Der Flying-Probe-Tester stellt ein wichtigstes Standbein von Seica dar: Er ist ideal, um Setup-Zeiten und Kosten zu minimieren, was Kunden bei immer kürzeren Lebenszyklen, kleineren Stückzahlen und ständigen Produktänderungen sehr entgegenkommt. Bereits im Jahr 1995 stellte Seica den weltweit ersten Flying-Probe-Tester mit echter In-Circuit-Fähigkeit vor. Mit der für den Test von Leiterplatten ausgelegten Rapid-Reihe will man an die bisherigen Erfolge anknüpfen. Die Serie basiert auf der BBT-Linie und der so genannten Ultra-Fast-Technologie. Diese Technik nutzt ein neuartiges Stimuli- und Messsystem, welches direkt auf den Flying Probes installiert ist und daher während des Tests sehr nah am Prüfling ist. Darüber hinaus wartet das System mit vielen Details auf und bietet eine verbesserte Ergonomie: Kompaktheit und Rationalität kombiniert mit einer leicht zu bedienenden Software sind letztlich die Ergebnisse der Seica-Forschung, um ein System für den sofortigen Einsatz zu entwickeln.
Tester mit hohem Bedienkomfort
Hierfür verfügt jeder einzelne Test über eine Smart-Hardware, die auf DSP-Technik basiert. Diese erlaubt es, in Echtzeit mit der zentralen Messeinheit zu kommunizieren. Dadurch ist es möglich, hochgenaue und präzise kapazitive, widerstands- und induktive Messungen durchzuführen. Damit passt sich Seica den sich verändernden Anforderungen im Herstellungsprozess an, die immer kürzere Produkteinführungszeiten sowie den Durchsatz und die Effizienz. Damit einher geht ein hoher Automatisierungsgrad, der jedoch auch eine mechanische Flexibilität enthält, die durch eine intuitive und eigens konzipierte Software „Viva Integrated Plattform“ für hohen Bedienkomfort sorgt. Sie erlaubt die automatische Testprogrammgenerierung in einer einzigen Softwareumgebung. Dadurch lassen sich beispielsweise die Zeiten für die Erstellung der Programme und der Systemkonfigurationen reduzieren.
Die Rapid Linie umfasst mehrere Modelle sowie In-Line-Testlösungen, wie den Rapid 240 mit vier Flying Probes oder den Rapid 270 mit acht Flying Probes. Das Testsystem Rapid 280 ist mit ebenfalls acht Flying Probes ausgestattet und verfügt zusätzlich über eine automatische Be- und Entladefunktion. Da die Testzeit im Vergleich zu den meisten anderen Herstellungsprozessen normalerweise länger dauert, ist die Stand-alone-Variante, mit dem internen Transportsystem des Testsystems verbundenen Aufbewahrungseinheiten und externen Loadern, die hier übliche Konfiguration. Um den wachsenden Bedarf mit niedrigen Stückzahlen und gemischte Produktionen managen zu können, sollte die beste Lösung in der Lage sein, multiple Typen und eine Vielzahl an Produkten zu handhaben, um den höchsten Vorteil der 24/7-Fähigkeit einer automatisierten Lösung zu erreichen.
Der Seica Multi Type Board Handler (MTBH), der mit den Rapid-Testern mit der horizontalen Architektur verbunden ist, bietet diese Fähigkeit. Tatsächlich bietet der Loader genügend Platz, um bis zu 150 Boards gleichzeitig aufzunehmen – egal, ob vom gleichen Typ oder unterschiedlichen Typen (Codes). Ein einfaches Softwaremenü erlaubt es dem Nutzer die entsprechenden Testsequenzen zu definieren. Das System kann dabei jedes Board testen, die Bandbreite automatisch justieren, das Board laden und schließlich das gewünschte Testprogramm ausführen. Nach dem Test wird das Board automatisch entladen und zu den dedizierten Magazinen je nach gut/schlecht-Testergebnissen weiterbefördert. Alle Testinformationen werden in einem File für Statistik- oder für Reparaturzwecke archiviert.
Tester im Vergleich
Flaggschiff dieser Rapid-Linie ist der „270er“-Tester, der mit acht Flying Probes und einem automatischen, vertikalen Conveyor ausgestattet ist. Mit seinen acht völlig unabhängigen Messprobes lässt sich der gesamte Arbeitsbereich abdecken, wodurch sie es nicht nur ermöglichen, eine hohe Testgeschwindigkeit zu erreichen, sondern auch simultan einen Paralleltest auf zwei Leiterplatten durchzuführen. Bedenkt man die Verfügbarkeit von je vier Probes pro Seite, so ist es möglich, genaueste Messungen auf beiden Seiten der Platine durchzuführen und vor allem jede Art von Test zu realisieren. Das können etwa Standardtests, Kelvin-Tests und -Messungen sowie Tests aktiver und passiver Komponenten sein. Der Rapid 270 ist dort besonders nützlich, wo kurze Start-up-Zeiten für Tests erforderlich sind, mit dem Ziel, Produkteinführungszeiten zu verkürzen, um anspruchsvolle Prototypen und Lose, die bis zur Einzeleinheit reduziert werden, testen zu können sowie für den Service- und Reparaturbetrieb.
Die Tester Rapid 230 und Rapid 250 sind vor allem für das „Single-site“-Testen von Keramiksubstraten ausgelegt. Zudem bieten sie die Möglichkeit, passive sowie aktive Komponenten zu testen, die im selben Schaltkreis eingebettet sind. So ist der Rapid 230 ein Tester mit vier an der oberen Seite angeordneten Probes und mit manueller Beladung. Hingegen lässt sich der Rapid 250 dank des automatischen Conveyors in eine automatische Testlinie integrieren.
electronica 2014: Halle A1, Stand 459
(mrc)