CES 2015: Auch in diesem Januar herrschte vier Tage Sonnenschein in Las Vegas.

CES 2015: Auch in diesem Januar herrschte vier Tage Sonnenschein in Las Vegas. Alfred Vollmer

Im Vergleich zu den Jahren 2013 und 2014 standen die Automobile in diesem Jahr auf der International CES, die vom 6. bis zum 9.1.2015 in Las Vegas stattfand, noch stärker im Vordergrund.

International CES 2015

Auf der Automotive-Seite waren sicherlich die Infotainment- und ­Bedienkonzepte sowie die automatisierten Fahrzeuge die großen Highlights der CES 2015. Ansonsten waren diverse Lösungen für sichere Connectivity zu sehen, und bei zwei deutschen OEMs nahm das Thema Licht einen großen Raum ein. ­Nvidia wiederum gab Details zu seinen neuen Prozessoren Tegra X1 bekannt, die über 1 TFLOPS liefern (siehe Link). Die ­Bilderstrecke gibt einen Überblick – auch mit ein paar CES-Impressionen jenseits unserer Branche.

So waren zum Beispiel Audi, BMW, Daimler, FCA (Fiat, Chrysler, Dodge, Jeep und weitere), Ford, GM, Hyundai, Toyota und Volkswagen jeweils mit großen Ständen verteten, und die CEOs von Ford und Daimler hielten sogar eine offizielle CES-Keynote. Zulieferer wie beispielsweise Continental, Delphi oder Valeo zeigten Zugangssysteme ohne physikalischen Schlüssel, die auch die Möglichkeit bieten, das Auto per App auf dem Smartphone zu öffnen und zu schließen.

BMW begrüßte die Besucher bereits an der Gepäckausgabe am Flughafen.

BMW begrüßte die Besucher bereits an der Gepäckausgabe am Flughafen. Alfred Vollmer

Viel stärker im Mittelpunkt der Zulieferer stand jedoch der sichere Internet-Zugang. Dass dieses Thema hochaktuell und brisant ist, zeigten unter anderem die Berichte in der Publikumspresse Ende Januar 2015. Sichere Connectivity-Lösungen stellten unter anderem Harman, NXP (auch für C2X), Magma (gemeinsam mit Argus) und Tata Elexsi besonders in den Vordergrund.
Die Aftermarket-Lösung von Drone wiederum geht einen anderen Weg, denn „sie umgeht die Wegfahrsperre ganz bewusst und sicher“, um so den Motor aus der Ferne per App starten zu können, was in den USA und Kanada legal ist. Wie bei den OEM-Lösungen auch kommuniziert das System ausschließlich über die Server des Anbieters (hier: Drone). Mit Hilfe der App können beispielsweise Eltern die Position und Geschwindigkeit des Fahrzeugs ihrer Kinder ermitteln, aber es ist über ein Zusatzmodul auch eine Alarmanlagenfunktion möglich.

Großes Lichtkino

Erstmals präsentierte auch VW seine Neuheiten auf der CES. Besonders das rote Show-Car Golf R-Touch mit Bedientechnologien wie der Gesten­steuerung war nicht nur auf der Pressekonferenz stets umringt.

Erstmals präsentierte auch VW seine Neuheiten auf der CES. Besonders das rote Show-Car Golf R-Touch mit Bedientechnologien wie der Gesten­steuerung war nicht nur auf der Pressekonferenz stets umringt. Alfred Vollmer

In den Vorjahren belegte stets Audi das Thema Licht für sich, aber in diesem Jahr entdeckte auch BMW dieses sehr gut für das Markendesign nutzbare Teilsystem und trumpfte mit einer pompös gemachten Lightshow in einem speziellen Lichtkino auf. Laserlicht und LED-Matrix-Licht stellten hier beide Hersteller in den Mittelpunkt. Da NHTSA derzeit das LED-Matrix-Licht noch nicht in den USA zugelassen hat, ging es auch darum, dieses System überhaupt erst einmal den potenziellen Kunden vorzustellen.

Elektromobilität und Brennstoffzellenfahrzeuge

Audis Sitzkiste mit dem rekonfigurierbaren Cockpit.

Audis Sitzkiste mit dem rekonfigurierbaren Cockpit. Alfred Vollmer

Audi, BMW, Qualcomm Halo und Volkswagen präsentierten in Las Vegas der Öffentlichkeit ihren Lösungsansatz für das induktive Laden von E-Fahrzeugen. Ein passendes Elektroauto stand dann natürlich gleich daneben beziehungsweise über dem Lade-Pad, wobei Qualcomm einen Honda als Demonstrator wählte.
Darüber hinaus stellte Toyota mit dem Mirai das erste mit Wasserstoff betriebene Serienfahrzeug vor; das EV mit Brennstoffzelle soll 2015 in Serie gehen.

NXP zeigte eine verteilte Fahrzeug-Architektrur für das Connected Car, bei der bereits im Antennenmodul eine sehr weitreichende Vorverarbeitung stattfindet, um dann die Signale per Ethernet zu verteilen.

NXP zeigte eine verteilte Fahrzeug-Architektrur für das Connected Car, bei der bereits im Antennenmodul eine sehr weitreichende Vorverarbeitung stattfindet, um dann die Signale per Ethernet zu verteilen. Alfred Vollmer

Fast im großen Medienrummel von Toyota untergegangen ist übrigens die Ankündigung von ­Hyundai, mit dem Tucson Fuel Cell in diesem Jahr ebenfalls noch ein Brennstoffzellen-Serienfahrzeug auf den Markt zu bringen. Weitere Details rund um die Elektromobilitätslösungen auf der CES finden Sie in der Ausgabe 1/2015 unserer Schwesterzeitschrift emobility tec.

Beobachtungen am Rande

Interessanterweise präsentierten die OEMs Ford, FCA und GM „nur“ ihre Infotainment-Lösungen, während die deutschen OEMs sowie in diesem Jahr erstmals auch Hyundai ihren potenziellen Käufern die Vorteile von ADAS näher brachten. Bei BMW konnte man sogar das automatische Notbremssystem des i3 testen.

Des einen Freid, des anderen Ärgernis waren die zahlreichen Aftermarket-Lösungen, von denen manche derart leistungsstark sind, dass verbale Kommunikation am Nachbarstand nur nochsehr eingeschränkt möglich war.

Des einen Freid, des anderen Ärgernis waren die zahlreichen Aftermarket-Lösungen, von denen manche derart leistungsstark sind, dass verbale Kommunikation am Nachbarstand nur nochsehr eingeschränkt möglich war. Alfred Vollmer

Europäische Messeveranstalter legen großen Wert auf eine klare Strukturierung ihrer Messen, aber in Las Vegas sind die Aussteller ganz bewusst erheblich unstrukturierter in den Hallen platziert. Es hat dort System, dass die Aftermarket-Lautsprecherhersteller direkt neben den OEMs und Tier-1s wummern. Das hat zwar Nachteile, aber auch eine spezielle Form von Charme.

Alfred Vollmer

ist Redakteur der Zeitschrift AUTOMOBIL-ELEKTRONIK.

(av)

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