Im Testlabor werden die Leitungen für ihren Einsatz im Dauerbetrieb getestet. Damit sie auch für die Industrie 4.0 fit sind.

Im Testlabor werden die Leitungen für ihren Einsatz im Dauerbetrieb getestet. Damit sie auch für die Industrie 4.0 fit sind. Igus

Wenn Industrie 4.0 funktionieren soll, muss eine Echtzeit-Kommunikation alle Ebenen der Wertschöpfungskette miteinander verbinden. Dabei sind nicht nur alle Bereiche der Fertigung, sondern auch die internen und externen Kommunikationswege betroffen –  von der Kundenanforderung über Auftragseingang, Konstruktion, individuelle Massenfertigung und schließlich der Auslieferung. In den letzten Jahren scheint sich hier Industrial Ethernet mit allen seinen Unterthemen durchzusetzen. Der Anteil installierter Ethernet-Knoten nimmt stetig überproportional zu und jeder Gerätehersteller hat heute auch Ethernet-Schnittstellen im Portfolio.

Um die Smart Factory Wirklichkeit werden zu lassen, muss sich der Anteil der Automatisierung weiter erhöhen. Das bedeutet zwangsläufig eine hohe Anzahl an Bewegungen in Maschinen. Doch gerade bei der auf Ethernet basierenden Kommunikation müssen Anwender umdenken. In der Vergangenheit konnte der Netzwerktechniker auf mechanisch relativ einfach aufgebaute Leitungen zurück greifen, die im Büro auch sicher funktionierten. In bewegten Anwendungen in der Industrie wird ihm die Verlässlichkeit fehlen. Denn diese für die feste Installation recht preiswerten Ethernet- oder auch Lichtwellenleiter-Kabel sind nicht für bewegte Einsätze konstruiert und haben daher unter diesen Bedingungen nur eine begrenzte Lebensdauer.

Ethernet-Leitungen für bewegte Anwendungen

Igus hat den Ethernet-Trend in der industriellen Anwendung vor über zehn Jahren erkannt und brachte als einer der ersten Anbieter Ethernet-CAT5- und -CAT6-Leitungen für den dauerbewegten Bereich in Energieketten auf den Markt. Inzwischen umfasst der Bereich der kupferbasierten Ethernet-Leitungen 23 verschiedene Typen, die alle für – aber nicht nur – den industriellen, dauerbewegten Bereich konstruiert sind. So gibt es beispielsweise kostengünstige Ethernet-Leitungen der Familien CFBUS.PVC mit UL/CSA-Zulassung, die für die Holz- oder Steinbearbeitung entwickelt und getestet worden sind. Oder auch die für Anwendungen in Werkzeugmaschinen entwickelten CFBUS.PUR-Typen mit öl- und hydrolysebeständigen, halogenfreien, PUR-Außenmänteln mit UL/CSA-Zulassung.

LWL-Leitung mit 2,4 oder sechs Fasern für alle Bereiche der dynamischen Ethernet-Verkablung.

LWL-Leitung mit 2,4 oder sechs Fasern für alle Bereiche der dynamischen Ethernet-Verkablung. Igus

Darüber hinaus gibt es die mechanisch stark beanspruchbaren Ethernet-Leitungen zum Beispiel für Anwendungen in Bestückungsautomaten, dynamischen Handlings, für Kühlhausapplikationen bis -35 °C (CFBUS-Familie), Roboteranwendungen im Automobilbau (CFRobot8), Hochregale mit Regalhöhen von 100 m (CFSpecial.182) oder GigE-Kameraapplikationen. Diese verschiedenen, kupferbasierten CAT5-, CAT5e-, CAT6-, GigE-, Power-over-Ethernet-, Profinet- oder Drivecliq-Leitungen, sind für unterschiedlichen dynamische Anwendungen getestet worden.

Weiter denken mit Glasfaser

Darüber hinaus können Betreiber oder Planer von neuen Anlagen mit Chainflex noch einem Schritt weiter denken: Denn gerade in der industriellen Welt sind bei kupferbasierten Leitungen immer die Themen EMV-Schutz und begrenzte Längen zu bedenken. Außerdem wird das Datenvolumen in der Zeit von Industrie 4.0 eher zu- als abnehmen. Hier lohnt es sich also, für die systemunabhängige Zukunft zu planen. So bietet Igus mit seinen LWL-Leitungen, die seit über 15 Jahren entwickelt und getestet werden, ein Programm an, womit die Smart Factory der Zukunft sicher und systemunabhängig kommunizieren kann. Denn wenn heute schon in Ballungsgebieten die ersten Privathaushalte mit Fiber-to-Home-Anbindungen ausgestattet werden, warum sollte gerade die Industrie sich mit weniger zufrieden geben?

LWL-Leitung für den dynamischen Einsatz.

LWL-Leitung für den dynamischen Einsatz. Igus

Das Programm der LWL-Leitungen, die ebenfalls für den dauerbewegten Bereich entwickelt wurden, umfasst dabei alle Bereiche der mechanischen Anforderungen. So bietet Igus mit der Serie CFLG.2EC eine kostengünstige LWL-Leitung an, für den Indoor-Bereich in Handling- oder Holzbearbeitungsmaschinen. Diese kann mit je zwei Fasern 62,5/125 oder 50/125 µm Gradientenfasern bezogen werden. Für dynamische Anwendungen in Werkzeugmaschinen, aber auch Outdoor- oder Tiefkühlanwendungen, in Hochgeschwindigkeitsdruckern oder im Reinraum ist die Familie CFLG.LB geeignet. Mit über 30 Millionen Hüben in Radien von 5xd getestet, bietet diese Leitung Lösungen mit 2,4 oder 6 Gradientenfasern.

In der Kältekammer lassen sich Tests bei Temperaturen von -40 bis 60 °C durchführen.

In der Kältekammer lassen sich Tests bei Temperaturen von -40 bis 60 °C durchführen. Igus

Alle diese Typen bieten den Vorteil, dass sich die Stecker direkt auf die aramidgeschützten Festadern crimpen lassen. Dadurch entfallen teure Aufteiler oder Spleißboxen, was die Konfektionierungskosten um bis zu 65 % verringert. Darüber hinaus bietet Igus aber auch LWL-Leitungen für den dreidimensionalen Roboterbereich an. Die erstmals 2011 vorgestellte tordierbare Lichtwellenleitung CFRobot5 ist im eigenen Testlabor mit über 27 Millionen Torsionsbewegungen bei +/-180° auf 1 m getestet worden.

Hannover Messe 2014
Halle 17, Stand H04

Rainer Rössel

ist Geschäftsbereichleiter Chainflex bei der Igus GmbH in Köln.

(mf)

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Igus GmbH

Spicher Straße 1a
51147 Köln
Germany