman bei der Softwarearchitektur neue Wege in der Audio-Datenverarbeitung. Das Multi-Threading Konzept, das bei herkömmlichen Verstärkern mit Single-Core-Prozessoren zum Einsatz kommt, ändert sich bei SoC-Multicore-Prozessoren zu einer simultanen Multi-Threading-Datenverarbeitung. Das bedeutet, dass Softwarebefehle in Echtzeit parallel auf verschiedenen Prozessorkernen ausgeführt werden können. Somit steht deutlich mehr Rechenleistung zur Verfügung, um beispielsweise mehrere komplexe Algorithmen parallel zu unterstützen, die aktuelle Audio-Technologien wie Harmans Individual-Sound-Zones oder Quantum-Logic-Immersion antreiben.
Dies ermöglicht ein ganz besonderes Hörerlebnis…
Hörerlebnis
Durch ihren modularen Charakter und die hohe Skalierbarkeit kann die Summit-Plattform in der Basis zwölf Ausgangskanäle unterstützen, wobei die Anzahl der Kanälen nach oben theoretisch unbegrenzt ist. Folglich bietet sie OEMs die Möglichkeit, auch besonders anspruchsvolle Audiotechnologien ins Fahrzeug zu integrieren, die eine Vielzahl von Lautsprechern erfordern. Als Beispiele dienen 3D-Sound-Lösungen wie Harmans Quantum-Logic Immersion-3D-Surround-Sound, bei der sich im Fahrzeughimmel zusätzliche Lautsprecher befinden. Ein weiteres Beispiel ist die Individual-Sound-Zones-Technologie, die mithilfe von Lautsprechern unter anderem in den Kopfstützen Klangzonen im Fahrzeug schafft, die individuell vom jeweiligen Fahrzeuginsassen angespielt und gesteuert werden können.
Dank des SoC-Konzepts, das eine höhere Rechenleistung und damit parallele Signalverarbeitung ermöglicht, können dem Endkunden bei Bedarf auch andere Audiotechnologien gleichzeitig zur Verfügung stehen. Ein weiteres verfügbares Feature der Summit-Plattform sind die Virtual-Venues, die die Fahrzeugkabine in Konzertsäle und Veranstaltungsorte verwandelt. Hierfür nutzt das System den akustischen Fingerabdruck bekannter Konzerthäuser wie der Oper in Sydney und gibt den Fahrzeuginsassen ein authentisches Hörerlebnis, als befänden sie sich am Veranstaltungsort selbst. Das Angebot an verschiedenen „Venues“ lässt sich über OTA-Updates personalisieren und auch nach dem Fahrzeugkauf weiterhin ergänzen.
(hag)