Zum Thema Miniaturisierung und schnellere Kommunikation hat Harting das Steckerportfolio für Applikationen im Gigabit-Ethernet-Umfeld um die schlanke Variante mit IDC-Anschlusstechnik erweitert. Überall in der Automatisierungstechnik, wo vor Ort schnell ein Kabel angeschlagen oder angepasst werden muss, ergeben sich Einsatzfälle für den neuen x-kodierten, achtpoligen Har-Speed M12. Bei dem Design der Schneidklemme musste besonders auf den Aufbau der Kabel geachtet werden. Für eine sichere Verbindung muss die Verdrillung eines STP-Kabels solange wie möglich beibehalten werden; sie wird tief ins Steckgesicht hineingezogen.
Auch der ODU AMC High-Density braucht mit einem Durchmesser von 10 bis 18,5 mm und einer Poldichte mit bis zu 40 Kontakten nicht viel Platz. Neben dem hochpoligen Signalsteckverbinder enthält die neue Produktfamilie Varianten für die Power-, Signal- und Datenübertragung. Ein Highlight der Produktfamilie: der platzsparende ODU AMC High-Density für die USB-3.0-Datenübertragung mit 5 Gbit/s. Die Miniatursteckverbinder verfügen über eine Lebensdauer von mehr als 5.000 Steckzyklen – auch unter erschwerten Umweltbedingungen. Die blinde Steckbarkeit und eine optimierte mechanische und farbliche Kodierung sorgen für ein sicheres und einfaches Handling. Mit der Break-Away-Funktion lässt sich die Verbindung im Handumdrehen durch Zug am Kabel lösen.
Geräteinterne Verdrahtung
Um schnelle Anschlüsse an die Leiterplatte geht es bei den neue Klemme SPT 35 von Phoenix Contact. Sie gehört nach Angaben der Unternehmens zu den weltweit leistungsfähigsten Leiterplattenklemmen mit Schnellanschlusstechnik. Durch die integrierte Push-in-Feder mit programmierter Kontaktkraft können Anwender Leiter mit Querschnitten von bis zu 35 mm2 schnell und sicher anschließen. Die Klemme ist nach UL 1059 (Usegroup C) uneingeschränkt für 600 V zugelassen und nach IEC 60947-7-4 für eine maximale Bemessungsspannung von 1 000 V ausgelegt. Die ein- bis fünfpoligen Klemmen im Raster 15 mm verfügen über vertikale Leiterabgänge und eignen sich somit insbesondere für die geräteinterne Verdrahtung. Für höherpolige Anwendungen können Einzelklemmen aneinandergereiht werden und erlauben so bei Bedarf eine farbige Codierung von Pol zu Pol.
Energieautarke Kommunikation
Noch mehr Kommunikation zeigte Cherry Industrial Solutions mit einem Empfängermodul für seine energieautarken Funkschalter. Der Empfänger wird in Form einer bestückten Miniaturleiterplatte (22 mal 26 mal 4 mm) zur Integration in eine vorhandene Elektroniksteuerung angeboten. Alternativ ist das Modul auch als eigenständig eingehauster Empfänger mit unterschiedlichen Anschlussmöglichkeiten und eigener Stromversorgung zu haben. In dieser Form ist der Empfänger ebenfalls klein (61 mal 69 mal 30 mm) und für die Wandmontage geeignet. Beide Versionen sind für europäische und nordamerikanische Frequenzbänder verfügbar. Ein flexibles Pairing ermöglicht den Betrieb mehrerer Funkschalter mit nur einem Empfänger. Mithilfe der ‚Unique ID‘ lassen sich mehrere Funkschalter eindeutig identifizieren. Der Funkschalter bietet eine Energieausbeute mit zweimal mindestens 0,33 mW/s, einen Betriebstemperaturbereich von -40 bis 85 °C sowie eine hohe mechanische Lebensdauer von bis zu 1 Million Schaltspielen. Die Schaltbetätigungskraft beträgt 8 N. Die Schwingfestigkeit ist 5g und die Schockfestigkeit 15 g. Des Weiteren ist der energieautarke Schalter netzwerkfähig. Eine Anbindung des Schalters an Bussysteme wie OpenCAN und Profibus oder industrielle Schnittstellen wie RS485, SPI, 4 bis 20 mA und 0 bis 24 V ist möglich. Verschiedene Frequenzbänder ermöglichen den weltweiten Einsatz. Die Funkschalter sind eine Alternative zu kabelgebundenen Mikroschaltern, vor allem in Anwendungen, bei denen der Verkabelungsaufwand in keinem Verhältnis zur Applikation steht. Dadurch lassen sich aufwendige Steckverbindungen einsparen und auch ein etwaiger Verschleiß der Kabelverbindung entfällt.
