An dem Gespräch nahmen nicht nur Kishor Patil (CEO & Managing Director) und Anup Sable (Senior Vice President Automotive & Engineering) von KPIT Cummins teil sondern auch Güven Kivran, der als Managing Director die In2Soft GmbH leitet und als „Global Head Diagnostics“ für die weltweiten Diagnose-Aktivitäten bei KPIT zuständig ist.

Güven Kivran, Kishor Patil und Anup Sable (v. r. n. l.) von KPIT Cummins im Gespräch mit AUTOMOBIL-ELEKTRONIK-Redakteur Alfred Vollmer an KPITs Firmensitz in Pune/Indien.

Güven Kivran, Kishor Patil und Anup Sable (v. r. n. l.) von KPIT Cummins im Gespräch mit AUTOMOBIL-ELEKTRONIK-Redakteur Alfred Vollmer an KPITs Firmensitz in Pune/Indien.Alfred Vollmer

AUTOMOBIL-ELEKTRONIK: Warum hat KPIT Cummins In2Soft gekauft?

Kishor Patil (CEO & Managing Director): Die Gesamtstrategie von KPIT Cummins besteht darin, bei Schlüsseltechnologien im Bereich der Automobilelektronik eine Führungsposition zu etablieren. Natürlich wollen wir dies auch im Bereich der Diagnose tun – und zwar besonders im deutschen Markt, der ja der wichtigste Automobil-Markt ist. In2Soft war dabei der beste Partner.

Es gibt aber noch einen zweiten Grund: Wir wollten ein deutsches Unternehmen erwerben, um uns stärker in Deutschland zu etablieren und unsere deutschen Kunden vor Ort bedienen. Das waren die wichtigsten Aspekte für uns. Auch andere Dinge wie beispielsweise die kulturellen Aspekte, die Menschen und das Management waren sehr wichtig.

Wie profitieren Ihre deutschen In2Soft-Kunden von der Akquisition?

Güven Kivran (Geschäftsführer der In2Soft GmbH und für KPITs weltweite Diagnose-Aktivitäten zuständig): Wir haben gemeinsame Kunden, die bereits heute von der Akquisition profitieren, da wir in der Lage sind, neben der Fahrzeugdiagnose von In2Soft KPITs breites Portfolio über zahlreiche Automobil-Subsysteme aus einer Hand anzubieten. In2Soft ist ein kleines Unternehmen mit echten Spezialisten.

Die vereinte Stärke verbessert unsere Position bei neuen Großprojekten; Größe spielt einfach eine Rolle und gibt unseren Kunden mehr Sicherheit. Wir sind jetzt in der Lage, unseren Kunden die Vorteile einer breiten Palette von Lösungen anzubieten, was zuvor uns nicht möglich war.

Kishor Patil: Zusätzlich zur Möglichkeit, die Produkte des Anderen jeweils mitzuverkaufen, wird KPITs globale Präsenz es ermöglichen, gemeinsame Kunden über mehrere geographische Regionen hinweg zu bedienen. Zu diesen Regionen gehören auch die USA, Asien sowie Lateinamerika etc.

Kishor Patil, KPIT: „Wir sind bereits heute mit fast 2500 Ingenieuren einer der größten Third-Party-Lösungsanbieter im Bereich der Automotive-Embedded-Software.“

Kishor Patil, KPIT: „Wir sind bereits heute mit fast 2500 Ingenieuren einer der größten Third-Party-Lösungsanbieter im Bereich der Automotive-Embedded-Software.“Alfred Vollmer

Wird KPIT Cummins in Deutschland investieren?

Kishor Patil: Ja, wir werden in Deutschland investieren. Wir wollen all unsere anderen Bereiche, in denen wir technologisches Know-how haben, nach Deutschland bringen.

Güven Kivran: Im Sales-Bereich ist KPIT weltweit präsent, aber wir können unseren Kunden jetzt einen viel besseren Service und zusätzlichen Nutzen bieten, wenn wir in bestimmten Regionen zusätzlich zum Verkaufsteam auch noch ein technisches Team haben. Gleichzeitig geben die Spezialisten bei In2Soft den deutschen Kunden eine Möglichkeit, von qualitativ hochwertigen Leistungen in den Bereichen Antriebsstrang, Infotainment oder AUTOSAR zu profitieren.

