Continental stellt auf der CES 2019 seine erste umfangreiche Pilotanlage vor, mit der die Technologie der intelligenten Kreuzung (Intelligent Intersection) im Herzen von Walnut Creek (Kalifornien) getestet wird. Auf der Messe in Las Vegas zeigt das Unternehmen eine dreidimensionale Ansicht der Kreuzung per Augmented Reality. Die Besucher erhalten Einblick in die Live-Übertragung von Verkehrsdaten der Kreuzung und können sich mit Experten über den Wert von intelligenten Kreuzungen für Smart Cities austauschen.
Das Intelligent-Intersection-Konzept von Continental wurde erstmals auf der CES 2018 vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine End-to-end-Lösung, die sich nun im Alltagstest befindet. Mit einer Reihe von Sensoren und leistungsfähigen Sensor Fusion-Algorithmen erzeugt die intelligente Kreuzung ein vollständiges Abbild der Umwelt. Über Dedicated Short-Range Communication (DSRC) werden Informationen zwischen der Straßenkreuzung und verbundenen Fahrzeugen ausgetauscht.
Lösung soll einfachen Zugang zu E-Car-Sharing-Fahrzeugen ermöglichen
Die Lösung ist so beispielsweise in der Lage, einen sich nähernden Fahrer zu warnen, wenn Fußgänger die Kreuzung außerhalb seines Sichtfeldes überqueren. Ihre Daten lassen sich darüber hinaus verwenden, um Signalwechsel zu kontrollieren, den Verkehrsfluss zu verbessern sowie Emissionen und Stillstandzeiten an Kreuzungen zu verringern. Das Konzept ist für den Schutz gefährdeter Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer von Bedeutung und unterstützt Fahrer in komplexen Verkehrsszenarien an Kreuzungen. So sollen beispielsweise Zusammenstöße von Linksabbiegern mit entgegenkommenden Fahrzeugen, die zuvor nicht sichtbar waren, vermieden und Rechtsabbieger über von links kommende Fahrzeuge informiert werden
Global Market Insights zufolge dürfte Car-Sharing in absehbarer Zukunft stetig wachsen. In Smart Cities soll E-Car-Sharing eine attraktive Möglichkeit zur Verringerung von Lärmbelastung und Umweltverschmutzung sein. Darüber hinaus stellt es eine Alternative zum Besitz eines eigenen Autos dar, wodurch sich die Autoanzahl, die Verkehrsstaus und der Bedarf an Parkmöglichkeiten in Städten verringern könnten. Die City-Fleet-Management-Lösung von Continental soll den Nutzern einen einfachen Zugang zu E-Car-Sharing-Fahrzeugen ermöglichen, das Flottenmanagement für den Betreiber verbessern und den Endkunden Bedienkomfort bieten. Zudem soll der Verwaltungsaufwand des Flottenbetreibers verringert werden, physische Schlüsselübergaben sollen wegfallen weg und die Fahrzeugwartung vereinfacht werden.
Dieser Prozess lässt sich über eine mobile App abwickeln – sowohl Buchung, Zugriff und Rückgabe des Fahrzeugs als auch Abrechnung, Zahlung und Schadensfallmeldung. Das System soll dem Betreiber eine verbesserte Flottennutzung ermöglichen. Wenn ein Kunde beispielsweise nur eine kurze Strecke zurücklegen möchte, muss er nicht unnötig auf ein vollständig aufgeladenes Fahrzeug warten. Auch die Ungewissheit, ob die Reichweite des Fahrzeugs ausreicht, um an das Ziel zu gelangen, entfällt. Zur Optimierung der Flottennutzung kann der Betreiber dieselbe Fahrzeugflotte zwei verschiedenen Kunden mit unterschiedlichen Nutzungszeiten zuteilen. Dieselbe Fahrzeugflotte kann zum Beispiel tagsüber von Büroangestellten und nachts von einer Sicherheitsfirma genutzt werden.
Intelligente Straßenlampen sollen auch den Verkehr überwachen
Auf der CES 2019 wird Continental auch sein Intelligent-Street-Lamp-Konzept vorstellen. Das Konzept soll die Steuerung der Beleuchtung sowie die gleichzeitige Überwachung und Analyse der Umgebung, des Verkehrs und der Parkmöglichkeiten in Smart Cities vereinfachen. Dank Konnektivität und Sensorik bietet die Intelligent-Street-Lamp die Möglichkeit, die Straßenbeleuchtung per Fernzugriff zu steuern und je nach Verkehrsaufkommen anzupassen. Darüber hinaus ermöglicht das neue Portfolio eine Fernwartung wie beispielsweise Over-the-Air-Updates (OTA) und Leistungsüberwachung. Diese Funktionen sollen dazu betragen, dass Städte und Betreiber dank eines effizienteren Betriebs Energie einsparen und Kosten senken können. Die intelligente Straßenlampe ist zudem eine Datenquelle für künftige Smart Cities.
Neben Infrastruktur und Mobilität in der Smart City entwickelt Continental Lösungen, die den Bedürfnissen von Stadtarbeitern gerecht werden sollen: intelligente, in Textilien eingearbeitete Elektronik. Diese Intelligent Wearables wurden konzipiert, um den Energieverbrauch von Fahrzeugen zu verringern und die Sicherheit und den Komfort für die Fahrer zu erhöhen. Heizkissen, die in Arbeitsjacken integriert und über Akkus mit Energie versorgt werden, bieten eine Lösung für Wärme und möglichst effizienten Energieverbrauch. Um kleine, dezente Akkus einsetzen zu können und eine umständliche Aufladung zu vermeiden, ist die Jacke mit einem induktiven Aufladesystem ausgestattet, sodass die Aufladung über das Fahrzeug selbst erfolgt. So soll die Jacke jederzeit einsatzbereit sein.
Über die Plattform „City Data as a Service“ (CDaaS) will Continental kompatible, integrierte End-to-end-Dienstleistungen im Rahmen des Smart-City-Portfolios bereitstellen, einschließlich Intelligent-Intersection, Intelligent-Street-Lamp, Intelligent-Crossing, Automated-Shuttle, Smart-Parking und City-Fleet-Management. Die Plattform bietet Zugang zu einer Reihe allgemeiner Kundendienstleistungen wie Reservierung, Zahlung oder Routing. Alle von den Lösungen generierten und genutzten Daten werden über einen Daten-Hub geteilt, der hohe Datenschutz- und Sicherheitsstandards erfüllen soll.
(gk)