Tria ist die neue Marke von Distributor Avnet. Sie setzt auf standardisierte und anwendungsspezifische Compute-Module sowie umfangreiche Entwicklungs- und Fertigungsservices.

Tria ist die neue Marke von Distributor Avnet. Sie setzt auf standardisierte und anwendungsspezifische Compute-Module sowie umfangreiche Entwicklungs- und Fertigungsservices. (Bild: Tria)

Der Elektronik-Großhandels-Konzern Avnet hat die neue Produktmarke eingeführt, um alle Embedded-Compute-Lösungen im Unternehmen unter einem einzigen Brand zusammenzulegen: Unter der Produktmarke Tria und dem damit verbundenen Unternehmen Tria Technologies bündelt Avnet weltweit ihre Embedded Compute Boards, Systeme und die dazugehörenden Entwicklungs- & Fertigungsdienstleistungen. Das neue Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Avnet und kann auf die technologische Kompetenz des Konzerns setzen und die Core-Organisation nutzen. Dank eines globalen Distributionsnetzwerks stehen allein in Europa über 800 Vertriebsexperten und FAEs für eine Basis von über 30. 000 Kunden bereit.

Thomas Staudinger, Präsident von Embedded Solutions bei Avnet
Zitat

Die globale Präsenz von Avnet und die Infrastruktur eines Weltkonzerns mit eingefahrenen Prozessen und IT-Systemen sind die besten Voraussetzungen für unser‚ Umdenken in Groß‘. Zusammen mit unseren jahrzehntelangen Erfahrungen im Embedded-Markt und unseren etablierten, marktführenden Embedded Compute-Produkten und fortschrittlichen Anwendungslösungen sind wir bestens für unser künftiges Wachstum gerüstet. In den nächsten fünf bis sechs Jahren will Tria den Umsatz auf über eine Milliarden Dollar steigern.

Staudinger, Präsident von Embedded Solutions bei Avnet.
(Bild: Tria)

Embedded-Compute-Standardmodul

Tria Technologies einwickelt und fertigt Embedded-Compute-Standardmodule, die sofort in einem Produktdesign eingesetzt werden können. Die Baugruppen ermöglichen eine skalierbare Prozessorfunktionalität und werden einfach auf ein Carrier-Board gesteckt, das alle anwendungsspezifischen Funktionen zur Verfügung stellt. Abhängig von den Anforderungen der jeweiligen Anwendung kommt ein Standardmodul zum Einsatz, das den gängigen Formfaktoren wie SMARC, OSM, COM-Express oder COM-HPC entspricht. Vor allem SMARC und OSM sind für eine Breite an unterschiedlichen Anwendungen ausgelegt.

Standard-Computer-on-Module
Auszug des Portfolios von Standard-Computer-on-Modulen. (Bild: Tria)

Die Vorteile des Modulkonzepts sind eine hohe Flexibilität und eine offene Skalierung mit dem Ziel, die Projektkosten und die Time-to-Market des Endprodukts zu optimieren. Darüber hinaus erlauben die standardisierten Compute-Module eine einfache Migration hin zu zukünftigen Technologie Upgrades.

Die Standardmodule können zudem als Ausgangsbasis für eine spezifische Anpassung oder eines anwendungsspezifischen Designs für verschiede Projekte dienen. Damit reduziert sich die Zeitspanne von Entwicklungsbeginn bis zur Serienproduktion bei gleichzeitig verbesserten Produkteigenschaften und geringerem Risiko für das Geschäftsmodell des Anwenders.

Wandel in der Elektronikentwicklung

Avnet setzt auf Tria als Wachstumsthema, da sich das Umfeld der Elektronikentwicklung immer mehr von „Make“ zu „Buy“ wandelt. Mit zunehmend komplexer werdenden Projekten und hohen technologischen Investitionen wollen immer mehr OEMs ihr Risiko reduzieren und komplexe Entwicklungs- und Fertigungsschritte auslagern. Das bedeutet, eine Abkehr von der Chip-Down Strategie hin zu teilweise oder komplett vorgefertigten Embedded Compute-Plattformen.

Genau für diese Anforderungen ist die neue Marke mit ihren skalierbaren Standardplattformen und anwendungsspezifischen Anpassungen gerüstet. Die Anwender werden durch IP dieser Marke unter anderem auf den Gebieten Computer-on-Modules, Systementwicklung, Industrialisierung, Produktion und Software unterstützt. Dank der In-house Fertigung werden One-Stop Shopping, Life-Cycle Management und Produkt-Maintenance angeboten.

Die umfassende Palette an standardisierten Embedded-Compute-Modulen in unterschiedlichen Leistungsklassen und technischen Merkmalen werden in enger Partnerschaft mit den Prozessorherstellern Intel, NXP Semiconductors, Qualcomm Technologies, AMD und Renesas entwickelt. Als Early-Access-Partner besteht ein frühzeitiger Zugriff auf neue Prozessortechnologien und die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit neue Modulfamilien zu entwickeln und erste Muster an Anwender zu liefern. Diese können dann unmittelbar mit der Entwicklung ihrer zukünftigen Produkte beginnen, um diese dann schnell auf den Markt zu bringen, und sich von Mitbewerbern abzugrenzen. Für Prozessorhersteller ist Tria ein Multiplikator im Markt, da zusätzliche, neue Applikationen erkannt und realisiert werden können.

