Die Menge der stationär verbauten Batteriespeicher ist in Deutschland in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen.

Die Menge der stationär verbauten Batteriespeicher ist in Deutschland in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen. (Bild: Forschungszentrum Jülich)

Die Menge der stationär verbauten Batteriespeicher ist in Deutschland in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen. Das zeigt eine Analyse von Jara Energy, dem gemeinsamen Energieforschungsverbund vom Forschungszentrum Jülich und der RWTH Aachen.

Die meisten stationären Batterien wurden demnach privat als Stromspeicher für Photovoltaikanlagen angeschafft. Zusammen kamen sie mit etwa 930 MWh im Jahr 2018 auf eine Kapazität, die der eines mittelgroßen Pumpspeicherkraftwerks entspricht. Ein deutliches Plus gab es auch bei stationären Großbatteriespeichern, deren Kapazität 2018 bei rund 550 MWh lag und die vorrangig zur Stabilisierung der Stromnetze eingesetzt werden.

Keine andere stationäre Speichertechnologie hat in Deutschland zuletzt mehr Umsatz erwirtschaftet. 2018 übertrafen die Umsätze mit stationären Energiespeichern erstmals die im Bereich der Pumpspeicherkraftwerke, wobei beide Technologien zusammen etwa 75 Prozent des gesamten Marktes für stationäre Energiespeicher abdecken.

Insgesamt rund 125.000 Heimspeicher haben die Forscher für das Ende des Jahres 2018 registriert. Seit die Einspeisevergütung im Jahr 2012 unter den Verbraucherpreis fiel, nimmt die Zahl der privaten Stromspeicher beständig zu. Begünstigt wurde die Entwicklung zusätzlich durch fallende Preise für Lithium-Ionen-Heimspeicher, die innerhalb weniger Jahre um 50 Prozent von über 2.000 Euro auf rund 1.150 Euro pro Kilowattstunde gesunken sind.

Die Experten der RWTH Aachen und des Forschungszentrums Jülich (IEK-3) gehen davon aus, dass der Trend weiter anhält. Bis Ende 2019 sollte eine Kapazität von 1.400 MWh im Heimspeichersegment erreicht worden sein.

Auch bei den Großbatteriespeichern gab es in den vergangenen Jahren einen starken Anstieg zu verzeichnen. Vorrangige Anwendung ist hier mit 92 Prozent die Stabilisierung der Stromnetze.

„Stationäre Batteriespeicher können am schnellsten auf Frequenzschwankungen reagieren. Wir gehen allerdings davon aus, dass die rasante Entwicklung in diesem Bereich bereits einen Sättigungspunkt erreicht hat und sich in den nächsten Jahren in der bisherigen Dynamik nicht weiter fortsetzen wird“, erklärt Dr.-Ing. Martin Robinius vom Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK-3) des Forschungszentrums Jülich.

Großes Potenzial für stationäre Batterien sieht er dagegen in anderen industriellen Anwendungen: etwa in Smart Grids von Unternehmen, die verstärkt auf eine autarke Energieversorgung setzen, oder als Pufferspeicher für die Schnellladung von Elektroautos. Dr. Peter Stenzel (auch IEK-3) Co-Autor der Studie ergänzt: „Wir erwarten, dass dieser Markt in den nächsten Jahren noch deutlich wachsen wird, wenn Unternehmen anfangen, das Potenzial von Batteriespeichern in diesen Anwendungen zu erkennen.“

(gk)

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