Ideal ausgestattet waren die Räumlichkeiten bei Smarttec in Rodgau, wo man zusammen mit Asymtek nicht nur ein informatives Vortragsprogramm organisiert hat, sondern auch den Demonstrationsbereich der Smarttec für insgesamt 6 Applikationsstationen frei geräumt hatte. Um dem Thema „Dickschicht- oder lösemittelhaltige Lacke?“ gerecht zu werden, waren die Coating-Linien zum Anfassen geeignet, diese Frage etwas praxisnäher zu beantworten.

Basiswissen

Beim Thema „Einsatzbereiche von lösemittelhaltigen Lacken und Dickschichtlacken“ erläuterte Stefan Schröder, Lackwerke Peters, die fünf Grundtypen an Schutzlacken, die Lackwerke Peters mit verschiedenen Einstellungen im Programm haben. Dickschichtlacke bis 200 µm Dicke sind lösemittelfrei und härten schnell unter UV-Licht. Lösemittelhaltige Lacke zeigen andere Vorteile. Welcher Lack wozu passt ist abhängig von der Applikation, der Substratoberfläche und den Anforderungen bezüglich physikalischer und chemischer Beständigkeit, von der Art der Härtung und den einzuhaltenden Normen.

Wer mehr wissen will, kann laut Schröder auf das Buch aus dem eigenen Hause „Schutzlacke für elektronische Baugruppen“ von Manfred Suppa zurückgreifen.

Basiswissen, aber auch neuste Erkenntnisse bezüglich Lacke, Ventiltechniken, Dispensenprozessen und Linienlösungen vermittelte der Vortrag „Anforderungen an die selektive Applikation unterschiedlicher Lacksysteme“ von Gerd Schulze, Nordson Asymtek. Auch er hatte einen Buchtitel parat: „Leitfaden zur Anwendung und Verarbeitung von Schutzlacken für elektronische Baugruppen“, erarbeitet durch den GfKORR-Arbeitskreis „Korrosionsschutz in der Elektronik und Mikrosystemtechnik“.

Dickschichtlacke einführen

Die „Einführung und Qualifikation von Dickschichtlacken“ erläuterte Herbert Guckenberger, Siemens Gerätewerk Erlangen. Weil es darum geht, die Einhaltung der zulässigen Grenzwerte der Lösungsmittelemissionen von 5.000 kg nach dem BImSchG in Verbindung mit der 31. BImSchV zu gewährleisten, hat man sich für eine weitere Lackierlinie für UV-trocknende, lösemittelfreie Lacke entschieden, und das bei einer kurzen Bauform der Lackierlinie mit der Möglichkeit der Integration in eine wertstromorientierte Produktion bei Listung der Lacksysteme nach der UL94-V0. Seine wichtigste Erkenntnis: Der UV-Lack und das Auftragsverfahren müssen zusammen qualifiziert werden. Im Ergebnis kommen eine Lackieranlage Nordson SL-940 E mit SC200 Slim-Swirl-Applicator und das UV-Lacksystem Twincure DSL 1600 zum Einsatz.

AOI von lackierten Baugruppen

„Der richtige Trockenprozess und AOI von lackierten Baugruppen“ war ein weiteres Thema von Gerd Schulze, Nordson Asymtek. Eine automatische Coating-Inspektion, wie die Nordson, muss inlinefähig sein und eine 100-%-Inspektion ermöglichen, wenn sie den gesamten Beschichtungsprozess absichern soll.

Selektive Beschichtungssysteme

Smarttec vertreibt und betreut die hochentwickelten, patentierten selektiven Beschichtungssysteme von Asymtek Nordson. Mit den von Nordson entwickelten Verfahren werden Schutzlacke kontaktlos aufgetragen – ohne zusätzliche Maskierungs- oder Demaskierungsarbeiten. Aufgabenspezifisch kommen unterschiedliche, patentierte Lackierverfahren mit speziellen Beschichtungsköpfen zum Einsatz.

Hilmar Beine

Chefredakteur, productronic.

(hb)

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

Asymtek

2762 Loker Avenue West
92008-6603 Carlsbad CA
United States

smartTec GmbH

Senefelder Straße 2
63110 Rodgau
Germany