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(Bild: Yamaha)

Die spielt bei dieser industriellen Revolution eine führende Rolle: nicht nur, dass die Industrie 4.0-Instrumente hier produziert werden – vom kleinsten intelligenten Sensor über Internet-Infrastrukturen bis zu Hochleistungs-Cloudservern – auch die moderne Inline-Automatisierung ist eng verbunden mit leistungsfähigen Softwareanwendungen zur Implementierung der sich ständig in Richtung höherer Produktivität weiter entwickelnden intelligenten Fertigung.

Es geht um Daten

Bei modernen EMS-Dienstleistern existiert die herkömmliche Trennung zwischen Produktions- und Bürobereich kaum mehr, da immer mehr Fertigungsdaten erfasst und analysiert werden, um anhand neuer Erkenntnisse Effizienz, Qualität und Produktivität weiter zu steigern. Die Daten müssen zunächst direkt an der Produktionslinie erfasst werden. Eine sofortige Analyse unterstützt das Echtzeit-Management der Linie. Die Informationen werden zusätzlich an die Back-Office-Systeme und die Cloud-Anwendungen weitergeleitet, um langfristige Tendenzen zu erkennen und zu analysieren, wie sich die Produktion strategisch weiter verbessern lässt.

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Die nach der Bestückung durchgeführte 2D-AOI-Inspektion kann ihre Ergebnisse mithilfe der Software an den Drucker und die Bestücker zurückmelden. Yamaha

Die Produktionslinie kann Automaten wie oder , Bestücker und automatisierte optische Inspektionssysteme () miteinander verbinden, wobei die einzelnen Komponenten von unterschiedlichen Herstellern stammen können. Es existieren zwar Industriestandards, die eine elementare Kommunikation zwischen den Maschinen erlauben, diese Schnittstellen zwischen den Anlagen unterschiedlicher Hersteller können jedoch meist den umfassenden Informationsaustausch nicht bewerkstelligen, der für eine intelligente Fertigung erforderlich wäre. Selbst wenn das gesamte Equipment vom gleichen Hersteller stammt, gibt es große Unterschiede bezüglich der Eignung für die intelligente Fertigung zwischen diesen Herstellern.

Modular aufgebaut

Yamaha Motor IM ist eine Subdivision der Yamaha Motor Corporation. Die SMT-Bestückmaschinen sind im Markt bekannt für ihr modulares Konzept, das es ihnen ermöglicht, mit dem Trend zu immer kleineren und komplexeren elektrischen und elektronischen SMT-Bauteilen Schritt zu halten.

Die Art der Daten-Organisation ist kritisch und einige Hersteller haben Datenstrukturen entwickelt, die sich gut dafür eignen, Analyse-Softwarepakete direkt mit detaillierten Informationen zu versorgen. Yamaha Motor Intelligent Machines hat eine eigene Spezifikation für die Maschine-zu-Maschine-Schnittstelle () entwickelt, die einen umfassenden Echtzeit-Datenaustausch zwischen den SMT-Automaten einer Linie ermöglicht. Darüber hinaus wurde ein Softwarepaket geschaffen, das diese Daten erfasst und analysiert. Erprobt über einige Produktgenerationen steht es jetzt SMT-Baugruppenherstellern für die Weiterentwicklung ihrer Produktion in Richtung einer intelligenten Fertigung zur Verfügung.

Nahtlose Verknüpfung von Unternehmenswerten

Yamaha QA Option ist eine dieser Software-Anwendungen, die auf der Linie ausgeführt wird. Sie vergleicht die AOI-Daten (Automatische Optische Inspektion), die nach der Bestückung ermittelt werden, mit den Daten des Dispensers/Druckers und des Bestückers und führt jeden Bestück- oder Lotpastenfehler auf einzelne Bestücker-Nozzeln oder Schablonenaperturen zurück. Benachrichtigungen werden auf dem Bildschirm dargestellt oder mittels Yamahas Mobile Judgement-Software auf das Smartphone des verantwortlichen Mitarbeiters gesendet, der entsprechende Abstellmaßnahmen einleiten kann und somit die Qualität der Produkte und die Produktivität verbessert. Die erfassten Informationen werden auch zur Steuerung einer vorbeugenden Wartung genutzt, die inzwischen als wichtiges Element der intelligenten Fertigung betrachtet wird.

