
In einer Inszenierung lies sich Elon Musk vom neuen Cybercab zur "We, Robot"-Veranstaltung durch eine Kulisse fahren, wo er es der Öffentlichkeit vorstellte. (Bild: Screenshot aus https://www.youtube.com/watch?v=TR3kadGH9o4)
Tesla beziehungsweise Elon Musk können Marketing. Obwohl der launische Milliardär vor allem mit seinem Engagement für Präsidentschaftskandidat Donald Trump für viel Kopfschütteln sorgt: Wenn Musk ein neues Produkt vorstellt, jubeln ihm die Teslianer zu. So war es auch wieder auf der unternehmenseigenenen Veranstaltung "We, robot". Dort stellte Musk unter anderem das Cybercab vorgestellt. Das Robotaxi soll – wenn es nach Tesla geht – die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, „revolutionieren“. Der vollelektrische, autonome Transporter hebt sich von bisherigen Tesla-Modellen ab und ist speziell für den Einsatz als autonomes Taxi konzipiert. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Details und technologischen Innovationen des Cybercabs.
Wann wird das Tesla Cybercab auf den Markt kommen?
Tesla plant, das Cybercab ab dem Jahr 2026 in Serie zu produzieren und auf den Markt zu bringen. Elon Musk betonte jedoch, dass er dazu neigt, optimistische Zeitpläne zu kommunizieren, sodass der tatsächliche Marktstart leicht variieren könnte. Zuvor sollen in den USA Modelle wie das Tesla Model 3 und Model Y bereits ab 2025 mit der „unsupervised Full Self-Driving“ (FSD) Technologie ausgestattet und getestet werden. Diese frühen Tests sollen dazu beitragen, die Technologie weiter zu verbessern und für die Markteinführung des Cybercabs vorzubereiten. Tesla fokussiert sich hierbei auf Märkte wie Texas und Kalifornien, um die Infrastruktur für autonomes Fahren und induktives Laden auszubauen.
Tesla Cybercab Event in 6 Minuten
Was hat Tesla noch auf der „We, Robot“-Veranstaltung vorgestellt?
Neben dem Cybercab hat Tesla weitere Neuheiten präsentiert. So zeigte Musk auch den „Robovan“, ein größeres, autonomen Fahrzeug, das für den Transport von bis zu 20 Personen oder größeren Gütern ausgelegt ist. Das Robovan soll besonders in städtischen Gebieten eingesetzt werden und eine kostengünstige Lösung für den Transport von Personengruppen oder Fracht werden. Mit einem futuristischen Design und einem bodentiefen Zugang, der speziell für Barrierefreiheit optimiert ist, setzt Tesla hier auf Flexibilität und Effizienz.
Auch der humanoiden Roboters „Optimus“ bekam eine Bühne. Dieser Roboter basiert auf derselben Technologieplattform wie die Tesla-Fahrzeuge, einschließlich Motoren, Batterien und Software. Tesla demonstrierte, wie Optimus einfache Aufgaben wie das Servieren von Getränken oder das Interagieren mit der Umgebung ausführen kann. Langfristig soll Optimus zu einem erschwinglichen Preis erhältlich sein und vielseitige Anwendungen in Haushalt und Industrie finden.
Wie unterscheidet sich das Cybercab von anderen Robotaxis?
Das Tesla Cybercab hebt sich in mehrfacher Hinsicht von anderen Robotaxis ab. Während viele autonome Fahrzeuge nach wie vor ein Lenkrad und Pedale besitzen, ist das Cybercab vollständig darauf ausgelegt, ohne menschliches Eingreifen zu fahren. In anderen Worten: Level 5, also das höchste, des autonomen Fahrens. Es verfügt daher weder über ein Lenkrad noch über Pedale. Die Idee dahinter ist, eine Art „mobile Lounge“ zu schaffen, die Fahrgästen maximale Freiheit bietet, ihre Zeit während der Fahrt produktiv oder entspannt zu nutzen. Diese Philosophie unterscheidet das Cybercab deutlich von anderen Modellen, die oft nur teilweise autonom sind oder sich auf den Transport von Passagieren in herkömmlicher Fahrgastposition konzentrieren. Zudem wurde ein „Westworld“-ähnlicher Ansatz für die Benutzererfahrung vorgestellt. Die Serienverfilmung eines Buchs von Michael Crichton zeigt eine hochentwickelte Zukunft mit künstlicher Intelligenz und Robotern. Angelehnt daran zeigte Musk eine futuristische Benutzeroberfläche im Cybercab. Fahrgäste können über einen großen Bildschirm ihre Ziele eingeben, die Route in Echtzeit verfolgen und verschiedene Fahrzeugfunktionen wie Türsteuerung und Klimaanlage steuern.
Welche Technologien sind im Cybercab besonders hervorgehoben?
