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Die im TIA Selection Tool zusammengestellte SPS-Konfiguration lässt sich für die Entwicklung des Stromlaufplanes direkt in die ECAD-Software Suite-X exportieren. (Bild: Siemens, Wscad)

Auf die Schnelle

Das Wesentliche in 20 Sek.

  • Import/Export-Funktion für TIA Selection Tool und TIA Portal
  • Bezeichnungen und Eigenschaften werden Kanal-genau übernommen
  • Änderungen Tool-übergreifend im Stromlaufplan, 3D-Schaltschaltschrankbau etc. wirksam
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"Über den Export direkt aus dem TIA Portal erhält der Elektroplaner ein feingranulares, kanalgenaues Abbild des SPS-Projekts im ECAD."
Michael Hermann, Produktmanager Suite X bei Wscad.
Michael Hermann, Produktmanager Suite X bei Wscad.
Michael Hermann, Produktmanager Suite X bei Wscad.
Michael Hermann, Produktmanager Suite X bei Wscad. Wscad

Siemens propagiert den digitalen Zwilling. Deshalb ist auch jedes Produkt digital inklusive aktualisierter Komponenten- und Materiallisten im (lizenzpflichtigen) TIA Portal abgelegt. Das Portal ist die Datenbasis für die gesamte Automatisierungsumgebung. Daneben gibt es das (kostenlose) Planungswerkzeug TIA Selection Tool, mit dem Elektrotechniker die Hardware-Konfiguration eines SPS-Projekts zusammenstellen können.

Anwender der Elektro-CAD Suite X können diese Projektdaten künftig aus beiden Tools exportieren, für ihre ECAD-Konstruktion nutzen und wieder zurückspielen. Mit den aktuellen Artikel- und Materiallisten der elektrischen Baugruppen sowie den Kennwerten der einzelnen I/O-Kanäle (Bezeichnung, Kanaltyp) lassen sich im CAD die Stromlaufpläne normgerecht aufbauen.

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Beim Import kennzeichnet das Tool neue und geänderte Elemente: Die Änderungen sind dabei mit ihren alten und neuen Bezeichnungen und Werten dargestellt. Wscad

WSCAD gibt TIA Portal den Vorzug

Empfehlenswert ist aus Sicht von Michael Hermann, Produktmanager bei Wscad, die Zusammenstellung und Konfiguration der Steuerung im TIA Portal: „Als wir die Schnittstelle entwickelt und mit dem TIA Selection Tool als auch mit dem TIA Portal gearbeitet haben, fiel uns auf, dass manche Baugruppen im Selection Tool existieren, die das TIA Portal wiederum nicht kennt.“ Deshalb erscheint es schlüssiger, die Steuerung zuerst im TIA Portal anzulegen und von dort zu exportieren.

Ein weiterer Grund für dieses Vorgehen: Da das Selection Tool lediglich die Baugruppen-Infos bereitstellt, müsste der Elektro-Planer die fehlenden I/O-Kanäle jetzt anlegen. „Dazu genügt zwar ein Aufruf der lokalen Artikeldatenbank oder der Online-Datenbibliothek wscaduniverse.com“, so Hermann. Obwohl der Aufwand nur gering ist, entfällt dieser Arbeitsschritt, wenn die Daten im TIA-Portal generiert wurden. Dann übernimmt Wscad auch die dort angelegten I/O-Kanäle. Zudem kennt das TIA Portal die Abhängigkeiten zwischen Baugruppen und den I/O-Slots. Das vermeidet falsche Platzierungen der Baugruppen bei der Planung im CAD.

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Nach dem Import der TIA-Portal-Projekte erscheinen die Elemente im SPS-Manager des CAD-Systems. Wscad

Datenaustausch in beide Richtungen spart Zeit

Zu den Aufgaben der Elektroplanung zählt das Platzieren und Verbinden aller Haupt- und Nebenelemente sowie die Dokumentation sämtlicher Klemmenpläne, Kabel-, Verbindungs- und Materiallisten. Ist der Stromlaufplan fertig, übergibt der Elektroplaner die Datei wieder zurück ans TIA Portal. Dort stehen diese zusätzlichen Informationen dann für die weitere Programmierung des Projekts zur Verfügung.

Da die ECAD-Lösung Gewerke-übergreifend arbeitet, ergibt sich zusätzlicher Mehrwert. Beispielsweise stehen auch die mit dem CAD-Modul Building Automation erfassten Datenpunkte inklusive der Angaben zu den I/O-Kanälen im TIA Portal zur Verfügung.

Der bidirektionale Datenaustausch schafft weitere Vorteile: Ändert der Programmierer im TIA Portal die Konfiguration, tauscht zum Beispiel mehrere 8-Port-I/O-Karten in eine 32-Port-Karte, dann ist diese Baugruppe beim erneuten Import in das CAD-Programm im Stromlaufplan sofort sichtbar. Auch die Materiallisten und Dokumentation werden entsprechend nachgeführt.

Auch in einem weiteren Szenario kommt der Gewerke-übergreifende Ansatz zum Tragen: Eine Änderung im Stromlaufplan wirkt sich auf den Schaltschrankaufbau aus. Wenn Elektroplaner ihrerseits Kanalbezeichnungen oder Kommentartexte ergänzen, stehen diese ebenfalls im TIA Portal zur Verfügung.

Das Zusammenspiel mit dem TIA Portal reduziert Fehlerquellen im Electrical Engineering und verkürzt Planungszeiten. Wenn Elektrokonstrukteure die Steuerung zuerst im Stromlaufplan anlegen, müssen sie hinterlegen, welche Baugruppen und wie viele Slots benötigt werden sowie die Kanalbelegung definieren. Dabei prüft die ECAD-Software nicht, ob der Port einer I/O-Karte überhaupt das jeweilige Signal verarbeiten kann. Es kann also passieren, dass Inkonsistenzen beim Überspielen der Daten das TIA Portal auftreten, die erst beim Import auffallen und dann eliminiert werden müssen.

Solche zeitraubenden Überraschungen sind ausgeschlossen, wenn die ECAD-Software die im TIA Portal vorab angelegten I/O-Ports übernimmt.

Hans-Thomas Walker

ist Geschäftsführer walkerbretting in Stuttgart.

(sk)

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