
(Bild: Dirk @ AdobeStock)
Gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft arbeitet die Technische Universität München (TUM) daran, batterieelektrische Lkws auch im Güterfernverkehr einsetzen zu können. Einen entscheidenden Schritt stellt dabei die Technologie des Megawatt-Ladens dar. Die ersten Prototypen wurden vor kurzem am Technologie Campus Plattling der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Ladesäule sowie der Lkw ermöglichen es erstmals, die Lkw-Batterien für 4,5 Stunden Betriebszeit aufzuladen – ohne zusätzliche Wartezeiten.
Rund 70 Prozent des Güterverkehrs, gemessen an Mengen und Strecken, finden in Deutschland auf der Straße statt – und zwar hauptsächlich mit Diesel-betriebenen Fahrzeugen. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Umweltbilanz: 40 Prozent der gesamten Verkehrsemissionen von 148 Millionen Tonnen CO2 entfallen auf den Güterverkehr. Daher arbeitet das Forschungskonsortium Nefton unter der Leitung des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik der Technischen Universität München (TUM) an den dafür nötigen technischen und infrastrukturellen Lösungen.
Das Nefton-Projekt
Das Nefton-Projekt hat den Einsatz von Elektro-Lkws im realen Logistikablauf untersucht. Dazu arbeitete das Konsortium mit vier Speditionen zusammen, um verschiedene Anwendungsbereiche – vom Verteilverkehr bis zum Fernverkehr – zu analysieren. Die Ergebnisse zeigen, dass im Verteil- und Regionalverkehr das Laden größtenteils am Standort der Spedition erfolgen kann. Der Fernverkehr ist hingegen auf ein Netz von besonders leistungsfähigen Lkw-Ladestationen an Raststätten und Autobahnparkplätzen angewiesen.
Den Ergebnissen zufolge sollten an den Kernrouten des Autobahnnetzes alle 50 km Ladesäulen installiert werden, die in der Spitze 1 MW Leistung bereitstellen und Zeitverluste durch Laden vollständig vermeiden. Die Forschenden untersuchen sogar bereits Ladeleistungen von bis zu 3 MW, was die Flexibilität im Einsatz zusätzlich steigern würde. Zudem ließen sich dann kleinere Batterien verbauen. Diese Zukunftsperspektiven sollen nun das Projekt Nefton untersuchen.
An Nefton sind neben der TUM und MAN die Konsortialpartner AVL Software and Functions, die Forschungsstelle für Energiewirtschaft , das Fraunhofer ISE, Prettl Electronics Automotive und die Technische Hochschule Deggendorf beteiligt. Gefördert wird das Projekt über den DLR Projektträger durch Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Schwerpunktthema: E-Mobility

In diesem Themenschwerpunkt „E-Mobility“ dreht sich alles um die Technologien in Elektrofahrzeugen, Hybriden und Ladesäulen: Von Halbleitern über Leistungselektronik bis E-Achse, von Batterie über Sicherheit bis Materialien und Leichtbau sowie Test und Infrastruktur. Hier erfahren Sie mehr.