Weltweite Standorte von Tria

Unter der neuen Marke bringen Mitarbeiter aus aller Welt einschließlich Europa, Amerika und Asien ihr Entwicklungs- und Fertigungswissen ein. Der Brand schließt die Entwicklungs- und Fertigungs-Campus im eigenen Hause in Europa und die erweiterten Entwicklungs- und Fertigungsstandorte in Nordamerika und Asien mit ein. Durch die enge Verzahnung von Entwicklung, Test und Serienfertigung sind einfache Rückkopplungsschleifen möglich, um ein Produkt schnell auf den Markt bringen zu können. Zum Beispiel ist der Produkttest ein wesentlicher Bestandteil der Industrialisierung und begleitet kontinuierlich die Entwicklungsphase, was den Übergang in die Serienproduktion erleichtert. Damit lassen sich Überraschungen zum Serienstart auf ein Minimum reduzieren und eine volle Kontrolle über das Produkt über die gesamte Laufzeit ermöglichen.

Tria unterhält Design Center an den Standorten Stutensee, Freiburg, Neufahrn, Aachen und Deggendorf in Deutschland sowie in Indien, China und Italien. Die R&D-Campus sollen zukünftig weltweit ausgebaut werden. Jeder Standort hat seine Produktschwerpunkte und spielt gleichzeitig eine oder mehrere Rollen als Kompetenzzentrum für die anderen Entwicklungszentren. Durch das virtuelle Campuskonzept und die einheitliche Infrastruktur werden für jedes Projekt die passende Technologie und die dazugehörigen Entwicklerteams gefunden.

Technologiecampus in Stutensee
Technologiecampus in Stutensee. (Bild: Tria)

Aktuell sind am Design- und Produktionsstandort für Embedded-Module in Stutensee in der Nähe von Karlsruhe mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigt. Dort werden die elektronischen Baugruppen für die Industrie entwickelt und auch in größeren Stückzahlen gefertigt. Pro Jahr werden von den Werken in Stutensee und Malta mehr als zwei Millionen komplexe Baugruppen in unterschiedlichen Formfaktoren für industrielle Anwendungen an Kunden in aller Welt ausgeliefert.

 

Entwicklung und Herstellung von Compute-Modulen
Entwicklung und Herstellung von Compute-Modulen in Stutensee. (Bild: Tria)

Neue Fertigungsstätte in Eschbach

Ein Meilenstein für das Unternehmen ist der neue Technologiecampus in Eschbach, der im Herbst letzten Jahres eröffnet wurde. Das neue Werk ermöglicht die flexible Entwicklung, die Fertigung und die Integration neuer maßgeschneiderter Lösungen auf der Basis von Computing- und Display-Komponenten (Building Blocks), die weltweit vorrangig an OEMs geliefert werden. Einige Beispiele sind Bediensysteme für landwirtschaftliche Maschinen, Schnittstellen für medizinische Diagnosegeräte, Steueranzeigen für Gebäudeautomatisierungssysteme und Server für kritische Sicherheitsanwendungen.

Technologiecampus in Eschbach
Technologiecampus in Eschbach . (Bild: Tria)

Die neue Fertigungsstätte in Eschbach nutzt aktuelle Technologien und nachhaltige Fertigungsprozesse, um den Betrieb CO2-neutral zu realisieren. Das Werk folgt der Strategie Avnets, die Präsenz in Europa zu vergrößern und die Standorte für Elektronikfertigung weltweit breit zu fächern. Das Ziel ist, die Computing Systeme auf über Produktionsflächen von 8.000 Quadratmeter nicht nur zu entwickeln und zu fertigen, sondern die Produkte dank des globalen Logistiknetzes weltweit an Kunden zu liefern.

ktuelle Technologien und nachhaltige Fertigungsprozesse in Esbach
Aktuelle Technologien und nachhaltige Fertigungsprozesse sollen in Esbach einen Kohlenstoffdioxid-neutralen Betrieb zu gewährleisten. (Bild: Tria)

Tria baut auf eine jahrzehntelange Erfahrung bei der Lieferung von Compute und System Design Services für OEMs weltweit auf. Die Technologie findet Einzug in zahlreichen Anwendungen in den Kernbereichen Industrie, Automatisierung, Gebäudetechnik, Medizin, Transportwesen, Consumer und Gaming. Da praktisch alle weltweit in ihren Märkten führenden Unternehmen zu den Kunden des Marktführers in der Halbleiterdistribution Avnet zählen, versteht Tria die speziellen Anwendungsanforderungen und ist in der Lage, die Kunden bestmöglich zu unterstützen. (bs)

Alex Wood, Avnet
(Bild: Tria)

Alex Wood

Global Senior Marketing Manager bei Avnet

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