Anub Sable (VP Automotive & Engineering): Wir bauen unser Team in Deutschland ganz sicher aus, aber wir vergrößern nicht nur unser Team im Bereich Diagnose sondern wir ergänzen es noch um Ingenieure am Standort Deutschland, die in anderen Disziplinen wie beispielsweise Infotainment tätig sind. Aus diesem Grund haben wir im letzten November ein größeres Team von Deutschland nach Pune in Indien empfangen: Wir haben sie im Detail über KPITs Know-How unterrichtet.

Güven Kivran: Vor dem Merger wuchs In2Soft jedes Jahr um etwa 10 bis 20%; das war für uns ein sehr gutes Wachstum. Wenn man KPITs Möglichkeiten für den Marktzugang in die Überlegungen mit einbezieht, dann sollten dies die minimalen Wachstumsraten sein. Die Zahlen, die wir in Deutschland sehen, stimmen uns zuversichtlich, dass wir dieses Ziel auch erreichen werden. Besonders im Bereich der weltweiten Diagnose planen wir, unser Geschäft von derzeit 6 Millionen US-$ auf einen weltweiten Umsatz zwischen 20 und 30 Millionen US-$ zu erhöhen.

Welche Pläne hat KPIT Cummins in finanzieller Hinsicht?

Kishor Patil: Derzeit macht KPIT einen Gesamtumsatz in Höhe von über 300 Millionen US-$ pro Jahr; etwa 90 Millionen US-$ trägt der Automotive-Bereich hierzu bei. KPIT Cummins beabsichtigt, innerhalb der nächsten paar Jahre über alle Geschäftsbereiche hinweg seine Umsätze auf 1 Milliarde US-$ zu erhöhen.

Was passiert langfristig mit dem Namen In2Soft?

Kishor Patil: Eines unserer wesentlichen Ziele besteht darin, die lokale Präsenz sowie die lokalen Markennamen, die wir haben,  aufrecht zu erhalten – zumindest für die Produktpalette im Diagnosebereich, wo wir präsent sind. Der Name In2Soft ist bestens auf dem Markt bekannt, und deshalb werden wir ihn weiterführen. Zusätzlich arbeiten wir auch daran, die Marke KPIT in Deutschland zu stärken.

Güven Kivran: Ein gutes Beispiel für die Koexistenz ist die aktuelle Situation im Bereich Diagnose. Zusätzlich zu unserem bereits existierenden Diagnose-Team in Deutschland haben wir bereits ein starkes Entwicklungsteam in Pune aufgebaut, das ausschließlich an Diagnose-Projekten arbeitet. Ich denke, dass sich dieses Modell auf alle Bereiche anwenden lässt. Das, was wir im Diagnose-Bereich etabliert haben, wird ein gutes Modell für AUTOSAR, Infotainment und andere Zielbereiche sein.

Kishor Patil: Wir werden jedoch sämtliche Diagnose-Aktivitäten auch weiterhin unter dem Markennamen In2Soft vermarkten.

Warum will KPIT Cummins seine Automotive-Aktivitäten erweitern? Warum ausgerechnet Automotive?

Kishor Patil: Als wir unsere Strategie festlegten, gab es drei Gründe, warum wir in diesem Markt aktiv sein wollen: Der erste Grund ist die Leidenschaft der Führungsmannschaft, die sehr wichtig ist.

Der zweite Grund besteht darin, dass es eine gute Möglichkeit in diesem Markt geben muss; immerhin gehört der Bereich Automobilelektronik zu den am schnellsten wachsenden Elektronik-Märkten weltweit. Der dritte Grund: Wir sind bereits heute mit fast 2500 Ingenieuren einer der größten Third-Party-Lösungsanbieter im Bereich der Automotive-Embedded-Software. Außer OEMs und Tier-1s verfügen nur sehr wenige Unternehmen über eine derart massive Ressourcen im Ingenieurbereich. Wir sind daher in der besten Position, um die Vorteile dieser Markt-Möglichkeiten zu nutzen.

In welchen Bereichen will KPIT am stärksten wachsen?

