Mit dem Aufbau der Mikroelektronik-Akademie legt die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) den Grundstein für moderne Ausbildungs-Angebote im Bereich der Mikro- und Nanoelektronik.

Mit dem Aufbau der Mikroelektronik-Akademie legt die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) den Grundstein für moderne Ausbildungs-Angebote im Bereich der Mikro- und Nanoelektronik. (Bild: Fraunhofer Mikroelektronik)

Am 1. Dezember 2022 wurde Prof. Gerhard Kahmen, Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer der IHP GmbH – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik, zum Direktor der Mikroelektronik-Akademie ernannt.
Am 1. Dezember 2022 wurde Prof. Gerhard Kahmen, Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer der IHP GmbH – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik, zum Direktor der Mikroelektronik-Akademie ernannt. (Bild: IHP GmbH)

Die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) baut deutschlandweit eine Mikroelektronik-Akademie auf, die im Rahmen zweier vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderter Vorhaben realisiert wird – dem standortübergreifenden Kompetenzzentrum für eine ressourcenbewusste Informations- und Kommunikationstechnik "Green ICT @ FMD"1 sowie dem FMD-Modul Quanten- und neuromorphes Computing "FMD-QNC"2. Die Mikroelektronik-Akademie soll neue Inhalte und Formate zur Ausbildung von Fachkräften auf dem Gebiet der Mikro- und Nanoelektronik entwickeln und erproben. Sie will die universitäre Ausbildung ergänzen oder eine Zusatzqualifikation für Mitarbeiter bieten. Um praxisorientierte Lern- und Schulungsangebote zu ermöglichen, strebt die Mikroelektronik-Akademie eine enge Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen, bestehenden Nachwuchsförderprojekten und der Industrie an.

Zum Direktor der Mikroelektronik-Akademie wurde Prof. Gerhard Kahmen, wissenschaftlich-technischer Geschäftsführer der IHP GmbH – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik, eines der dreizehn in der FMD kooperierenden Institute, ernannt. Unter seiner Leitung erfolgt im ersten Jahr der 3-jährigen Projektphase die Konzeption eines auf den Fachbedarf abgestimmten Modulsets, welches anschließend in ausgewählten Pilotmodulen praktisch erprobt werden soll. Die Mikroelektronik-Akademie ist ein erster Baustein, um dem Fachkräftemangel in diesem Bereich zu begegnen und dient als Anstoß für Folgeaktivitäten im Bereich der Mikroelektronikausbildung.

Was angehende Elektronik-Entwickler wissen müssen

ELektronik-Entwicklerin bei der arbeit, Testen und Löten.
(Bild: Scanrail @ AdobeStock)

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Inhaltlicher Fokus auf aktuellen Schwerpunkten und Zukunftsthemen

In drei thematischen Säulen soll der hohe Grad an Spezialisierung, der im Bereich Mikroelektronik notwendig ist, auf wissenschaftlichem Niveau ermöglicht und der Bedarf an Fachkräften optimal gedeckt werden. Die aus den Vorhaben "Green ICT @ FMD" und "FMD-QNC" abgeleiteten zwei Säulen "Ressourcenbewusste IKT" und "praxisorientierte Halbleitertechnik und -technologie" bilden gemeinsam mit der dritten Säule "Design mikroelektronischer Schaltungen und Systeme" die thematische Basis der Akademie. Ziel ist es, langfristig aktiv auf Bereiche, wie z. B. Klimaschutz und Nachhaltigkeit, neuartige Rechentechnologien und Vertrauenswürdigkeit im Halbleiter- und Chipbereich, Einfluss zu nehmen und diese voranzutreiben. Dazu sagt Mario Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung: "Bereits jetzt ist der Fachkräftemangel in dieser Zukunftsbranche spürbar, und wird durch den EU Chips Act und neue Halbleiterfabriken in Europa weiter verschärft werden. Mit der Mikroelektronik-Akademie leisten wir einen konkreten Beitrag, um die Ziele der neuen Fachkräftestrategie der Bundesregierung zu erreichen."

Prof. Gerhard Kahmen, Direktor der Mikroelektronik-Akademie, erklärt: "Die Wertschöpfung elektronischer Systeme erfolgt im hohen Maße im Design von Systemen und Chips sowie im Betrieb der zur Fertigung benötigten Infrastruktur und Reinräume, was eine Vielzahl an spezialisierten Fachkräften voraussetzt. Die Mikroelektronik Akademie setzt sich zum Ziel auf nationaler Ebene in enger Vernetzung und Kooperation mit der Wirtschaft, den Universitäten und Ausbildungseinrichtungen sowie der Politik dem Fachkräftemangel im Bereich der Mikroelektronik entgegenzuwirken." Dabei betont er auch noch einmal die strategische und geopolitische Relevanz zentraler Fähigkeiten der mikroelektronischen Wertschöpfungskette: "Mikroelektronische Systeme sind die Nervenstränge einer modernen Volkswirtschaft und durchdringen zunehmend sämtliche gesellschaftlichen Bereiche.“

Synergien bündeln und Vernetzung vorantreiben

Neben der organisatorischen Leitung beim Aufbau der Mikroelektronik-Akademie übernimmt FMD auch die Programmverantwortung der drei fachlichen Säulen. Das übergeordnete Ziel ist, die Qualität der Fachkräfteausbildung auf dem Gebiet der Mikroelektronik zu verbessern. Deshalb sind sowohl Kooperationen mit Industrie- und Forschungspartnern als auch mit Bildungsträgern und bereits bestehenden Aus- und Weiterbildungsinitiativen angestrebt. Dadurch sollen sich zahlreiche Synergien ergeben sowie die Chance einer umfangreichen Vermittlung von Theorie und Praxis. Geplant ist, dass die Mikroelektronik-Akademie die Zugänglichkeit zum Thema Mikroelektronik für Interessierte mit unterschiedlichen Graden der Vorbildung durch Zertifizierungs- und Qualifizierungskurse ermöglicht. Daneben wird auch die Nachwuchsförderung durch ein umfangreiches und praktisches Lern- und Trainingsangebot einen zentralen Themenschwerpunkt einnehmen.

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