BMW und Daimler kooperieren beim automatisierten Fahren.

BMW und Daimler kooperieren beim automatisierten Fahren. (Bild: BMW)

BMW und Daimler bauen gemeinsam eine skalierbare Plattform für das autonome Fahren auf. Erst in der vergangenen Woche hatten sich die Unternehmen verständigt, ihre Mobilitätsdienste Drivenow und Car2go zusammenzulegen.

Zunächst soll die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen sowie dem automatisierten Fahren auf Autobahnen und für automatisierte Parkfunktionen (jeweils bis hin zu SAE Level 4) in der nächsten Technologiegeneration vorangetrieben werden. Die beiden Unternehmen haben eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet, um diese Technologie für die Mobilität in Zukunft zusammen weiterzuentwickeln. BMW Group und Daimler betrachten diesen Ansatz als langfristige und strategische Kooperation und streben an, die nächste Technologiestufe bereits vor Mitte des nächsten Jahrzehnts in der Breite verfügbar zu machen.

Die gemeinsame Entwicklung soll über eine skalierbare Architektur mehrere Automatisierungsstufen bis Level 4 umfassen, wobei die Technologie der Level 3 und 4 sowohl in Europa als auch in den USA und China das automatisierte Fahren auf Autobahnen ermöglichen soll. Darüber hinaus streben die Partner auch Gespräche über eine Ausdehnung der Kooperation in der Zukunft auf höhere Automatisierungsgrade auf Autobahnen sowie für urbane Gegenden und Städte an.

Langfristige Zusammenarbeit beim automatisierten Fahren

Das soll zeigen, dass die Partner langfristig bei der Entwicklung einer skalierbaren Plattform des automatisierten Fahrens zusammenarbeiten wollen. Die Entwicklung der aktuellen Generationen sowie Kooperationen der beiden Unternehmen sollen davon aber unberührt und werden unverändert fortgeführt werden, teilte die Partner mit.  Beide Unternehmen wollen weitere Partnerschaften mit Technologie-Unternehmen und Automobilherstellern prüfen, die zum Erfolg der Plattform beitragen könnten.

Durch die Kompetenzen und Erfahrungen der Partner und einer skalierbaren Architektur soll die Entwicklung künftiger Technologiegenerationen beschleunigt und effizienter werden. Neben diesen Synergien sollen neue Technologien schneller an den Kunden weitergegeben und in kürzeren Innovationszyklen aktualisiert werden. Die Sicherheit der Insassen und aller anderen Verkehrsteilnehmer sei für beide Unternehmen von größter Bedeutung, teilten die Partner mit.  Deswegen sei die Zuverlässigkeit der Systeme ein zentrales Kriterium in der Zusammenarbeit. Beide Partner hätten dabei unverändert den Anspruch, Taktgeber der Entwicklung zu sein.

Vertraulich: Plattform für kleine, frontgetriebene E-Autos geplant

Der Süddeutschen Zeitung zufolge wollen die Partner auch eine gemeinsame Plattform für kleine, frontgetriebene Elektroautos konzipieren. Diese Planung sei jedoch noch streng vertraulich.

Die Spezialisten von BMW und Daimler, die sich mit den aktuellen Auto-Generationen S-Klasse und iNext beschäftigen, arbeiten derzeit noch nicht zusammen, berichtet die SZ. Zu dem Thema solle im Sommer ein Vertrag unterzeichnet werden, der sich damit beschäftigt, wie die Mitarbeiter zusammenarbeiten sollen und wie man mit Patenten umgeht.

„Die BMW Group baut auf langfristige Partnerschaften, um die Industrialisierung des autonomen Fahrens im Rahmen einer flexiblen, skalierbaren und nicht-exklusiven Plattform voranzutreiben“, sagte Klaus Fröhlich, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Entwicklung. Durch die Zusammenführung der „großen Kompetenzen unserer beiden Häuser“ erhöhten sie die Innovationskraft und beschleunigten die Verbreitung dieser Technologie.

Erst Anfang des Jahres hatte sich BMW mit dem Spezialisten für autonomes Fahren, Alejandro Vukotich, verstärkt. Vukotich kam von Audi, wo er Leiter des Entwicklungsbereichs Automatisiertes Fahren war. Er verantwortet jetzt die Entwicklung Fahrerassistenz und Autonomes Fahren von BMW.

Ola Källenius, Vorstandsmitglied von Daimler für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung: „Autonomes Fahren ist für uns einer der revolutionärsten Trends, an dem wir im gesamten Daimler-Konzern intensiv arbeiten.“ Dabei stehe für sie die Sicherheit an erster Stelle. Statt individueller Insellösungen gehe es uns um ein zuverlässiges Gesamtsystem, das ihren Kunden einen spürbaren Nutzen bringe. Zusammen mit den richtigen Partnern wollten sie „die Leistungsfähigkeit dieser Technologie maßgeblich vorantreiben und sicher auf die Straße bringen“.

(gk)

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