Viele Anwendungsvorteile machen das AS-i-Prinzip zu einer kostengünstigen Stand-alone-Lösung oder Erweiterung eines bestehenden Systems. Der geringe Implementierungsaufwand resultiert aus der problemlosen Planung, der einfachen Montage, der hohen Diagnosefreundlichkeit mit genauer Fehlerlokalisation und der einfachen Wartung. Dazu kommen die großen Freiheitsgrade hinsichtlich der Netztopologie, die Widerstandsfähigkeit auch in rauen Arbeitsumgebungen, die Modularität und ihre problemlose Verknüpfung mit höheren Bussystemen. AS-Interface ist als nach oben offener Standard auf Kompatibilität ausgelegt und beschert in der Gesamtkostenbetrachtung Vorteile. Denn Anwender sparen Zeit und Kosten bei Erstinstallation, Nachrüstung oder Umbau der Anlage sowie Wartungen. Außerdem benötigen Anwender weniger Hardware.

Installationszeit verringern

Die Sensoren und Aktoren lassen sich leicht verkabeln. Verwendet wird ein gelbes, zweiadriges, ungeschirmtes Flachkabel mit verpolungssicherer Profilierung, um Energie und Daten zu übertragen. Die Kombination des AS-Interface-Kabels mit den Flachbandklemmen und den M12-Verbindungsleitungen spart Zeit bei der Installation. Durch die Piercing-Technologie lassen sich an beliebigen Positionen bis zu 62 Standard- oder 31 sicherheitsrelevante Geräte auch in Mischbestückung nach dem Plug-and-Play-Prinzip anstecken. Die Piercing-Technik ermöglicht außerdem ein problemloses Nach- und Umrüsten des Sicherheitskreises durch einfaches Aufstecken einzelner Slaves. Die Schutzart des Kabels bleibt dabei bestehen. Der AS-Interface-Master als selbständiges Gateway zu höheren Bussystemen (zum Beispiel Profibus) kontrolliert den Bus und fragt mit zyklischem Polling die Busteilnehmer ab.

Einfach von standard zu sicher

Der Sicherheitsmonitor macht aus dem AS-Interface einen Sicherheitsbus. Dieser überwacht die Kommunikation der sicherheitsrelevanten Slaves mit dem Master. Sobald der Sicherheitsmonitor erkennt, dass ein Sicherheitsslave schaltet oder einen Fehler entdeckt, schaltet er bis zu 16 Freigabekreise ab. Sofern bereits ein AS-Interface-System besteht, lässt sich durch integration eines Sicherheitsmonitors und entsprechender Slaves ein sicherheitsgerichtetes System einfach aufbauen.

Die sicherheitsgerichtete Applikation wird über das Programm Asimon erstellt und in den Monitor geladen. Die Programmierung unterliegt der einfachen Drag-and-Drop-Technik.  Dies ermöglicht eine problemlose Planung und Dokumentation, da komplexe Verdrahtungsunterlagen durch übersichtliche Busstrukturen abgelöst sind und nur wenige Stromlaufpläne gezeichnet werden müssen. Änderungen während der Inbetriebnahme oder im späteren Betrieb der Anlage lassen sich einfach im Programm durchführen. Da weniger Komponenten wie Sicherheitsrelais, Klemmkästen, Verschraubungen, Klemmen, SPS-I/Os und Kabel benötigt werden, wird auch weniger  Platz in Schaltschrank, Schleppkette und Maschine in Beschlag genommen.

Des Weiteren sorgen weniger Bauteilen für weniger Fehlerquellen und damit für weniger Ausfällen als bei der Parallelverdrahtung. Im Fall einer Betriebsstörung lässt sich die Quelle rasch ausfindig machen und ein Defekt ohne Messtechnik oder Schaltplan beheben, wodurch sich kostspielige Stillstandszeiten einer Anlage verringern. Die hohe Integrationsfähigkeit in andere Netze erleichtert außerdem den modularen Aufbau von Automatisierungsnetzen. Durch Gateways ist eine Ankopplung an Profibus, Profinet, Ethernet, Powerlink, Ethercat, Canopen, Devicenet, Modbus und Master für Allen-Bradley Controllogix ohne Probleme möglich. Dies ermöglicht den Aufbau von AS-i-Systemen in allen erdenklichen Branchen, von der Automatisierungstechnik über die Prozesstechnik, Schiffsbau und Nutzfahrzeuge bis hin zur Gebäudetechnik. AS-Interface ist standardisiert nach EN 50295 und IEC 62026-2.