Viele Protokolle auf einen Streich
Renesas Electronics Europe und die Firma Port haben ein Multiprotokoll-System für Profinet, Ethernet/IP und CANopen sowie die entsprechenden Entwicklungswerkzeuge für die 32-Bit-Mikrocontrollergruppe RX64M von Renesas vorgestellt. Der Controller verfügt über bis zu 512 kB RAM, 4 MB Embedded-Flash, drei CAN-Schnittstellen und zwei integrierten Ethernet MACs. Optional sind Controller für Ethercat und Powerlink verfügbar. Die Controller-Produktgruppe besteht aus 84 Produkten mit High-Speed-Flash-Speicher mit einer Taktfrequenz von 120 MHz, die auf dem neuen RXv2-CPU-Kern basieren, der mit 4,25 Coremark/MHz läuft. „Die Weiterentwicklung und Vernetzung von industriellen Geräten in Fertigungs- und Gebäudeautomatisierung haben zu einem starken Wachstum bei Produkten mit Kommunikationstechnologie geführt. Mit den neuen RX64M-Produkten verfolgen wir diesen Trend“, erklärt Bernd Westhoff, RX Product Manager bei Renesas Electronics Europe. Zusammen mit der erweiterten CPU-Core-Architektur hat der Controller eine Gesamt-Rechenleistung von mehr als 240 DMIPS bei der Ausführung von Code aus einem integrierten Zero-Waitstate-Flash-Speicher. Um eine einfache Integration zu unterstützen, bietet Port Board Support Packages für die gängigen Renesas Starterkits an. Außerdem unterstützt das Unternehmen bei der Zertifizierung der Geräte.
Für die M2M-Kommunikation eignet sich das EHS6 Terminal von MC Technologies, das für kundenspezifische Anwendungen programmiert werden kann. Die Programmierung erfolgt standardmäßig über Java auf dem EHS6-Mobilfunkmodul. Alternativ besteht die Möglichkeit der Programmierung in C++ auf dem integrierten ATXMEGA Controller. Das Terminal besitzt jeweils vier digitale Ein- und Ausgänge. Neben einer RS232- und einer USB-Schnittstelle verfügt es über zwei analoge 4-bis-20mA-Stromschnittstellen, einen Eindrahtbus und einen LIN-Bus. Ein optional einsetzbarer LiIon-Akku ermöglicht auch bei Stromausfall eine unterbrechungsfreie Kommunikation mit der Außenwelt. Optional ist das Terminal auch mit dem MAX-7 GPS/Glonass-Empfänger von Ublox erhältlich und somit zusätzlich als Ortungssystem international einsetzbar. Das Terminal ist im ersten Quartal 2015 lieferbar.
Gesichtserkennung auf wenig Raum
Mehr Intelligenz zum Messen und Erkennen war ebenfalls ein großes Messethema. Hierzu hat Omron sein neues Gesichts- und Gestenerkennungsmodul erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Das Embedded-Modul Human Vision Component (HVC) integriert zehn Bilderfassungsfunktionen und eine Kamera auf einer Fläche von 60 mal 40 mm. Es erfasst Gesicht, Hand und Körper eines Menschen und kann daraufhin neben der Gesichtserkennung auch Merkmale wie Geschlecht, Alter und Gemütsverfassung, Gesichtsausdruck, Blickintensität und Blinzeltätigkeit einschätzen und beurteilen. Das Modul gibt einen Wert zusammen mit einem Grad der Sicherheitsvermutung aus, sodass der Programmierer das Ansprechverhalten für jede individuelle Anwendung richtig konfigurieren kann.
