Für eine bessere Leistung und höhere Energieeffizienz im neuen Raspberry Pi 4 Model B soll ein 28-nm-SoC sorgen, das erstmals in dem Einplatinen-Computer eingebaut ist.
Die Entwickler haben einen mit 1,5 GHz getakteten ARM Cortex-A72-Core-Prozessor von Broadcom mit 64 Bit in das Modell integriert. „Die Kombination von Prozessor, erweitertem Speicher und neuen Schnittstellen führt dazu, dass der Einplatinencomputer zwei bis drei Mal schneller als sein Vorgänger läuft“, sagte Hari Kalyanaraman, Gobal Product Director für Single Board Computers bei Premier Farnell, gegenüber elektronik industrie.
Zwei Micro-HDMI-Anschlüsse unterstützen den Doppelanzeigenausgang mit einer Auflösung bis zu 4K. Auch nutzt das neue Modell den Standard zum Kodieren von Videoinhalten und Bildern, H.265 (4kp60) und den Standard zur Videoentschlüsselung (1080p60) sowie zur -Verschlüsselung (1080p30), H.264. Außerdem hat der Raspberry Pi 4 die Programmierschnittstelle zur Entwicklung von 3D-Computergrafik, Open Graphics Library for Embedded Systems.
Zudem sind die Speichermöglichkeiten beim aktuellen Modell erweitert. Hatte das Vorgängermodell noch 1-GByte-LPDDR2-SDRAM stehen nun die Optionen 4-GByte-, 2GByte- und 1-GByte-LPDDR4 zur Auswahl.
Raspberry Pi 4 Model B hat echtes Gigabit-Ethernet
Und bezüglich der Konnektivität verfügt der Raspberry Pi 4 nun über echtes Gigabit-Ethernet mit Netzwerkdatenraten von bis zu 1 Gbit/s, zuvor war er auf 300 MBit/s begrenzt. Sein Dual-Band-Wireless-Netzwerk mit 2,4 GHz und 5 GHz ermöglicht, Daten mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100 Mbit/s zu übertragen. Und Super Speed USB 3.0 führt dazu, dass die Geschwindigkeit bei Übertragungen zu Massenspeichergeräten bis zu 5 Gbit/s hoch sein kann.
Zum Laden des Betriebssystems und des Datenspeichers verfügt der Computer über einen Micro-SD-Kartensteckplatz; der Standard Power-over-Ethernet wird dann unterstützt, wenn Anwender separates HAT-Zubehör nutzen.
„Die zusätzliche Leistung und die zahlreichen Speicheroptionen entsprechen den Anforderungen professioneller Entwicklungsingenieure“, sagte Eben Upton, Raspberry Pi Trading Chief Executive. Daten für KI und maschinelles Lernen könnten direkt auf der Platine verarbeitet werden, sodass weniger Daten an die Cloud gesendet werden müssen, womit für Abhilfe bei realen Bedenken hinsichtlich Datenschutz gesorgt sei.
Der Raspberry Pi 4 kann in der Industrie bei Temperaturen zwischen 0 und 50° C eingesetzt werden, ergänzte Kalyanaraman.
Der Einplatinen-Computer eignet sich laut Upton auch als Desktop-Computer mit leistungsstarkem Prozessor, Multimedia-Beschleunigung und Unterstützung einer Doppelanzeige.