Übertragung mit 100 GBit/s ist über symmetrische Kupferleitung wirtschaftlich sinnvoll.

Übertragung mit 100 GBit/s ist über symmetrische Kupferleitung wirtschaftlich sinnvoll. (Bild: Leoni)

Das auf Kabel und Kabelsysteme für die Automobilbranche und weitere Industrien spezialisierte Unternehmen Leoni hat nachgewiesen, dass Geschwindigkeiten von bis zu 100 GBit/s bei der industriellen Datenübertragung durch Kupferkabel realistisch sind. Als Partner in einem vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) geförderten Forschungsprojekt konnte das Unternehmen nachweisen, dass ein Technologiesprung möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist.

Die Megatrends Big Data, Cloud Computing, Industrie 4.0 und das Internet der Dinge verändern nachhaltig die Produktions- und Dienstleistungslandschaft. Dabei erfordern die wachsende Bedeutung des Internets und die rasant steigenden Datenmengen in Rechenzentren und Speichernetzwerken neue Übertragungstechnologien. Derzeit ist ein Datentransport von maximal 10 GBit/s über 100 m Kupferdatenkabel möglich. Eine Steigerung auf zunächst 25 GBit/s beziehungsweise 40 Gbit/s über 30 m Kupferdatenkabel ist Bestandteil eines internationalen Normierungsprojektes. Der Geschäftsbereich Datacom von Leoni konnte zusammen mit seinen Partnern nunmehr aufzeigen, dass Datenraten von 100 Gbit/s über 4-paarige symmetrische Kupferverkabelungssysteme nicht nur technologisch realisierbar sondern auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorteilhaft sind.

Leoni entwickelte im Rahmen des Forschungsprojekts Datenkabelmodelle zur Einbindung in das 100-GBit/s-Übertragungssystem. Die in dem Vorhaben gewonnenen Erkenntnisse sind die Basis für die Entwicklung neuer Kabeltechnik und zukunftsweisender Lösungen für die nächsten Generationen von Ethernet-Komponenten.

An dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten und auf rund zwei Jahre angelegten Projekt wirkten neben Leoni auch Harting Electronics und die Hochschule Reutlingen (Prof. Dr. Albrecht Oehler) mit. Die Harting Technologiegruppe mit Sitz im westfälischen Espelkamp bringt dabei ihr Know-how im Bereich Steckverbindertechnik und Vernetzungslösungen im Industrie- und Automatisierungsumfeld ein, während die Hochschule Reutlingen auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik sowie Informationssysteme forscht.

(av)

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