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(Bild: Texas Instruments)

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Tabelle 1: Angaben zum Einschwingverhalten des TPSM84A21. Texas Instruments

Das Einschwingverhalten gehört zu denjenigen Merkmalen eines Moduls, die sich am schwierigsten mit ein paar Schlagworten auf der ersten Seite eines Datenblatts beschreiben lassen. Dies veranlasst die Hersteller häufig, ihrem Produkt ein „ultraschnelles Einschwingverhalten“ oder Ähnliches zu attestieren. Genau genommen bedeutet eine solche Aussage gar nichts. Bei empfindlichen digitalen Verbrauchern reicht es nicht aus zu wissen, dass das Einschwingverhalten eines Bausteins ultraschnell ist. Wichtig wäre eine Information darüber, wie weit die Über- oder Unterschwinger der Ausgangsspannung reichen und wie lange es dauert, bis sich die Spannung stabilisiert. Indem Sie sicherstellen, dass die im Datenblatt zugrunde gelegten Prüfbedingungen wie in Tabelle 1 gezeigt weitgehend mit den Verhältnissen der realen Anwendung übereinstimmen, lassen sich die Eigenschaften des Bausteins in einem System auf einfache Weise beurteilen.

Das Lastsprungverhalten eines Moduls steht außerdem in engem Zusammenhang mit dessen Ausgangskapazität. An dieser Stelle stellt sich wieder die Frage nach der Modulintegration. Selbst bei Modulen mit integrierten Kondensatoren können die Daten im Übergangszustand unter die Werte bei idealen Bedingungen zurückfallen, wenn die Ausgangskapazität groß ist. Große Kapazitäten können ein attraktives Einschwingzeit-Diagramm ergeben, machen die Stromversorgung allerdings auch unhandlich groß. Solange dies nicht ausdrücklich angegeben ist, sollte nicht davon ausgegangen werden, dass die Diagramme im Datenblatt unter „typischen Anwendungsbedingungen“ zustande gekommen sind.

Ähnlich anspruchsvoll

Eine knappe Abhandlung zum Thema Wirkungsgrad kann ähnlich anspruchsvoll sein. Gegenüber anderen Datenblatt-Angaben hat der Wirkungsgrad allerdings den Vorteil, dass ein Wirkungsgrad-Diagramm wie in Bild 1 oft auf der ersten Seite des Datenblatts erscheint. Angesichts der umgehenden Verfügbarkeit so vieler Datenpunkte ist es wesentlich unwahrscheinlicher, dass Modulhersteller versuchen, die Leistungsfähigkeit ihres Bausteins zu schönen. Dennoch ist in einigen Situationen Vorsicht geboten.

Bei Wandlern mit variabler Schaltfrequenz etwa hat die Frequenz, mit der der Baustein arbeitet, großen Einfluss auf den Wirkungsgrad. Es muss darauf geachtet werden, dass es Daten für die eigenen Betriebsbedingungen gibt. Auch über den Eingangs- und Ausgangsspannungsbereich des Moduls hinweg kann der Wirkungsgrad stark variieren. Auf der ersten Seite erscheint natürlich nur die attraktivste Kurve, also sollten unbedingt Informationen über die Performance des Produkts unter allen Einsatzbedingungen eingeholt werden, um ein vollständiges Bild zu erhalten.

 

Kelvin Odom

Product Marketing Engineer für DC/DC-Wandler, Power Management Gruppe, Texas Instruments

(ah)

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