Kishor Patil: Einer der Bereiche ist sicherlich der Bereich Diagnose-Tools. Eine weitere Möglichkeit für gute Geschäfte gibt es im Bereich Antriebsstrang: vor allem bei neuen Designs mit Hybrid- und Elektrofahrzeugen wird dieser Bereich wachsen. Auch im Bereich Infotainment werden wir signifikant wachsen. Darüber hinaus werden wir einen deutlichen Anstieg bei den Fahrerassistenzsystemen haben – und zwar besonders bei der Bildverarbeitung im Rahmen von Safety-Applikationen.

Anub Sable: Wir sollten AUTOSAR nicht vergessen. Wir denken, dass AUTOSAR eine Mainstream-Geschäftsmöglichkeit ist.

Anup Sable, KPIT: „KPIT hat sich verändert – und zwar von einem indischen Unternehmen mit globaler Präsenz zu einem globalen Unternehmen, das auch in Indien präsent ist.“

Anup Sable, KPIT: „KPIT hat sich verändert – und zwar von einem indischen Unternehmen mit globaler Präsenz zu einem globalen Unternehmen, das auch in Indien präsent ist.“Alfred Vollmer

Welche Bedeutung haben Elektrofahrzeuge (EVs) und die gesamte Elektromobilität für KPIT Cummins?

Kishor Patil: Die Elektromobilität ist für KPIT sehr wichtig, weil es mehrere Gründe dafür gibt, warum es in Zukunft mehr elektrische Antriebsstränge geben wird: strategische Gründe, Gründe, die durch Regulatorien oder Anordnungen des Gesetzgebers bedingt sind, finanzielle Gründe, das Wechselspiel von Angebot und Nachfage beim Öl sowie mehrere andere Gründe. In unserem Unternehmensleitbild haben wir einen starken Fokus auf grüne Technologien festgeschrieben – und EVs sind wirklich grüne Technologie. Aus diesem Grund passen Hybridfahrzeuge und EVs exzellent zur Gesamt-Mentalität des Unternehmens.

Halten Sie auch nach anderen deutschen Unternehmen Ausschau, um sie eventuell zu kaufen?

Kishor Patil: Wir wollen wirklich, dass Deutschland einer unserer größten Märkte wird, und wir müssen unseren deutschen Kunden näher sein. Aus diesem Grund entwickeln wir derzeit einen Plan, wie wir den deutschen Markt angehen, indem wir unseren Erfolg mit möglichst großer Hebelwirkung nutzen. Wir wissen bereits ganz genau, wie wir in dieser Region expandieren wollen. Die deutschen Firmen fühlen sich wohler, wenn sie in den Bereichen Vertrieb und technischer Support jeweils einen deutschsprachigen Ansprechpartner haben. Wir haben ein Modell erfolgreich umgesetzt, und wir haben ein Team, das weiß, wie man mit derartigen Aktivitäten umgeht. Jetzt entwickeln wir einen Plan, der festlegt, was wir in Deutschland organisch aufbauen, aber wir werden auch nach Unternehmen Ausschau halten, die für unseren lokalen Fokus relevant sind. Allerdings sind die kulturellen Aspekte der Firmen sehr wichtig. Mit dem, was wir jetzt in punkto Führungsposition und Erfahrung in Deutschland haben, können wir bereits sehr viel bewegen.

Wir haben unsere Ziele, und wir werden alles beachten, was uns hilft – unabhängig davon, ob es organisch ist oder nicht.

Güven Kivran: Im Vergleich was wir im Automotive Bereich anzubieten haben und die enorme Bedeutung des deutschen Marktes muss unser Team in Deutschland viel größer sein als dies heute der Fall ist.

Welche Marktsegmente möchten Sie fokussieren?

Anup Sable: Bei AUTOSAR können wir sofort mit den Kunden ins Geschäft kommen. Derzeit arbeiten innerhalb von KPIT mehr als 200 Ingenieure an AUTOSAR-Projekten. Wir haben ein gutes Produkt, und wir arbeiten bereits mit einigen deutschen OEMs und einigen Tier-1s. Über unsere deutsche Niederlassung möchten wir diese Geschäftsbeziehung weiter ausbauen, denn derzeit bedienen wir diese Kunden überwiegend aus Indien heraus.

