Connectivity ist mittlerweile eine Frage unter dem Motto „To be or not to be“ (gesehen auf einem Werbeplakat auf dem Messegelände).

(Bild: Alfred Vollmer)

Die C-V2X (Cellular V2X) genannte Technologie gilt dabei als die Basis für Connectivity im Auto schlechthin – eingebettet in eine schnelle 5G-Anbindung, die für die beim automatisierten Fahren erforderliche hohe Servicequalität bei adäquaten Datenraten sorgen soll.

CES 2018

Die all-electronics-Redaktion war für Sie auf der CES 2018 unterwegs und hat sich neben Connectivity auch mit Automotive-Lösungen, Infotainment und den skurrilsten Gadgets sowie Elektromobilität beschäftigt.

Wer genau hinschaute, entdeckte aber auch andere hochinteressante Connectivity-Lösungen auf der Messe. Im Rahmen der Connectivity war Cellular V2x (C-V2X) ein ganz heißes Thema auf der CES 2018. Gleichzeitig lautete das Zauberwort bei gefühlt fast jedem Exponat auf der gesamten Messe „IoT und Internet-Anbindung“, und wenn schon bald jedes Fahrzeug nur noch die Fabrik verlassen wird, wenn es über eine Internet-Anbindung verfügt, wird gute Connectivity mit Cloud-Anbindung gesetzt sein.

Pressekonferenzen auf der CES sind manchmal so aufwendig inszeniert wie TV-Shows, aber nur selten kommt die Botschaft so klar und deutlich rüber wie hier bei Qualcomm mit Christiano Amon, EVP und President des Unternehmens.

Pressekonferenzen auf der CES sind manchmal so aufwendig inszeniert wie TV-Shows, aber nur selten kommt die Botschaft so klar und deutlich rüber wie hier bei Qualcomm mit Christiano Amon, EVP und President des Unternehmens. Alfred Vollmer

Cellular V2x (C-V2X) auf der CES 2018

Auf der CES 2018 drehten sich die Gespräche im Connectivity-Bereich vor allem um die Themen 5G und C-V2X. Exakt diese beiden Technologien stellte Qualcomm in den Mittelpunkt seiner Automotive-Aktivitäten: sowohl auf der Pressekonferenz (Bild 2) als auch auf seinem Automotive-Stand in der North Hall. Offensichtlich treibt Qualcomm das Thema C-V2X massiv voran, denn das Unternehmen kündigte eine C-V2X-Kooperation mit dem Automobilhersteller Ford an, wobei erste Feldversuche zum Text der Technologie bereits für das erste Halbjahr dieses Jahres geplant sind. Auch Continental, Ericsson, Nissan, NTT Docomo und OKI wollen C-V2X  zusammen mit Qualcomm testen: in Japan.

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Cellular V2X kommt massiv. Viele Unterstützer entlang der Informations-, Nahrungs- und Anwendungskette bringen die Implementierung voran. Ford

Qualcomm plant bereits die Markteinführung des C-V2X-Chipsets 9150 für die zweite Jahreshälfte 2018, zeigte aber einigen Besuchern der CES bereits die aktuelle erste kommerzielle C-V2X-Systemlösung (Bild 6). Je nachdem wie die Feldversuche mit Ford verlaufen, könnte die Technologie so schon in naher Zukunft in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen. Die ersten Tests sind in San Diego und Detroit geplant, wobei beide Tests die 9150-Chipsets nutzen.

Qualcomm zeigte ausgewählten Besuchern ein Referenzdesign für eine Cellular-V2X-Lösung auf Basis des Prozessors Snapdragon.

Qualcomm zeigte ausgewählten Besuchern ein Referenzdesign für eine Cellular-V2X-Lösung auf Basis des Prozessors Snapdragon. Alfred Vollmer

Der Direct-Communication-Mode im Rahmen der C-V2CX-Technologie ermöglicht es dem Fahrzeug, sich direkt mit anderen Fahrzeugen, Fußgängern und der Verkehrs-Infrastruktur (Verkehrszeichen etc.) auszutauschen, ohne dabei die Mobilfunk­infrastruktur zu nutzen. Dabei kommt eine DSRC (Direct Short Range Communication; in Europa auch ITS-G5 genannt) auf Basis des IEEE-Standards 802.11a zum Einsatz. Weil Spezifikationen wie 3GPP (3rd Generation Partnership Project) und ITS-Standards C-V2X unterstützen, sind Fahrzeuge mit C-V2X-Funktionalität kompatibel mit zukünftigen Einheiten, Diensten und Infrastruktur, die mit 5G-Technologie arbeiten, wenngleich derzeit noch LTE zum Einsatz kommt. C-V2X arbeitet in China, Europa, Japan, Korea und den USA im jeweils gleichen, etwa 75 MHz breiten Frequenzspektrum im 5,9-GHz-Bereich.

Für Nakul Duggal, VP Product Management bei Qualcomm, war es eine logische Konsequenz für sein Unternehmen, C-V2X zu unterstützen: „Wir sind die Nummer 1 bei Modems für Automobil-Anbindung.“ Der Qualcomm-VP sieht vor allem in dem V2I-Aspekt immenses Potenzial, „die Ampeln werden zu einer integrierten Bake”. Schon 2019 soll daher das 9150-Chipset in Stückzahlen produziert werden, wobei Nakul Duggal nicht nur mit größeren V2I/V2V-Feldversuchen gegen Ende dieses Jahres rechnet sondern auch mit SOPs von Fahrzeugen, die 2020 mit C-V2X-Technologie vom Band laufen.

Fahrzeugzugang per Connectivity

Qualcomm zeigte ausgewählten Besuchern ein Referenzdesign für eine Cellular-V2X-Lösung auf Basis des Prozessors Snapdragon.

Qualcomm zeigte ausgewählten Besuchern ein Referenzdesign für eine Cellular-V2X-Lösung auf Basis des Prozessors Snapdragon. Alfred Vollmer

G+D Mobile Security zeigte eine gemeinsam mit M2MD entwickelte Automotive-Kommunikationslösung – zum Beispiel für Türschloss- und Remote-Anwendungen – inklusive App, bei der keine Authentisierung mittels Benutzername und Kennwort erforderlich ist, denn für die Sicherheit der App sorgen symmetrische Kryptographie sowie ein zertifizierter Hardwareschlüsselspeicher. Der Clue dabei: Bei nur 1 mA Strombedarf hält das System den Kommunikationskanal offen und ermöglicht so Latenzzeiten von unter 1 s.

G D Mobile Security stellte eine Lösung zur Fernsteuerung bestimmter Fahrzeug-Funktionen per Smartphone vor: mit geringer Latenzzeit.

G+D Mobile Security stellte eine Lösung zur Fernsteuerung bestimmter Fahrzeug-Funktionen per Smartphone vor: mit geringer Latenzzeit. Alfred Vollmer

A propos Remote-Access: Continental zeigte eine (Aftermarket-) Kaas-Technologie (Key as a Service), mit der Avis das Öffnen und Starten von Mietwagen ermöglichen wird, um so einen durchgängig digitalisierten Anmietvorgang zu realisieren.

Continental demonstrierte auf der CES 2018 Kaas (Key as a Service): Bald öffnen sich einige Mietwagen von Avis per App und geben den Motor zum Start frei.

Continental demonstrierte auf der CES 2018 Kaas (Key as a Service): Bald öffnen sich einige Mietwagen von Avis per App und geben den Motor zum Start frei. Alfred Vollmer

Alfred Vollmer

Chefredakteur AUTOMOBIL-ELEKTRONIk

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