Magnetfelder inline messen
Die Qualität bei der Fertigung von Magnetfeldsensoren zu messen war bisher aufwendig und zeitraubend. Forscher am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS entwickelten deswegen eine Zeilenkamera, die Magnetfelder in Echtzeit vermessen und so fehlerhafte Magnete schnell erkennen kann. Den Protoypen zeigten sie auf der Messe. Das Verfahren ermöglicht es, diese Art der Magnetprüfung in industrielle Prozesse zu integrieren. „Vorstellen muss man sich das Gerät nicht wie eine Kamera, sondern vielmehr wie eine flache Platine mit einer Reihe von Magnetfeldsensoren“, verdeutlicht Projektleiter Klaus-Dieter Taschka vom IIS. Herzstück ist die an seinem Institut erfundene 3D-Hall-Sensor-Technologie Hallinone: „Sie ermöglicht es, mit einem Sensorchip alle drei Raumachsen eines vorhandenen Magnetfeldes zu erfassen. Mit solchen Sensoren lassen sich ganz unterschiedliche Messaufgaben lösen, etwa für Drehwinkel-, Abstands-, Positions- oder Drehzahlsensoren.“ Mit der magnetischen Zeilenkamera ist es möglich, das Magnetfeld an 32 Positionen mit einem Abstand von 2,5 mm vektoriell zu messen. Die Feldlinien können damit entlang der Zeile auf einer Länge von 8 cm sichtbar gemacht, aufgezeichnet und kontrolliert werden. Der eigentliche 3D-Sensor ist 0,1 mal 0,1 mm groß. Dies ermöglicht eine punktförmige Messung und damit eine hohe Messgenauigkeit. Der Messvorgang selbst erfolgt in einer Millisekunde, die Kamera liefert 1.000 Bilder pro Sekunde (frames per second, fps). Diese Geschwindigkeit erlaubt es, die magnetische Kamera direkt in Produktionsanlagen einzubauen und Magneten am laufenden Fließband zu prüfen. Der Echtzeitaspekt ist zudem wichtig, da auch die Magnetform sowie die Magnetisierungsrichtung Einfluss auf die Messwerte haben und bei der Kalibrierung des Systems berücksichtigt werden müssen. Am Ende des Vermessungsprozesses ordnet das System die unterschiedlichen Magnetformen den Messergebnissen zu und rechnet Fehlertoleranzen ein. Für einfache Anwendungen lässt sich die Kamera direkt über eine USB-Schnittstelle an einen PC anbinden. Der nächste Schritt ist bereits in Planung: Die Fraunhofer-Wissenschaftler arbeiten aktuell an einer flächigen Kamera, die magnetische Farbbilder auf einer Fläche von 40 mal 40 mm aufnehmen kann – immer noch mit einer Geschwindigkeit von 100 fps.
Mehr Board-Varianten braucht das Land
Bei den Boards weitet sich die Variantenvielfalt immer mehr aus. Congatec hat seine Qseven-Produktreihe mit einem headless Computer-on-Module auf Basis des neuen Intel-Atom-Prozessors E3805 (1M Cache, 1,33 GHz, 3W TDP) ausgebaut. Das Congatec Qseven Headless ist eine kosten- und energieeffiziente Lösung für tief eingebettete Systeme, die keine Grafikausgabe benötigen. Das Modul bietet einen Leistungsverbrauch von maximal 3 W TDP. Mit seinem platzsparenden Singlechip-Prozessor und der geringen Energieaufnahme eignet es sich für lüfterlose Designs. Das Modul ist jeweils mit 2 GB schnellem DDR3L-Speicher sowie bis zu 16 GB eMMC 4,5 als Massenspeicher bestückt. Die native USB-3.0-Unterstützung des Moduls sorgt für eine schnelle Datenübertragung bei geringem Energieverbrauch. Insgesamt werden sechs USB-2.0-Ports bereitgestellt, wovon einer als USB-3.0-Superspeed ausgeführt ist. Drei PCI Express 2.0 Lanes und zwei Sata-Schnittstellen mit bis zu 6 Gbit/s ermöglichen schnelle und flexible Systemerweiterungen.
MSC Technologies hat mit dem COM-Express-Mini-Modul MSC C10M-BT mit Typ-10-Pinout sein Produktportfolio um einen neuen Formfaktor erweitert. Das 55 mal 84 mm kleine Modul ist für Anwendungen mit hoher Belastung (ruggedized) ausgelegt. Deshalb sind alle Bauteile, einschließlich eines bis zu 8 GB großen DDR3-DRAM-Speichers, auf die Platine gelötet und nicht einfach gesteckt. Die Zuverlässigkeit des Moduls lässt sich zudem durch die optionale Fehlerkorrektur beim Speicher (ECC) erhöhen. Die COM-Express-Baugruppe ist für den erweiterten Betriebstemperaturbereich von -40 bis 85 °C spezifiziert. Darüber hinaus trägt die integrierte Virtualisierungstechnik und eine Security Engine zum zuverlässigen Betrieb des Moduls bei. Das neue Pinout Typ 10 ist eine Aktualisierung der COM-Express-Spezifikation Typ 1. Die Typ-10-Standardmodule verfügen über einen einzelnen Steckverbinder mit 220 Pins (A-B Connector). An Grafikschnittstellen dabei sind für den Anschluss von zwei unabhängigen Displays ein Digital Display Interface (DP 1.1a, DVI/ HDMI 1.4a) mit einer Auflösung von maximal 2 560 mal 1 600 Pixel und ein LCD Interface nach LVDS-Standard, das wahlweise auch als embedded Displayport (eDP) 1.3 angeboten wird.
(mf)