Mittlerweile kommen elektrische Servolenkungen (EPS, Electric Power Steering) von Nexteer bereits seit über einem Jahr auch in amerikanischen Pickup-Trucks zum Einsatz, berichtet Paul Poirel, Automotive Chief Product Engineer für Europa bei Nexteer, um dann zu ergänzen: „Die 12-V-Servolenkungen von Nexteer unterstützen den Fahrer mit Kräften von über 15 kN. Diese Technologie kommt zum Beispiel im 2011er Ford Mustang Muscle Car zum Einsatz.“ Außerdem biete EPS viele Vorteile: „Im Vergleich zu einer hydraulischen Servolenkung spart eine elektrische Servolenkung etwa 8 g CO2/km; das entspricht einer Gewichtsreduktion von 200 kg“, erklärt Paul Poirel. „Bei einer hydraulischen Servolenkung dauert das Finetuning der Lenkung 8 Monate, aber bei einer EPS benötigt man nur eine Woche und einen Laptop.“

Die hierfür erforderlichen Gleichstrommotoren hat Nexteer selbst entwickelt, lässt diese aber von einem externen Motorhersteller fertigen. „Durch den Einsatz von Seltene-Erden-Magneten erzielen wir ein hohes Drehmoment bei kleinem Volumen“, führt Paul Poirel weiter aus. Bei den Verbindungen setzt Nexteer auf das Löten, „weil wir so eine bessere Kontaktierung erzielen als bei den mechanischen Verbindungen, die wir zuvor hatten“.

Nach Angaben von Paul Poirel ist Nexteer auch in der Lage, unter Nutzung des CAN-Busses die Wegfahrsperre im EPS zu integrieren. Noch ist die Lenkung vollmechanisch vom Lenkrad bis zu den Rädern realisiert, aber schon bald besteht wohl die Möglichkeit, die mechanische Kette zu unterbrechen: „2014 könnte das vollautonome elektrische Lenken in der Serienproduktion sein, wenn die OEMs sich jetzt dafür entscheiden würden, diese Systeme zu nutzen.“

Paul Poirel (Nexteer): „2014 könnte das vollautonome elektrische Lenken in der Serienproduktion sein, wenn die OEMs sich jetzt dafür entscheiden würden, diese Systeme zu nutzen.“

Paul Poirel (Nexteer): „2014 könnte das vollautonome elektrische Lenken in der Serienproduktion sein, wenn die OEMs sich jetzt dafür entscheiden würden, diese Systeme zu nutzen.“Nexteer

Gerüstet für 48 V

Für das neue 48-V-Bordnetz sieht sich Nexteer Paul Poirel zufolge bestens gerüstet: „Wir sind bereits seit 1999 auf diesem Gebiet aktiv und haben an mehreren Demo-Fahrzeugen mitgearbeitet. Von daher sind wir bereit.“

Im polnischen Tychy hat Nexteer beispielsweise diesen Sommer das dreimillionste EPS-System für Fiat gefertigt, wobei 60% der polnischen Nexteer-Produktion an Fiat gehen. Der italienische Autohersteller produziert in Polen täglich über 2000 Autos, und erst kürzlich verließ der zweimillionste Panda das polnische Werk.

Den deutschen Kunden steht jetzt seit März diesen Jahres neben dem Nexteer-Büro in Rüsselheim auch ein neu gegründetes Customer Service Center in München zur Verfügung. Zur Kernmannschaft in München gehören neben dem technischen Manager Jeff Zuraski, der zuvor am Global R&D Center des Unternehmens in Michigan/USA arbeitete, auch der deutsche Marketing Director Arne Becker.

(av)

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