
Die mit dem Update der Norm IEC 60068-2-14 eingefügten Beispielkurven führen zu einer besseren Vergleichbarkeit der Ergebnisse von Temperaturwechselprüfungen. (Bild: Weiss Technik)
Die Norm zu Temperaturwechselprüfungen IEC 60068-2-14 wurde aufgrund verbesserter Prüftechnik erneuert. Spezieller Fokus des Updates: Die Interaktion zwischen Prüfling und den Testparametern. Zusätzlich eingeflossen sind aktuelle Erfahrungswerte aus der internationalen Laborpraxis.
Prüfling steht im Mittelpunkt der Modifizierung
Das Update der Norm stellt den Prüfling in den Mittelpunkt. Denn jedes Prüfgut erwärmt oder erkaltet anders, je nach Material, Gewicht und Bearbeitung. Auch reagieren Prüflinge unterschiedlich auf die jeweiligen Testbedingungen, zeigen gesondert auftretende Verschleißprozesse und Schadensmechanismen. Anhand der eingefügten Beispielkurven und konkretisierten Toleranzen bei den Temperaturstufen können Anwender die Tests nach der neuen Norm noch genauer auswerten und die Ergebnisse besser vergleichen.
Zur Datenerhebung, also für die Messung und Live-Protokollierung des Testverhaltens, lassen sich an vielen Stellen des Prüflings Sensoren anbringen – ergänzt um Bilder von Kameras, die sich beispielsweise im Prüfraum der Weiss-Technik-Geräte befinden. Das Reiskirchener Unternehmen hat auch bei der Überarbeitung der Richtlinie mitgewirkt und die Verantwortung für das Projekt übernommen. In die überarbeitete Norm sind vor allem Anwenderwissen und Praxiserfahrungen aus Industrie, Fachverbänden und internationalen Länderkomitees eingearbeitet.

Schwerpunktthema: E-Mobility

In diesem Themenschwerpunkt „E-Mobility“ dreht sich alles um die Technologien in Elektrofahrzeugen, Hybriden und Ladesäulen: Von Halbleitern über Leistungselektronik bis E-Achse, von Batterie über Sicherheit bis Materialien und Leichtbau sowie Test und Infrastruktur. Hier erfahren Sie mehr.
Grundlegend gleichbleibende Prüfmethoden
Die Richtlinie ist primär ausgelegt auf die Entwicklung, Validierung und Qualitätssicherung von elektrotechnischen Erzeugnissen. Sie dient sowohl zur Freigabe von Bauteilen als auch zum Aufspüren und Nachverfolgen von Schadensursachen und -mechanismen. Geprüft wird durch abrupte Temperatursprung- beziehungsweise Schocktests, Rampentests mit schrittweisen Temperaturwechseln und mit Tests, bei denen Flüssigkeit statt Luft die Temperaturveränderung verursacht.
Da sich die Prüfmethodik beim Update der Norm nicht geändert hat, können Labore und Hersteller bestehende Testeinrichtungen meist weiter nutzen, je nach Prüfungsart. Für die Tests eignen sich etwa Geräte von Weiss Technik wie ShockEvent, TempEvent, ClimeEvent und LabEvent, die zum Teil ein Kälteniveau von bis zu -70 °C erreichen.