„Uns kommt es nicht darauf an, die Größten zu sein. Wir wollen die Besten sein“, so Manfred Wennemer, Vorstandsvorsitzender der Continental AG in einem Interview mit der Mittelbayrischen Zeitung Regensburg, veröffentlicht am 16.8.2007. Für ihn ist Continental die Messlatte, wie es sich in der Vergangenheit mit der Integration von Teves und Temic bewiesen hat. In diesem Bereich gibt es heute 10% mehr Mitarbeiter als zum Zeitpunkt des Aufkaufs. Conti ist auch damit wettbewerbfähiger geworden und konnte sich so die Übernahme von Siemens VDO leisten. Siemens VDO wäre heute vielleicht ein US-Unternehmen…
Was die Restrukturierung angeht, wird sich die Firma an den Plan von Siemens VDO halten. Details wird es erst später geben evtl. Ende des Jahres, bedingt durch die Kartellsituation. Die Überschneidungen in der Produktpalette sind nach M. Wennemer relativ klein. Es gibt zwei größere Bereiche: Interior Controls von Siemens VDO mit Body Electronics von Conti, da macht Regensburg dreimal so viel Umsatz wie Conti. Der zweite Bereich ist Power Train mit Elektronik für Getriebe und Motor.
Wer in Zukunft den Zuschlag bekommt für neue Produkte richtet sich nach M.Wennemer nach zwei Auswahlkriterien: Es kommen die zum Zuge, die ihre Ziele erreichen oder „übererreichen“ und das zweite Kriterium ergibt sich aus dem Bild, das sich aus gemeinsamen Gesprächen ergibt, und da werden auch unabhängige Personalberater gefragt sein.
Die Notwendigkeit, ein Entwicklungszentrum in China zu bauen, begründet M. Wennemer mit der Tatsache, dass Chinesen wohl kaum in Deutschland ihre Automobilelektronik entwickeln lassen. Conti ist Zulieferer für Automobilhersteller, die Autos für Westeuropa und Nordamerika bauen, muss aber den Blick erweitern auf die Bedürfnisse in China – z.B. ist mehr Kreativität gefragt für den Bau von Billigautos. Außerdem spielen auch im Entwicklungsbereich die Kosten eine Rolle.
In Zukunft wird in Regensburg das Conti-Logo das Werk schmücken, die Marke VDO bleibt aber erhalten.