AS-Interface aus einer Hand

Das Bernstein-Portfolio bietet von den Schaltern über den Master mit Gateway bis hin zu Anschlussboxen auch Netzteile, Sicherheitsmonitore, Handprogrammiergeräte und weitere Zubehörteile. Somit ist das Unternehmen in der Lage, ein komplettes Sicherheitssystem anzubieten. Zu den im Programm befindlichen Sicherheitsslaves gehören Standard-Sicherheitsschalter, Sicherheitsschalter mit getrenntem Betätiger oder mit Zuhaltung, Sicherheitsschalt-Scharniere, Seilzugschalter, berührungslose Sicherheitssensoren auf RFID-Basis, Magnetschalter sowie Not-Aus-Schalter.

Mit dem SHS3 bietet das Unternehmen nach eigenen Angaben das einzige auf dem Markt befindliche Schaltscharnier, das AS-i-Safety-at-Work-fähig ist.  Wie beim Standardscharnier kann der Anwender den Schaltpunkt, nachdem er ihn eingestellt hat, mit der integrierten Feinjustage optimieren. Auch bei einem Anlagenumbau lässt sich der Schaltpunkt mit einem Wechselkit wieder neu definieren.

Die in den Komponenten integrierten AS-Interface-Schnittstellen ermöglichen kleine Bauformen. So ist der Kleingrenztaster Ti2 nach Herstellerangaben der einzige AS-Interface-fähige seiner Klasse auf dem Markt.

Der AS-i I88 gemäß EN 50047 ist ein Positionsschalter für Standardschalter. Sowohl das Gehäuse als auch der Deckel sind aus glasfaserverstärktem Thermoplast. Der Deckel verfügt über LEDs zur Statusanzeige des AS-i-Slaves und -Busses. Er hat außerdem die Schutzart IP65 gemäß EN 60529.

Auch der Sicherheitsschalter mit Zuhaltefunktion (SLK) ist mit einer AS-Interface-Schnittstelle ausgestattet. Der Sicherheitsschalter ist sowohl mit Magnet- als auch mit Federkraft-Verriegelung als Safety-at-Work-Variante erhältlich. In der AS-Interface-Ausführung werden über zwei LEDs der Status des Betätigers und der Zuhaltung angezeigt. Alternativ können die LEDs durch die SPS angesteuert werden. Auch hier sind alle Betätiger aus dem Standardprogramm erhältlich.

Der AS-i SK mit getrenntem Betätiger zur Überwachung von Türen und Hauben ist ein Schalter der Bauart 2. Das Gehäuse und der Deckel sind aus glasfaserverstärktem Thermoplast. Im Deckel sind LEDs zur Statusanzeige des AS-i-Slaves und -Busses integriert. Auch er verfügt über die Schutzart IP65 gemäß IEC/EN 60529.

Wie auch in der Standardausführung sind die AS-Interface-Varianten des Seilzugschalters SRM mit der Schnellanschlusstechnik Quick Fix ausgerüstet, welche die Montagezeit des Seils verringert. Je nach Ausführung sind Seillängen bis zu 75 m möglich.

Der CSMS (Contactless Safety Monitoring Sensor) ist ein berührungsloser Sicherheitssensor mit dynamisch codierter Signalübertragung auf RFID-Bsis für AS-Interface Safety at Work. Der Sicherheitssensor erreicht in Verbindung mit dem AS-Interface-Safety-at-Work-Sicherheitsmonitor den Performance Level e, EN 13849-1.

Die AS-i Magnetschalterfamilie, bestehend aus CSMS Reed, MAK 42 und MAK 52, kombiniert die Vorteile der Magnetschalter, wie codiertem Betätiger und hohe Betätigungszahl, mit denen von AS-i Safety at Work. Das Gehäuse der Not-Halt- und Leuchtdrucktaster ist speziell auf 40-mm-Profilschienen ausgelegt und mit einem dafür entwickelten Montagekonzept ausgestattet. Eine Anwendung ist aber auch außerhalb der Profilschienen möglich. Mit den Bedienelementen lassen sich Start, Freigabe und Anforderungstaster dezentral an das AS-i-System anschließen. Die zweifarbig beleuchteten Taster können den Prozessstatus anzeigen. Mit diesen AS-i-Lösungen können die benötigten Funktionen genau dort platziert werden, wo sie benötigt werden.

In Programm befinden sich ebenfalls Sicherheitsmonitore mit zwei integrierten und bis zu 14 externen Freigabekreisen, Master mit Profibus Gateway (Gateways unter anderem für Profinet, Ethernet, Powerling, Ethercat, Canopen) und Netzteil mit bis zu 4 A. Darüber hinaus gehören verschiedene Zubehörkomponenten zum Portfolio, um ein AS-Interface-öSystem aufbauen zu können.

Marcus Scholz

: Produktmanager bei der Bernstein AG in Porta Westfalica.

(mf)

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