Die HD-Hybridkamera von Elbex (Bild 1) erfüllt neben besten technischen Daten alle Ansprüche an flexiblen Einsatz, dazu trägt auch die Vielzahl von Schnittstellen bei. Das Blockschaltbild der Kamera zeigt Bild 2. Bild 3 zeigt die Hauptplatine und Bild 4 die Sensorplatine mit dem CMOS-Sensor.

Das vom Objektiv (mit 1/3-Zoll-Standard-C-Mount) aufgenommene Bild gelangt über einen OLPF-Filter (Optischen Lowpass-Filter) zum Image-Sensor, ein 1/3-Zoll-Panasonic-Progressive-Scan-CMOS-Sensor mit 2,1 Mega Pixel und einer minimalen Empfindlichkeit von 1 lux (Blende 1,2) bei Tag beziehungsweise 0,5 lux (Blende 1,2) bei Nacht. Die maximale Auflösung beträgt 1994 x 1092 Pixel. Der Ausgang des Sensors liefert ein LVDS-Signal an den LVDS-Eingangsschaltkreis auf dem Image-Signal-Prozessor EN773 von Eyenix (auf der Unterseite der Hauptplatine), einem koreanischen Hersteller von analogen CCD- und HD-CMOS-ISPs. Nach Vorverarbeitung des Signals (mittels WDR = Wide dynamic range, DNR = Digital noise reduction, AE = Auto exposure, AWB = Automatic white balance und AGC = Automatic gain control) erfolgt die Videocodierung und weitere Aufbereitung in zwei Prozessoren (Y und C), die einmal nach einkanaliger DA-Wandlung ein analoges Videosignal (Composite NTSC, PAL) liefern und zum anderen einen Videostream für HD-SDI-Monitore (HD-SDI ist eine digitale, serielle Schnittstelle, primär zur Übertragung von unverschlüsselten und unkomprimierten Videodaten über das Koaxialkabel).

Das digitale Interface des EN773 liefert ein digitales Videosignal im YCbCr 4:2:2 8/16 Bit Format. Dieses gelangt zum 16-Bit-Video-Frontend des TMS320DM368, einem digitalen Da Vinci- Videoprozessor von Texas Instruments, dessen Herz ein ARM926-Prozessor ist, der mit 433 MHz getaktet wird. Der TMS320DM368 vollführt eine ganze Reihe an Codier-, Decodier- und Videoqualitätsfunktionen. Dabei wird der ARM-Core von zwei weiteren Image-Coprozessoren (HDVICP und MJCP – nicht im Blockschaltbild gezeigt) unterstützt.

On-Chip befinden sich auf dem TMS320DM368 DDR2 folgende Speicherorganisation (LittleEndian): 16K-Byte Instruction Cache, 8K-Byte Data Cache, 32K-Byte RAM und16K-Byte ROM. Das externe DDR DRAM hat 1 GB.

Umfangreich sind die Kommunikationsschnittstellen der Kamera, die der Videoprozessor bereitstellt. So gibt es ein Ethernet 10/100 PHY (in Bild 3 sind die Ethernet-Übertrager TRC1102 von Trxcom/Shenzhen-China zu sehen), einmal USB 2.0 für WiFi-Verbindungen oder Vor-Ort-Aufzeichnungen sowie I/Os für Audio (G711; 8 kHz, AAC: 32 kHz, 1 x Line-in, 1 x Line-out) und ein Relaisausgang zur Ansteuerung über kostenlose VMS (Video Management Software). Hinzu kommt noch ein Slot für eine Micro-SD-Karte und ein Eingang für ein Sensorsignal (potentialfreier Schließkontakt, zur weiteren Verwendung in der VMS).

Da es für alle diese Schnittstellen auf der rückseitigen Anschlussplatte eng wir (Bild 5), stehen über eine RJ45-Buchse weitere Signale bereit (Sensoreingang, Relaiskontakt, RS-485, Analog-Video-out).

Die Stromversorgung der Kamera erfolgt über den Ethernetanschluss. Der PoE-Controller erzeugt daraus 12 V, aus denen die nachfolgende Stromversorgungsschaltung die Systemversorgung der Kamera sicherstellt (1,35 V, 1,8 V, 3,3 V und 5 V).

Die Kamera liefert 2.1 Mega Image (1080p /30; 720p /60) über Koaxialkabel als unkomprimierten HD-Digitalstream (HD-SDI). Sie verfügt über ICR für Tag- und Nachtbetrieb, digitalen Zoom und 16 Block Motion Object Detection. Kompressionstypen sind unter anderem H.264 mit einstellbarer Framerate und Auflösung kompatibel mit ONViF- und Milestone-Xprotect-Software. Die Kamera bietet außerdem Wi-Fi-Übertragung sowie lokale Aufnahme auf Micro SD Card beziehungsweise USB sowie Remote Recording durch SMS (Storage Management Software).

Die in Deutschland entwickelte HD-Hybridkamera gibt es zumPreis von 450 Euro inklusive Wifi und PoE bei Elbex.

Siegfried W. Best

ist freier Autor.

(ah)

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