Bauteiltesteinheit

Bauformgrößen mit nur einem Tester vermessen. (Bild: Fritsch)

Die Notwendigkeit, den exakten Wert eines Bauteils zu dokumentieren, ist allgegenwärtig. Sei es eine 100-prozentige Kontrolle bei hochwertigen Bestückungsaufgaben, wie im medizinischen Bereich und bei der Raumfahrt, oder aber auch das Tracen einer neu angebrochenen Bauteilcharge. Für genau diesen Anwendungsfall bietet sich eine Teststation an.

Aufbau der Teststation

Die Teststation verfügt über zwei Kontaktflächen, die für eine stabile Messung der Bauteilwerte bis 0201 sorgen. Der Vorteil der speziell entwickelten Kontaktflächen liegt darin, dass verschiedene Bauformgrößen mit nur einem Tester vermessen werden können und leichte Toleranzen der Bauteilabmessungen ausgeglichen werden. Nach Aufnahme des Bauteils aus dem Feeder und Vorzentrierung wird dieses auf die Kontaktflächen gelegt und durch „nicht leitende“ Bestückwerkzeuge zur Messung fixiert. Je nach Einstellung in der Software folgt die Maschine nun automatisch der definierten Teststrategie.

Teststrategien

Je nach Anwendungsfall kann der Einrichter zwischen verschiedenen Teststrategien wählen. Die Strategien unterscheiden sich durch die Häufigkeit der Messungen und die Reaktionen auf die Messergebnisse. Die Anzahl der gemessenen Bauteile kann von vollständiger Messung aller Bauteile bis zur Messung jedes n-ten Bauteils eingestellt werden. Steht das Softwaremodul „Rüstkontrolle“ zur Verfügung, ist zusätzlich nach jedem Rüstvorgang eines Bauteils eine Anzahl an Messungen einstellbar. Für die Reaktion auf das Messergebnis kann zwischen den Optionen „Verwerfen“ und „Protokollieren“ gewählt werden. Somit kann der Bediener wählen, ob ein Bauteil, das die zulässige Toleranz überschreitet, verworfen oder trotzdem platziert und nur dessen Wert protokolliert werden soll.

Bauteilwert

In der Software steht für jedes Bauteil eine Spalte „Wert“ zur Verfügung. Dieser Eintrag wird für die Messung verwendet. Die Software ist in der Lage, die einzelnen Werte in dieser Spalte zu interpretieren: „4k7“, „10p“, „2,3M“ – aus diesen Zeichenketten lassen sich die Sollwerte ermitteln. Zusätzliche Einstellungen wie die zulässige Messtoleranz können ebenfalls hier Bauteil-bezogen festgelegt werden. Somit sind die Werte für die Messung direkt aus der Bauteilbeschreibung verwertbar.

Optionalität

Wie bei vielen verfügbaren Optionen, die Fritsch seinen Kunden zur Verfügung stellt, kann auch die R-C-L Bauteiltesteinheit bei bestehenden Maschinen nachgerüstet werden.

Technische Daten

Kleinste Bauform: 0201

Flexible Definition der Messposition auf 45mm Kontaktflächenlänge

Messbrücke:              Hameg 8118

Messbare Parameter: R, C, L

Testfrequenzen:         20Hz – 200kHz

Messbereich R:          0,01mΩ – 100MΩ

Messbereich C:          0,01pF – 100mF

Messbereich F:          10nH – 100kH

Grundgenauigkeit:     0,05%

Petra Gottwald

Chefredakteurin productronic, nach Vorlagen von Fritsch

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