Die vier KI-Typen und ihre Einstellung zu industrieller KI

(Bild: Bosch)

Frage: In welcher dieser Situationen würden Sie sich persönlich den (stärkeren) Einsatz von Künstlicher Intelligenz wünschen?

Frage: In welcher dieser Situationen würden Sie sich persönlich den (stärkeren) Einsatz von Künstlicher Intelligenz wünschen? Bosch

Mehr als zwei Drittel der Deutschen befürworten KI-basierte Lösungen bei der Diagnose von Maschinenfehlern sowie in High-Tech-Bereichen wie der Raumfahrt. Diese und viele weitere Resultate finden sich im ‚Bosch KI-Zukunftskompass‘, für den 1.000 Deutsche ab 18 Jahren repräsentativ nach ihrer Haltung zur künstlichen Intelligenz sowie ihrer allgemeinen Techniknähe befragt wurden.

Gerade beim KI-Einsatz im industriellen Umfeld, etwa in der Qualitätskontrolle, zur Verbesserung der Energieeffizienz oder der Effizienz in der Fertigung, sei das Fach- und Domänenwissen in Deutschland und Europa einzigartig, sagte Dr. Michael Bolle, Bosch-Geschäftsführer sowie Chief Digital Officer und Chief Technology Officer bei der digitalen Vorstellung dieser Studie. Die relativ hohe Zustimmung zur industriellen KI sei ermutigend: „Für den deutschen und europäischen Wirtschaftsstandort ist der Rückhalt in der Bevölkerung und den entscheidenden Institutionen von enormer Bedeutung“, betonte Bolle.

Mit zunehmender Vertraut mit KI wächst auch die positive Einschätzung dieser Technolgie.

Mit zunehmender Vertraut mit KI wächst auch die positive Einschätzung dieser Technolgie. Bosch

Klarer ethischer Rahmen ist notwendig

In anderen Einsatzbereichen, etwa in der Krankenpflege oder bei der Anlageberatung, sind die Zustimmungsraten für den KI-Einsatz mit 40 % beziehungsweise 31 % deutlich geringer. Auch bei juristischen Entscheidungen oder der Vorauswahl von Kandidaten für eine offene Stelle vertrauen die Deutschen einem Menschen deutlich mehr als einer Maschine. Über alle Bereiche hinweg bewerten 53 % der Deutschen den Einsatz von KI positiv, während 36 % eher negativ eingestellt sind. Deshalb brauche man klare, moralisch begründete Leitlinien nicht nur in Deutschland, sondern auf europäischer Ebene. Bosch habe sich mit einem KI-Kodex schon Anfang des Jahres einen klaren ethischen Rahmen gesteckt, betont Bolle: „Wir haben uns klar verpflichtet, dass KI dem Menschen dienen soll und nicht umgekehrt. Der Mensch muss immer die Kontrolle über die KI behalten.“

Frage: Welche Hoffnungen verbinden Sie denn ganz persönlich mit künstlicher Intelligenz?

Frage: Welche Hoffnungen verbinden Sie persönlich denn ganz konkret mit künstlicher Intelligenz? Bosch

KI-Entscheidungen müssen nachvollziehbar sein

Laut der Bosch-Umfrage denkt eine Mehrheit der Deutschen (53 %), dass der Einsatz künstlicher Intelligenz für Unternehmen notwendig sei, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. 42 % der Befragten glauben, dass große Probleme, wie beispielsweise Krankheiten oder Klimawandel, durch künstliche Intelligenz besser gelöst werden können.

Unabhängig von der grundsätzlichen Einstellung gegenüber KI sind sich die Befragten über die Chancen und Risiken weitgehend einig. Zu den am häufigsten genannten Vorteilen gehören Stichworte wie „Effizienz“, „Fortschritt“ und „bessere (Arbeits-) Ergebnisse“, während Begriffe wie „Überwachung“, „Gefühllosigkeit“ oder „fehlender Datenschutz“ die Negativskala anführen.

Frage: Welche Befürchtungen verbinden Sie denn ganz persönlich mit künstlicher Intelligenz?

Frage: Welche Befürchtungen verbinden Sie denn ganz persönlich mit künstlicher Intelligenz? Bosch

„Der Bosch KI-Zukunftskompass zeigt, dass wir noch mehr über künstliche Intelligenz sprechen müssen“, sagt Bolle: „Kunden und Anwender müssen nachvollziehen können, auf welchen Grundlagen eine KI bestimmte Entscheidungen trifft.“ Das sei ein Diskurs, der auf gesellschaftlicher, und nicht allein auf wirtschaftlicher Ebene zu führen sei.

Chancen und Risiken auf Faktenbasis diskutieren

Aus der Umfrage geht auch hervor, dass die Akzeptanz von KI in der Bevölkerung mit den Kenntnissen über KI wächst. So bewerten 81 % aller Befragten, die sich selbst als technologieaffin einschätzen und nach eigenem Dafürhalten über fundiertes Wissen in dem Bereich verfügen, künstliche Intelligenz als grundsätzlich positiv. In der Gruppe derjenigen, die sich selbst als wenig techniknah und eher uninformiert einschätzen, liegt die Zustimmung bei lediglich 27 %.

„Chancen und Risiken jeder KI müssen offen und faktenbasiert diskutiert werden“, fordert Bolle. Für einen konstruktiven und vorurteilsfreien Austausch sei dabei eine verbesserte Vermittlung der Funktionsweise von künstlicher Intelligenz notwendig. „KI muss auf den Lehrplan der Schulen“, sagte Bolle, „zumindest als freiwilliges Zusatzangebot.“ Bei Bosch selbst steht KI bereits auf dem Lehrplan: In den kommenden zwei Jahren will das Unternehmen 20 000 Mitarbeiter fit in KI machen.

(dw)

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