Das Rüsten unterstützen

Darüber hinaus hat Yamaha die Factory-Software-Suite Y.FacT mit den Schwerpunkttools Rüstung, Überwachung und entwickelt. Durch die Unterstützung des Rüstvorgangs erleichtert das S-Tool die Verwaltung des Produktionsmaterials, das ansonsten leicht zu lange gelagert werden könnte und so seine optimale Verarbeitbarkeit verlieren würde. Die automatische Überwachung der Lagerzeit und -bedingung stellt sicher, dass kein ungeeignetes Material in Produkte verbaut wird. Durch Protokollierung von Daten wie , Lotpastentyp und die Identitäten der und Bauteilrollen hilft das S-Tool, Fehler zu vermeiden und die Produktqualität zu verbessern. Beim Bestücken von LED-Beleuchtungen verhindert das Prüfen der Barcodes zu LED-Helligkeit, Farbtemperatur und Beleuchtungsmuster, dass Baugruppen bestückt werden, deren Bauteile nicht eng genug selektiert sind. Das Tool kann auch mit jedem Bauteil-Lagerturm kommunizieren und anhand der Informationen der Maschinen über aktuelle Bauteil-Restmengen Rollen- und Feederwechsel rechtzeitig koordinieren und so Stillstände minimieren.

Überwachungseinrichtungen in jeder Linie und im gesamten Werk, die mit dem M-Tool verbunden sind, ermöglichen es über eine Web-basierte Schnittstelle, detaillierte Informationen über die Systeme, wie beispielsweise Effizienz oder Pickup-Raten, in Echtzeit zu ermitteln. In einem nächsten Schritt werden die Daten automatisch konsolidiert und in Reports gespeichert und/oder zur Analyse an übergeordnete Cloud-Anwendungen übergeben.

Die Traceability-Anwendung T-Tool protokolliert für jede einzelne Baugruppen-Identität die sowie die Bauteil-Daten zu jeder bestückten Position auf der Leiterplatte. Das ist ein Bereich, in dem die zugrundeliegende Datenstruktur des SMT-Equipments die Verarbeitung der Informationen auf Bauteilebene entscheidend beeinflusst. Yamahas selbst entwickelte Datenstruktur bildet die Basis, um sowohl Bauteil-Seriennummern als auch Positionsdaten und die Seriennummern der Leiterplatten aufzeichnen zu können und diese Informationen dann in eine Traceability-Datenbank zu übertragen. Diese Datenbank steht für zahlreiche Zwecke zur Verfügung. So lassen sich Lagerbestände und Materialien entlang der Produktionskette verfolgen, um die Materialbeschaffung für die Just-in-Time-Bestückung zu erleichtern, die Einhaltung von Kundenanforderungen nachzuweisen oder die Herkunft der Bauteile zu verifizieren.

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Die übermittelten Daten ermöglichen die unmittelbare und präzise Analyse der genauen Fehlerursachen. Yamaha

Diese Softwarepakete nutzen die Fähigkeit des umfassenden Informationsaustauschs zwischen den verbundenen SMT-Maschinen einer Linie oder denjenigen des gesamten Werks. Ausgeklügelte Kommunikationsfähigkeiten sorgen dafür, dass das Equipment schon jetzt vorbereitet ist, die Einführung zukunftsweisender, intelligenter Fertigung zu unterstützen, die die datengestützte Überwachung und Steuerung auf ein neues Niveau hebt.

M2M-Kommunikation immer wichtiger

Die Branche ist im Aufbruch in Richtung intelligenter Fertigung, um den Weltmarkt mit hochwertigen Produkten zu wettbewerbsfähigen Preisen zu beliefern. Die Forderung des Marktes nach einer Vielzahl von Produktvarianten für die Individualisierung der Produkte profitiert stark von der Flexibilisierung durch Fertigungsintelligenz. Die intensive Kommunikation der Maschinen untereinander ist der Schlüssel, um Daten für die Leistungsanalyse zu extrahieren. Die Kommunikation der erforderlichen Maßnahmen ermöglicht schnelle und effiziente Anpassungen. Wo geeignete Maschinen-Schnittstellen bereits vorhanden sind, ermöglichen bewährte Software-Werkzeuge für Rüstung, Überwachung und Traceability sehr enge Verbindungen zwischen Fertigung, Fertigungsplanung und Management und beschleunigen so die Umstellung der Elektronik-Hersteller auf intelligente Fertigung.

Oumayma Grad

Marketing Communications Manager, Yamaha Motor Europe

(hw)

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