
Eine Technologie-Demo von Qualcomm Technologies zeigt den Einsatz von GenAI in einem digitalen Cockpit. (Bild: Qualcomm Technologies, Inc.)
Mit der Einführung von ChatGPT wird eine neue Welle generativer KI-Services nun auch im Fahrzeugcockpit eingesetzt. Beispielsweise verwenden Sprachassistenten diese Technologie, um individualisierte Erlebnisse in der Fahrzeugkabine zu schaffen. Automarken gelingt es damit, die Beziehung zu ihren Kunden stärker zu personalisieren.
Vorteile der Sprachtechnologie
Heutzutage sind die meisten Neuwagen mit integrierter Sprachsteuerung ausgestattet. Und da Sprechen schneller und einfacher ist als Tippen, gilt die Sprache als die potenziell wichtigste Schnittstelle in dieser neuen Welt der generativen KI.
So können Insassen bereits heute kurze Sprachbefehle erteilen, wie "Heizung aufdrehen", "nach Hause navigieren" oder "meine Mutter anrufen". Diese einfachen Kommandos bilden den Ausgangspunkt, um künftig auch komplexere Anfragen zu ermöglichen. Neue KI-Systeme werden auch mehrstufige Wünsche erkennen, wie beispielsweise: "Starte eine landschaftlich reizvolle Route und zeige mir die schönsten Orte auf dem Weg" oder "Gib eine Bestellung bei meinem Lieblingsitaliener auf, die bei mir ankommt, sobald ich die Kinder vom Fußballtraining abgeholt habe."
Für automobilspezifische Szenarien können KI-Modelle in der Cloud gezielt nachtrainiert werden, um weitergehende Interaktionen zu ermöglichen. Mit diesen Services sind Automobilhersteller und Dienstleister in der Lage, mit ihren Kunden über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs hinweg in Verbindung zu bleiben.
Leistungsfähige Hardware und Next-Gen Software
Viele alltägliche Anfragen können ganz einfach und schnell direkt auf einem Gerät – zum Beispiel auf einer im Auto vorhandenen KI-Plattform – bearbeitet werden. Vorteile einer solchen On-Device-KI sind Kosteneinsparungen, die Möglichkeiten zur Personalisierung von Services, ein hoher Datenschutz und eine größere Sicherheit. Bei einer sicheren Verarbeitung von personalisierten KI-Daten auf einem dedizierten Endgerät können digitale Assistenten auf die freigegebenen persönlichen Daten der Insassen zugreifen, wie beispielsweise Apps, Dienste, Zahlungsinformationen und mehr. Außerdem könnte das KI-System erweiterte Sensordaten des Autos nutzen, wie zum Beispiel Kameras, Lidar oder die C-V2X-Kommunikation des Fahrzeugs mit seiner Umgebung.
Dennoch ist eine stabile Cloud-Konnektivität für einige Anwendungen notwendig. Dazu zählen die Verfügbarkeit von Echtzeitdaten wie Wetter- und Verkehrsinformationen, nahe gelegene Sehenswürdigkeiten, gemeinsam verwendete Kalender oder die von Verbrauchern bevorzugten generativen KI-Dienste.
Es zeichnet sich ab, dass in der Automobilindustrie generative KI zum Erfolg hybrider KI-Lösungen maßgeblich beitragen wird. Solche Lösungen müssen in der Lage sein, komplexe KI-Modelle in der Cloud, die sowohl Fahrzeug- als auch Umgebungsdaten verarbeiten, mit Echtzeitfunktionen im Fahrzeug zu kombinieren. Auf diese Weise könnten Fahrzeuge zu einer umfassenden intelligenten autonomen Plattform werden.
Noch weiter in die Zukunft geblickt: Mit zunehmender Rechenleistung der Endgeräte ist es denkbar, dass generative KI-Funktionen vollständig auf einem Endgerät oder direkt im Fahrzeug berechnet werden. Mit der zunehmenden Verlagerung der Datenverarbeitung in die Endgeräte, bzw. in den Edge-Bereich, werden die Möglichkeiten für KI-gesteuerte Erlebnisse im Fahrzeug weiter zunehmen. Generative KI wird die Personalisierung von Services auf die nächste Stufe heben und es digitalen Assistenten ermöglichen, Inhalte zu erstellen, die für jeden Insassen individuell relevant sind, und damit unbegrenzte Möglichkeiten für nutzergenerierte Inhalte in Fahrzeugen der nächsten Generation eröffnen.
Das Snapdragon Digital Chassis Concept Car im Detail
Generative KI im Auto erleben
In dem oben beschriebenen Szenario wäre ein KI-Service in der Lage, nahtlos ohne Latenzen zwischen generativ erzeugten KI-Antworten und mehreren Echtzeit-Datenquellen zu wechseln. Wer ein solches System entwickeln möchte, benötigt jedoch spezifische Kompetenzen. Dazu zählen die praktische Erfahrung im Umgang mit künstlicher Intelligenz, eine sehr verlässliche Sprachtechnologie sowie das Wissen darüber, wie Anwender typischerweise Sprachbefehle in ihren Fahrzeugen verwenden.
Technologien für die Sprachverarbeitung wurden in die Snapdragon® Cockpit Plattform integriert, die eine der Komponenten des Snapdragon® Digital Chassis™ bildet. In modernen Cockpits werden Fahrer oder Beifahrer künftig mit einer KI-basierten Lösung kommunizieren können, die auf mehr als 100 Informationsbereiche zurückgreifen kann, inklusive eines Large Language Models.
Das Snapdragon Digital Chassis umfasst ein Portfolio an offenen, skalierbaren und Cloud-fähigen Technologien für die Automotive-Industrie, die das Ökosystem erweitern und die Basis für erweiterte Geschäftsmodelle bilden. OEMs und Tier-1-Zulieferer können auf Basis einer gemeinsamen Architektur vernetzte und intelligente Dienste für Fahrzeuge entwickeln, die personalisiert, erlebnisorientiert und aufrüstbar sind.
Die Technologien für die in diesem Beitrag vorgestellten Konzepte sind bereits verfügbar. Automobilhersteller erhalten damit die Möglichkeit, das Reiseerlebnis neu zu definieren und können dem Markt innovative Impulse geben, die zeigen, wie Menschen künftig leben und arbeiten könnten.
Produkte der Marke Snapdragon sind Produkte von Qualcomm Technologies, Inc. und/oder seinen Tochtergesellschaften.