Im weiteren Verlauf investieren wir dann auch in anderen Bereichen. Ein gutes Beispiel hierfür sind unsere Initiativen im Bereich der Hybrid- und Elektrofahrzeuge oder unsere Initiativen bei Infotainment, Antriebsstrang und den fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen. Wir werden einen Plan erstellen, um diese Geschäftsbereiche in Deutschland zu erweitern. Jetzt haben wir ein Geschäftsmodell, bei dem wir eng am Kunden dran sind, und wir haben eine klare Botschaft: Wir wollen in Deutschland wachsen, weil Deutschland ein wichtiger Standort für uns ist.

Güven Kivran: Im Prinzip sind innerhalb KPIT viele Lösungen bereit auch für den Einsatz in Deutschland, aber wir haben herausgefunden, dass man eine starke Präsenz in Deutschland braucht, um diese Lösungen auf den deutschen Markt zu bringen. Diese starke Präsenz in Deutschland ist nicht nur im Marketing und im Verkauf von Bedeutung, sondern auch im technischen Bereich in Form eines starken, gut ausgebildeten Teams vor Ort. Denn die Integrierbarkeit der Lösungen innerhalb des lokalen Ökosystems und die Verfügbarkeit des lokalen Supports sind eine wesentliche Voraussetzung für die Akzeptanz der Lösungen.

Güven Kivran, KPIT: „Besonders im Bereich der weltweiten Diagnose planen wir, unser Geschäft von derzeit 6 Millionen US-$ auf einen weltweiten Umsatz zwischen 20 und 30 Millionen US-$ zu erhöhen.“

Güven Kivran, KPIT: „Besonders im Bereich der weltweiten Diagnose planen wir, unser Geschäft von derzeit 6 Millionen US-$ auf einen weltweiten Umsatz zwischen 20 und 30 Millionen US-$ zu erhöhen.“Alfred Vollmer

Wie viele neue Mitarbeiter möchten Sie in Deutschland anstellen, um diese Ziele zu erreichen?

Güven Kivran: Momentan arbeiten etwa 35 Angestellte für In2Soft in Deutschland und etwa 50 Mitarbeiter in Pune an den Diagnose-Lösungen. Unser Team in Indien wird innerhalb der nächsten zwei Jahre auf etwa 200 bis 300 Mitarbeiter wachsen. Etwa mit 50 Mitarbeiter planen wir in Deutschland – ausschließlich im Bereich der Fahrzeugdiagnose.

Diese Zahlen zeigen eine gute Balance zwischen der deutschen Präsenz und dem Offshore-Team. Für die anderen Geschäftsbereiche werden wir in ähnlichen Größen arbeiten, so dass etwa rund 200 Ingenieure für uns in Deutschland arbeiten werden. Wir wissen natürlich, dass Ingenieure derzeit auf dem deutschen Markt nur schwer zu bekommen sind. Daher werden wir viel Energie in die Schaffung dieser Teams investieren müssen. Allerdings gilt all das nicht nur für Deutschland; ähnliche Anstrengungen unternehmen wir auch in China und in Japan.

Anup Sable: KPIT hat sich verändert – und zwar von einem indischen Unternehmen mit globaler Präsenz zu einem globalen Unternehmen, das auch in Indien präsent ist. So lässt sich die Umgestaltung von KPIT am besten beschreiben. Wir wollen, dass die Leute in Deutschland glauben, KPIT wäre ein deutsches Unternehmen, dass die Amerikaner glauben, KPIT wäre ein amerikanisches Unternehmen und so weiter. Wir bauen lokal Personal auf und leisten unseren Beitrag zu dem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld.

Warum sollte ein deutscher OEM oder Zulieferer die Dienstleistungen Ihres Unternehmens nutzen?

Anup Sable: Wenn man sich die prinzipiellen Geschäftsmodelle anschaut, die in der Automobilindustrie üblich sind, dann sieht man, dass jeder für jeden arbeitet. In unseren speziellen Schwerpunktbereichen sind wir unerreicht bei der Art der Investitionen, die wir in unseren Kerndisziplinen tätigen. Wir arbeiten daher natürlich an Zukunftstechnologien. Darüber hinaus nutzt unsere lokale Präsenz in den wichtigen globalen Märkten unseren Kunden. Wir haben unsere Planung der Technologie-Roadmap, und wir haben unsere eigene F&E, um die Automobilindustrie zu verstehen.

