HCS

(Bild: Phoenix Contacz)

Im IIoT werden die Geräte einerseits direkt miteinander kommunizieren, was die Notwendigkeit mensch­licher Eingaben minimiert. Andererseits fließen die Bediengewohnheiten sogenannter smarter Geräte aus dem Consumer-Umfeld rasant in die industrielle Gerätetechnik ein. Bedien- und Überwachungsgeräte bilden dabei die wesentliche Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Von ihrer effizi­enten und benutzergerechten Ausgestaltung wird die Einbindung des Menschen in die Welt der vernetzten Maschinen und Prozesse abhängen. Transportable Gehäuse mit eingebetteten Displays und Eingabesystemen rücken in diesem Zusammenhang ins Blickfeld.

Visualisierung per Display

Wichtiges Kriterium für die IIoT-Tauglichkeit ist neben den optischen Eigenschaften, die Energieaufnahme des jeweiligen Displays. Sie bestimmt wiederum wesentlich die Gebrauchsdauer und die notwendige Akkukapazität des Gerätes. Hersteller von Industrieelektronik können auf bewährte Gehäusekomponenten zur Integration ihrer Elektronik sowie auf geeignete Eingabe- und Befestigungssysteme zurückgreifen. Der Hersteller Phoenix Contact bietet neben den bekannten Industrie-PCs auch Gehäusesysteme zur Integration von Displays oder Folientastaturen unter der Bezeichnung HCS (Handheld Case System) an.

HCS

Flexibler Einsatz innerhalb der Gehäusereihe HCS: abgestimmte Displays und maßgeschneidertes Zubehör zur Gehäusebefestigung. Phoenix Contact

Die zugehörigen Gehäuse wurden vorwiegend für den mobilen Einsatz konzipiert – ein typischer Anwendungsfall wäre etwa die Daten­erfassung in der Logistik. Die Gehäuse sind für den direkten Einbau eines LCD-Displays vorberei­tet. Das Display lässt sich frontseitig einrasten, aber konventionell von innen befestigen. Dazu sind passend abgestimmte Montage-Kits lieferbar. An den Stirnseiten befinden sich Blenden für Anschlusskabel oder Geräteschnittstellen.

Zur Gestaltung der Gehäuse-Rückseite lassen sich im Kunststoff-Spritzwerkzeug auswechselbare Einsätze integrieren, auf diese Weise sind beliebige Durchbrüche etwa für Stecker nach Kundenwunsch kostengünstig realisierbar. Auch eine Rundschnurdichtung zur Erhöhung der Schutzart auf IP54 (Spritzwasser­schutz) für Gehäuseausführungen ohne Batteriefach ist erhältlich.

Eingabemedium Folientastatur

HCS

Mensch-Maschine-Schnittstelle: Folientastaturen in abgestimmter Geometrie vervollständigen die Eingabemöglichkeiten innerhalb der Gehäusereihe HCS. Phoenix Contact

Je nach Gehäusevariante und Display-Größe sind zudem Standardfolientastaturen in der Gerätefront integrierbar. So lassen sich unabhängig vom Display auch sicherheitsrelevante Eingaben tätigen. Neben der farblichen Gestaltung und der Auslegung der Tasten existieren unterschiedliche Designs: Ausführungen mit Tasten-Druckpunkt etwa ermöglichen zuverlässiges und prellarmes Schaltverhalten. Ergonomische und domgeprägte Tasten verbessern die haptischen Eingabeeigenschaften. Mit einer Mindestlebensdauer von einer Million Schalt­spielen ist die Industrietauglichkeit in hohem Maße gegeben.

Individuelle Frontfolien oder Folientastaturen sind projektspezifisch ab Losgröße 1 umsetzbar. Mit dem Konfigurator steht zudem ein leistungs­starkes Online-Tool zur individuellen Gestaltung von Folientastaturen zur Verfügung.

Ergonomische Anforderungen

Die Arbeit mit handgeführten Geräten zur Datenerfassung – etwa im Logistikumfeld – ist vergleichbar mit der Arbeit mit Werkzeugen. Die Belastung des Bedieners unterliegt daher ähnlichen Kräften. Die ergonomische Gestaltung des Gehäuses spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle, Aspekte wie die Gewichts­verteilung oder die Gestaltung der Griffzone müssen berücksichtigt werden. Dabei gilt es Reaktionskräfte auf das Handgelenk des Bedieners beim Geräteeinsatz zu minimieren. Die Gehäuse aus der Serie HCS unterstützen dies durch ihre beiden unterschiedlichen Formfaktoren: T-Form und Rechteckform. Acht unterschiedlich abgestufte Größen bieten dem Elektronikhersteller die passende Variante für das jeweilige Gerät.

