Um in die Zukunft zu blicken, muss man nicht unbedingt in die Glaskugel schauen. Auch die Mathematik kann Hilfreich sein: Der britische Mathematiker Benjamin Gompertz hat mit der nach ihm benannten Gompertz-Kurve 1825 ein Model für Zeitreihen entwickelt. Seine Kurve der Exponential-Funktion hat die maximale Wachstumsgeschwindigkeit (also ihren Wendepunkt) bei 36,8 Prozent der Asymptote. Damit lassen sich zum Beispiel Tumorwachstum, Populationsdynamik, aber auch Handy-Umsatzwachstum oder Entwicklungen im Finanzbereich prognostizieren. Walden C. Rhines, Präsident und CEO der Siemens-Tochtergesellschaft Mentor Graphics Corp., hat in seinem Vortrag auf der U2U-Konferenz 2018 in München an die Gompertz-Kurve erinnert und sie auf die Anzahl der eingesetzten Silizium-Transistoren angewendet, Basis waren dabei Angaben von VLSI Research 2016 (Bild 2).
In Bild 3 sehen wir, wo wir heute (2018) stehen, nämlich eigentlich erst am Anfang der Silizium-Transistoren-Technik. Die höchste Zunahme dieser Transistoren soll nach dem Model im Jahr 2038 eintreten. Danach verlangsamt sich deren Wachstum und erzielt ab 2060 kaum mehr Wachstum.
Spätestens ab dem Wendepunkt 2038 werden neue, andere Schaltelemente für den industriellen Einsatz notwendig, um die Wachstumsgeschwindigkeit zu erhöhen. Schaltelemente, die sich heute allesamt noch in der Forschungsphase befinden, oder als Denkmodelle existieren.
(jj)