Das Herzstück des Cybercabs ist Teslas fortschrittliche FSD-Technologie (Full Self-Driving), die vollständig auf einer Kombination aus künstlicher Intelligenz (KI) und visuellen Erkennungssystemen basiert. Anstatt teure Hardware wie LiDAR einzusetzen, nutzt Tesla Kameras und neuronale Netze, um die Umgebung in Echtzeit zu analysieren. Diese kosteneffiziente Technologie ermöglicht es Tesla, das Cybercab zu einem wettbewerbsfähigen Preis von unter 30.000 US-Dollar zu produzieren. Darüber hinaus sind alle Tesla-Modelle mit einem Hochleistungs-AI-Computer ausgestattet, der für die schnelle Verarbeitung von Verkehrsdaten und die autonome Navigation verantwortlich ist. Diese Kombination aus intelligenter Software und kostengünstiger Hardware unterscheidet das Cybercab von anderen autonomen Fahrzeugen, die häufig auf teurere Sensoren und Systeme setzen.
Wie wird das Cybercab induktiv geladen?
Ein Highlight des Tesla Cybercabs soll die kabellose, induktive Ladetechnologie werden. Anstatt einen herkömmlichen Ladeanschluss zu nutzen, verwendet das Cybercab eine Ladeplatte, die das Fahrzeug überfährt. Der Ladevorgang startet automatisch, ohne dass ein physisches Kabel angeschlossen werden muss. Dies bietet insbesondere in dicht besiedelten, urbanen Umgebungen einen großen Vorteil, da Ladestationen platzsparend und flexibel installiert werden können. Diese induktive Ladeinfrastruktur soll es ermöglichen, Fahrzeuge effizient und mit minimalem menschlichen Eingriff zu laden, was die Einsatzzeiten des Cybercabs maximieren und Wartungsaufwände minimieren könnte. Tesla plant, diese Technologie als Grundlage für eine breit angelegte Infrastruktur für autonome Mobilität zu nutzen.
Welche Sicherheitsfunktionen bietet das Cybercab?
Tesla hat beim Cybercab Sicherheitsmaßnahmen integriert, um Passagiere und das Fahrzeugs zu schützen. Zu den wichtigsten Funktionen gehört ein 360°-Überwachungssystem, das die Umgebung des Fahrzeugs in Echtzeit analysiert und potenzielle Gefahren erkennen soll, um rechtzeitig reagieren zu können. Zusätzlich sind die Türen des Cybercabs vollständig automatisiert und schließen sich eigenständig, um sicherzustellen, dass sie korrekt verriegelt sind und keine Passagiere versehentlich im Fahrzeug zurückbleiben. Ein Reinigungssystem sorgt dafür, dass das Fahrzeug nach jeder Nutzung desinfiziert und gereinigt wird, um einen Hygienestandard zu ermöglichen.
Offene Fragen zum Tesla Cybercab
Bei all der teslaschen Euphorie und obwohl das Unternehmen auf der „We, Robot“-Veranstaltung bereits Details zum Cybercab präsentierte, bleiben dennoch einige Fragen offen, die bisher nicht vollständig geklärt wurden, etwa diese hier:
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Welche Reichweite hat das Tesla Cybercab? Es gab keine Information zur Batteriegröße oder zur Reichweite des Cybercabs. Hier stellt sie die Frage, wie weit das Fahrzeug mit einer vollen Ladung fahren kann, insbesondere in urbanen Umgebungen, wo es hauptsächlich eingesetzt werden soll.
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Wie schnell lädt das Cybercab über die induktiven Ladepads? Zwar wurde erwähnt, dass das Cybercab induktiv geladen wird, aber es fehlen Angaben zur Ladegeschwindigkeit.
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Welche Batterietechnologie wird im Cybercab eingesetzt? Tesla hat keine Details darüber verraten, ob das Cybercab die neuen 4680-Zellen oder eine andere Batteriearchitektur nutzen wird. Diese Information wäre wichtig, um das Leistungs- und Ladeverhalten des Fahrzeugs besser einzuschätzen.
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Wie sieht es mit der Regulierung und Zulassung des Cybercabs aus? Da das Cybercab ohne Lenkrad und Pedale auskommt, ist es fraglich, wie Tesla die Zulassung für den Betrieb in verschiedenen Ländern oder Regionen erlangen will, die strenge Vorschriften für autonome Fahrzeuge haben.
- Wie sieht Teslas Plan zur Ausweitung der induktiven Ladeinfrastruktur aus? Um das Cybercab und andere autonome Fahrzeuge effizient betreiben zu können, sind viele induktive Ladepunkte erforderlich. Die Frage, ob es konkrete Pläne oder Partnerschaften gibt, um diese Infrastruktur aufzubauen, wurde nicht behandelt.
Der Autor: Dr. Martin Large

Aus dem Schoß einer Lehrerfamilie entsprungen (Vater, Großvater, Bruder und Onkel), war es Martin Large schon immer ein Anliegen, Wissen an andere aufzubereiten und zu vermitteln. Ob in der Schule oder im (Biologie)-Studium, er versuchte immer, seine Mitmenschen mitzunehmen und ihr Leben angenehmer zu gestalten. Diese Leidenschaft kann er nun als Redakteur ausleben. Zudem kümmert er sich um die Themen SEO und alles was dazu gehört bei all-electronics.de.