Akku ermöglicht Dauerbetrieb

HCS

Acht verschiedene Größen: Handgehäuse der Serie HCS vereinfachen die Integration von Displays und konfigurierbaren Folientastaturen bei mobilen Geräten. Phoenix Contact

Zentralen Einfluss auf den Betrieb eines Handheld-Gerätes hat die Verfügbarkeit der Systemenergie. Dabei kommt es besonders auf den Akku und die Ladetechnik an. Lithium-Ionen-Akkus werden vorzugsweise aufgrund ihrer hohen Energiedichte, der geringen Selbstentladungsneigung und dem fehlenden Memory-Effekt eingesetzt. Sie verfügen mit ihrem Batterie-Management-System bereits über komplexe integrierte Schutzschaltungen, um Überhitzung im Betrieb zu verhindern.

ECk-Daten

Das Industrieumfeld ist geprägt durch vernetzte Steuerungssysteme, die stationär und/oder mobil sowie zunehmend drahtlos arbeiten. An der Schnittstelle zum menschlichen Systembediener müssen zeitgemäße Gehäuse, Displays und Folientastaturen den sicheren und zuverlässigen Betrieb „smarter Geräte“ sicherstellen. Die Gehäuseserie HCS von Phoenix Contact berücksichtigt diese Bedürfnisse. Mit dem Konfigurator stehen überdies intuitiv bedien­bare Online-Tools zur individuellen Gestaltung von Folientastaturen zur Verfügung.

In die jeweilige Geräteelektronik integrierte Ladecontroller bieten zusätzliche technische Finessen. Dazu zählen etwa das kontrollierte Laden und Entladen zur Energieeinsparung und Verlängerung der Akkulebensdauer. Daher können die Akkus meist dauerhaft im Gerät verbleiben. Zum Laden werden sie entweder an ein Netzteil angesteckt oder, ganz ohne Kabel, induktiv nachgeladen. Die HCS-Gehäuse müssen die Zellen mechanisch sicher verpacken und die elektrische Schnittstelle – also die Stromversorgung und das Kommunikations-Interface – über einen geeigneten Steckverbinder integrieren können. Dies wird beispielsweise durch Optionen hinsichtlich des Batteriefaches und deren Aufnahmekapazität für unterschiedliche Formate von Akkuzellen gewährleistet. Ausführungen ohne Batteriefach bieten leicht modifizierbare Einlegeblenden im oberen oder unteren Gehäusebereich, zum Beispiel zur Integration von Ladebuchsen. Außerdem begünstigt der Kunststoff das berührungslose, induktive Laden, wie es das Konzept des Wireless Power Charging vorsieht.

Web-Services und Online-Customizing

Sowohl die Gehäuse nebst Zubehör als auch individuelle Folientastaturen lassen sich webbasiert finden oder individuell definieren. Der Online-Konfigurator ist eine konsequente Weiterentwicklung des Selektors. Durch Eingaben oder durch die Auswahl der relevanten technischen Eckdaten des gewünschten Produktes wird der passende Artikel aus dem Produktprogramm identifiziert. Dank unkomplizierter Filtermenüs, Produktabbildungen in 2D und 3D sowie intuitiver Bedienflächen konfigurieren Nutzer mit wenigen Eingaben ihre Produktvariante auf Basis einer Vielzahl von Standardprodukten.

Muster online beauftragen oder additiv fertigen

Sollte einmal kein passendes Gehäuse vorliegen, können Nutzer ihre 3D-Modelle bei geeigneten Dienstleistern hochladen, konfigurieren und ausdrucken lassen. Anhand der CAD-Daten werden die gewünschten Objekte mit hoher Präzision hergestellt. Der so erzeugte qualitativ hochwertige 3D-Druck entspricht technologisch den Anforderungen des B2B-Bereichs. Zum Produktprogramm zählt auch die additive Fertigung von Prototypen, Werkzeugen und gebrauchstauglicher Teile sowie hochindividu­eller Produkte. Ein umfangreiches Spektrum an Materialien und Herstellungsverfahren wird ergänzt durch Dienstleistungen rund um die additive Fertigung.

Dipl.-Ing. Michael Schlue

Marketing Strategy & Innovation Housing, Phoenix Contact, Blomberg

(tm)

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