Wolf-Henning Scheider, Vorstandsvorsitzender ZF auf der IAA 2021 mit Maske

Wolf-Henning Scheider, Vorstandsvorsitzender ZF, verantwortlich für Forschung & Entwicklung, Vertrieb, wird seinen bis Anfang 2023 laufenden Vertrag nicht verlängern. Das Bild zeigt ihn auf der IAA Mobility im Gespräch mit AUTOMOBIL-ELEKTRONIK-Chefredakteur Alfred Vollmer (l.). (Bild: ZF)

Wolf-Henning Scheider hat den Aufsichtsrat in seiner letzten Sitzung informiert, dass er seinen im Januar 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wolle. Nach über drei Jahrzehnten in der Automobilindustrie und Erreichen des 60. Lebensjahres habe er sich entschlossen, seine aktive Zeit in der Branche zum Jahresende zu beenden, um sich anderen Herausforderungen zu widmen.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Dr. Heinrich Hiesinger, bedauert die Entscheidung von Scheider, äußert aber auch Verständnis für dessen Wunsch, nach vielen Jahren in herausragenden und fordernden Management-Positionen in der Automobilindustrie nochmal andere Wege zu gehen. „Wolf-Henning Scheider hat in den vergangenen vier Jahren ganz entscheidend dazu beigetragen, dass ZF sich in seinen Geschäftsfeldern zu einem führenden Anbieter für modernste elektronische und mechatronische Systeme weiterentwickelt hat.“

Ausschnitte aus Scheiders Wirken bei ZF

2018 war Scheider von Mahle zu ZF gewechselt. In seine Zeit als Vorstandsvorsitzender fiel unter anderem die Wabco-Akquisition, mit der ZF die Weichen zum kompletten Systemanbieter im Nutzfahrzeuggeschäft gestellt hat. Sie war aber auch geprägt von den beiden großen Krisen rund um Covid und die Halbleiter-Knappheit in den beiden vergangenen Jahren, die ZF jedoch gemeistert hat und sich wieder auf Wachstums- und Ertragskurs befindet. Zudem stellte er 2019 den Flying Carpet 2.0 vor, der alle Längs-, Quer- und Vertikalbewegungen eines Fahrzeuges vollständig kontrollieren soll. Auch auf dem Automobil-Elektronik Kongress war Scheider ein gerngesehener Gast, etwa in 2020, als er im Rahmen seines Vortrags "Wie das Software-defined Car ZF verändert" die erweiterte Zusammenarbeit mit Microsoft vorstellte. Erst kürzlich wurde die Zusammenarbeit von ZF und vielen weiteren Branchenführern – darunter die Bosch-Tochter ETAS, Continental, Microsoft und Arm – mit der Eclipse Foundation vorgestellt, die am das (softwaredefinierte) Fahrzeug von morgen arbeiten.

„Dass ZF sich nach den letzten beiden Krisenjahren wieder auf Kurs befindet, ist auch das Verdienst von Wolf-Henning Scheider. Wir bedauern seine persönliche Entscheidung, respektieren diese aber. Wir danken ihm für sein sehr erfolgreiches Engagement und die ausgezeichnete Zusammenarbeit in den vergangenen vier Jahren“, so Andreas Brand und Dr. Joachim Meinecke als Vertreter der beiden Eigentümer, der Zeppelin-Stiftung und der Dr.-Jürgen-und-Irmgard-Ulderup-Stiftung. Scheider wird seinen laufenden Vertrag erfüllen und versichert, sich mit ganzem Engagement der Erreichung der für 2022 gesteckten Ziele zu widmen.

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