Güven Kivran: Wir befinden uns in einer Übergangsphase: KPIT verwandelt sich von einem Dienstleistungsunternehmen in ein Unternehmen, das Technologie, Produkte und Lösungen zur Verfügung stellt. Dies bedeutet, dass wir ein sehr breites Spektrum vom reinen Beratungsprojekt bis zu komplexen Lösungen zur Verfügung stellen können. Mit etwa 2500 Ingenieuren, die ausschließlich an Automotive-Projekten arbeiten, können wir praktisch jedes beliebige Projekt übernehmen. Dabei werden Arbeiten gemäß einem sehr hohen Qualitätsstandard durchgeführt.

Anup Sable: Wir haben bereits Büros in Japan und im Rest von Europa, und wir haben auch Büros in Korea, in Asia/Pacific sowie in China. Wir bringen In2Soft auf den Weltmarkt, und wir bringen KPIT nach Deutschland.

Aus einer deutschen Perspektive sieht KPIT mehr wie ein Dienstleistungs-Unternehmen aus, aber wir sind auch ein Produkt-Unternehmen. Wir bringen aber auch ein ziemlich einzigartiges Angebot mit, weil wir unseren Kunden bei dem Integrationsprozess helfen können, falls sie ein Integrationsproblem haben.

Hierfür benötigen Sie auch spezifische Produktstrategien. Wie sieht Ihre Strategie in den Bereichen Infotainment und ADAS aus?

Anup Sable: Wir arbeiten bereits jetzt in mehreren Bereichen an ADAS, fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen. Ein gutes Beispiel für unsere aktuellen Aktivitäten sind die Kollisionsvermeidung sowie die Systeme zur Fußgängererkennung bei Nacht. Wir sind bei allen Spielarten der optischen Erkennung sehr aktiv. KPIT erledigt für große Zahl von Tier-1-Zulieferern viele systemkritische Arbeiten. Derzeit gehen wir mit fertigen Lösungen an unsere Kunden heran. Im Bereich ADAS arbeiten wir in sehr weit fortgeschrittenen Stadien.

Wie sieht es mit Netzwerken innerhalb des Fahrzeugs aus?

Anup Sable: Bereits seit mehr als sieben Jahren sind im In-Vehicle-Networking vertreten – und zwar mit unserem Network Operating System (NOS), das in mehr als 14 Modellen in ganz Europa implementiert ist. AUTOSAR ist für uns ein großes Thema, und wir arbeiten mit großem Engagement entlang der AUTOSAR-4.0-Roadmap.

Nach welchen Standards ist KPIT zertifiziert?

Anup Sable: Wir sind als Unternehmen gemäß SEI CMM Level 5 zertifiziert. Dabei entsprechen wir Auto SPICE Level 5. Im Bereich Safety haben wir eine Abteilung, die sich mit dem Standard ISO 26262 befasst und Projekte durchführt. KPIT hat bereits mit den Arbeiten gemäß IEC 61508 begonnen; das ist eine Art früher Vorfahre von ISO 26262. Derzeit arbeiten wir mit einigen Kunden an SIL2- und SIL3-Projekten. Als Unternehmen haben wir all die Mechanismen, Tools und Prozesse, um das abzudecken.

Welche Aktivitäten entwickelt KPIT in punkto Automotive Security?

Anup Sable: Wir haben bereits mit den Arbeiten Echtzeit-Verschlüsselungs-Technologien begonnen. KPIT entwickelt derzeit eine hybride Antriebsstrang-Lösung für den indischen Markt, und wir machen uns bei dieser Lösung Sorgen rund um die Themen Nachbau, Datenverfälschung etc. Daher haben wir bereits entsprechende Security-Maßnahmen implementiert. Ich denke, dass alle systemkritischen Subsysteme mit Security-Lösungen ausgerüstet sein müssen; mittlerweile kann man Safety und Security nicht mehr voneinander trennen.     

Alfred Vollmer,

: Redakteur AUTOMOBIL-ELEKTRONIK, führte das Interview.

(av)

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